Zeitreisende in der Bibel – Teil 73

Kapitel 20

Daniels Theophanie

Es ist wichtig zu verstehen, wer der Mann war, der in der entmutigenden Zeit des Tempelwiederaufbaus zu Daniel kam. Als der Repräsentant seines Volkes sollte Daniel eine Vision über eine besondere Zeitlinie und die Ermutigung bekommen, dass er und sein Volk bewahrt werden sollten. Die Prophezeiung, die er erhielt, reichte weit in die Zeitlinie hinein („diese Periode war sehr lang“) und ihre Bedeutung herrlich in ihrer Komplexität.

Ihre Reichweite führt den Betrachter durch die Regentschaften der Perser, Griechen und Römern bis hin zu der des Antichristen und zur Trübsalzeit. Als Daniel am Fluss Tigris stand, wurde er von einem Mann aufgesucht, der in Leinwand gekleidet war, dessen Körper einem Edelstein glich und dessen Antlitz wie Feuer und Blitz war. Seine Arme und Beine glichen polierter Bronze. Seine Erscheinung war so gewaltig, dass Daniel wie ein Toter auf sein Gesicht fiel.

Viele haben gesagt, dass es sich bei diesem Besucher um einen Erzengel gehandelt hätte; aber mit allergrößter Wahrscheinlichkeit war es so, dass der HERR persönlich zu ihm gekommen war. Das ist die Sichtweise von C. F. Keil und F. Delitzsch, die sie in ihrem Buch „Commentary on the Old Testament“ (Kommentar zum Alten Testament) zum Ausdruck gebracht haben. Im Hinblick auf Daniels Vision schreiben sie:

„Es stimmt, dass diese himmlische Gestalt den strahlenden weißen talar (ein weißes Leinengewand) trug, wie er für einen Engel üblich ist.

Hesekiel Kapitel 9, Vers 2

Und siehe, da kamen sechs Männer auf dem Weg vom oberen Tor her, das nach Norden schaut, und jeder hatte seine Waffe zum Zerschlagen in der Hand; in ihrer Mitte aber war ein Mann, der trug ein leinenes Gewand und hatte ein Schreibzeug an seiner Hüfte; diese gingen hinein und stellten sich neben den ehernen Altar.

Aber alle anderen Besonderheiten, wie sie hier beschrieben werden, das Leuchten Seines Leibes, das Strahlen Seines Antlitzes, seine Augen, die wie eine Feuerflamme glühten, Seine Arme und Beine wie poliertes Messing, der Klang Seiner Stimme – all diese Dinge weisen auf die Erscheinung des YHWH, die Herrlichkeit des HERRN hin (Hesekiel Kapitel 1) und lehren uns, dass dieser Mann, den Daniel da gesehen hat, kein gewöhnlicher Engelfürst war, sondern eine Manifestation von Jehovah, d. h. dem Logos [oder das Wort].“66

Daniel Kapitel 10, Verse 5-9

5Und ich hob meine Augen auf und schaute und siehe, da stand ein Mann, in Leinwand gekleidet und die Lenden mit Gold von Uphas umgürtet. 6Und Sein Leib war wie ein Topas, und Sein Angesicht strahlte wie der Blitz und Seine Augen wie Feuerfackeln; Seine Arme aber und Seine Füße sahen aus wie leuchtendes Erz, und der Klang Seiner Worte war wie das Tosen einer Volksmenge. 7Und ich, Daniel, sah die Erscheinung allein; die Männer aber, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht; doch befiel sie ein so großer Schrecken, dass sie flohen und sich verbargen. 8Und ich blieb allein zurück und sah diese große Erscheinung. Es blieb aber keine Kraft in mir, und mein Aussehen wurde sehr schlecht, und ich behielt keine Kraft. 9Und ich hörte den Klang Seiner Worte; als ich aber den Klang Seiner Worte hörte, sank ich ohnmächtig auf mein Angesicht zur Erde nieder.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.