Zeitreisende in der Bibel – Teil 89

Kapitel 26

Die Geschwindigkeit der Gedanken

Habt Ihr schon einmal irgendjemanden sagen hören: „Eines Tages werde ich mit der Geschwindigkeit der Gedanken reisen?“ Für gewöhnlich geht solch eine Idee mit einer Diskussion über das Leben in Gottes Reich im Himmel einher. Wir stellen uns eine Art von unbegrenzter Freiheit in den Herrlichkeiten der Himmel vor, wo der bloße Wunsch, irgendwo anders zu sein schon ausreicht, um sich in einem einzigen Augenblick an diesem Ort wiederzufinden. Aber hier auf der Erde sind wir in dem Gerüst von Zeit und Raum gefangen, wo alle Dinge in einer vorgegebenen Zeitgeschwindigkeit vor sich hin kriechen. In dieser Domäne ist der Fortschritt durch Grenzen, Zäune, Mauern, Türen und dimensionale Barrieren blockiert. Das ist einfach nur die normale physische Erfahrung, die manchmal von Frustration begleitet ist, wenn wir spät dran sind oder wenn wir auf Hindernisse stoßen.

Aber in dem Theater unseres Geistes ist das Reisen unbegrenzt. Auf dieser Bühne der Träume können wir augenblicklich von einem Raum in den anderen, in eine andere Stadt oder sogar in eine andere Galaxie transportiert werden. Das kann erstaunlich unterhaltsam sein, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Denn leider ist diese Reise nicht real. Wer hat sich noch nicht darüber beklagt, dass solche herrlichen Unternehmungen nur Gedankenflüge sind? Was für einen Preis würden wir auf dem offenen Markt erzielen, wenn wir in einem Weltraumanzug, leicht wie das Licht, in den sandigen Ödflächen vom Mars Muscheln gefunden hätten?

Um sich von schweren Malaufgaben oder Grammatikregeln abzulenken, hat garantiert schon jeder Schuljunge solche Reisen unternommen. Er ist dann durch ein Klassenzimmerfenster geflogen, über Felder und Bauernhöfe zu einem ganz besonderen Ort, wo er in eine Art Paradies entfliehen konnte. Oder besser noch: Er ist in die wichtige Aufgabe involviert, das Universum vor dem Bösen zu retten. Vielleicht ist er ein Ritter (entweder Arthur oder Jedi). Der Superheld der Literatur wurde in einer Welt wie dieser geboren.

Bösewichte, Drachen und Dämonen bevölkern das Amphitheater der Gedanken. Einige dieser Figuren verewigen sich sogar auf den Seiten von Science Fiction und Märchen sowie auf den beliebten Zeichnungen der Komikhefte. Diesen modernen Entsprechungen der alten griechischen Halbgötter ist Leben eingegeben worden. Die bekanntesten Persönlichkeiten dieser Gattung sind Supermann und Wunderfrau; aber es gibt noch jede Menge mehr. Doch in einem wichtigen Punkt unterscheiden sie sich von ihren alten Vorgängern.

Die Götter der alten Welt waren launenhaft und unmoralisch. Oft waren sie das Zentrum und die Quelle allen Übels. Zeus und seine Ehefrau Hera waren wetterwendische Despoten. Der erwachsene Zeus zeugte Apollo mit Leto, was unglaublich schlimme Folgen hatte. Als eine der vielen Familien der griechischen Halbgötter waren Apollo und seine Schwester Artemis für Flüche, Ausschweifungen, Ehebruch, Mord und Folter bekannt. In einer Episode wurde Apollos Sohn Äskulap durch einen Blitzschlag getötet, der ihm von Zeus verabreicht worden war. Doch trotz der vielen Charakterfehler ihrer Götter, glaubten die Griechen und Römer, dass die angemessene Anbetung dieser übernatürlichen Wesen ihnen Fruchtbarkeit für ihr Getreide und ihr Vieh, Segnungen für die Regierungen und ihre persönliche Haushalte bringen würde. Ja, so weit kann Einbildung gehen!

Die modernen Superhelden sind dagegen nicht böse. In Wahrheit sind sie deren vollkommene Antithese, da sie für Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfen (und für das, was man „den amerikanischen Weg“ nennt). Viele von uns erinnern sich an The Green Hornet und Kato, Batman und Robin, Captain Marvel, den Blitzmann alias Der Rote Blitz und viele andere. Sie waren die Leitfiguren im Hinblick auf den amerikanischen Idealismus.

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