Zeitreisende in der Bibel – Teil 69

Kapitel 18

Zion im Neuen Testament

Die Entwicklung vom alten Zion bis zu seiner letztendlichen Realisierung hält jetzt schon 3 000 Jahre lang. Seitdem David es von Ornan abgekauft hat, ist dieser alte Berg Zeuge vom Kommen und Gehen zweier Tempel und von zwei großen Zerstreuungen der Juden geworden.

Aber einige neutestamentliche Prophezeiungen heben die Bedeutung von Zion hervor. Die offensichtlichste stammt von Jesus Christus selbst, der Daniel 9:27 zitierte. Bei dem berühmten Gespräch mit Seinen Jüngern erklärte Er ihnen das Timing und den Inhalt von Daniels Prophezeiung:

Matthäus Kapitel 24, Verse 15-16

15“Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde, an heiliger Stätte stehen seht (wer es liest, der achte darauf!), 16 DANN fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist.“

Hier, wo wir zu Jesu Füßen sitzen, lernen wir, dass Er Daniels Prophezeiung sehr wörtlich nimmt. Dort hatte Er Seinen Jüngern (und im weitesten Sinn den 12 Stämmen Israels) gesagt, dass Israel in der Zukunft ein schreckliches Ereignis erleben wird. Dabei erwähnt Er Judäa. Dabei handelt es sich traditionsgemäß um das Gebiet südlich der Linie von Jaffa, das östlich vom Jordan liegt. Diese Region schließt das heutige Tel Aviv, Jerusalem, Hebron, Beersheba und die anderen Wüstengebiete im Süden mit ein.

Mit dem „fliehe auf die Berge“ ist wahrscheinlich der Fluchtweg in den Osten gemeint, in die Berge des alten Ammon, Moab und Edom. Die Juden (nicht die Christen) werden dazu angehalten, nach diesem Horror Ausschau zu halten, der an „heiliger Stätte“ passieren wird. Über die Örtlichkeit gibt es keinen Zweifel. Dabei handelt es sich um dasselbe Stück Land, das einst erobert und von David für 600 Goldschekel gekauft wurde. Der Kurzbericht über diesen Kauf steht in der Bibel. Wenn er hier noch einmal erwähnt wird, dann ging es dabei um eine dauerhafte, ewige Transaktion.

Das Legat von David, Jerusalem und Zion findet auch in Apostelgeschichte Kapitel 15 Erwähnung, wo Jakobus die Prophezeiung von Amos wiederholt:

Apostelgeschichte Kapitel 15, Vers 16

»Nach diesem will ICH zurückkehren und die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen, und ihre Trümmer will ICH wieder bauen und sie wieder aufrichten.“

In dieser Prophezeiung verbindet Amos das erste und zweite Erscheinen der Stiftshütte von David auf dem Tempelberg. Diese Zeremonien werden in 1.Chronik Kapitel 16 und Psalm 105 beschrieben, bei denen die Bundeslade auf den Berg gebracht und dort in der Stiftshütte platziert wird, die David dafür gebaut hatte.

Ob Jesus Christus nun die Stiftshütte gemeint hat, die da entweiht werden soll oder ein vorübergehender Tempel, ist ungewiss. Aber eins wissen wir mit Sicherheit. Die heilige Stätte wird wieder dorthin kommen, dem HERRN gewidmet und geweiht sein. Das wissen wir deshalb so genau, weil es dazu eine andere Prophezeiung im Neuen Testament von Paulus gibt:

2.Thessalonicher Kapitel 2, Verse 3-4

3Lasst euch von niemand in irgendeiner Weise verführen! Denn es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens, 4der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott und sich selbst für Gott ausgibt.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.