Zeitreisende in der Bibel – Teil 31

KAPITEL 7

Die „Große Kluft“

Die beste Beschreibung über die Verhältnisse in der Unterwelt finden wir im Lukas-Evangelium, wo Jesus Christus von dem reichen Mann erzählt, der starb und in die Hölle ging. ER verglich seine Situation mit der des armen Bettlers, der im Paradies empfangen wurde.

Lukas Kapitel 16, Verse 19-31

19Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbare Leinwand und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. 20Es war aber ein Armer namens Lazarus, der lag vor dessen Tür voller Geschwüre 21und begehrte, sich zu sättigen von den Brosamen, die vom Tisch des Reichen fielen; und es kamen sogar Hunde und leckten seine Geschwüre. 22Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. 23Und als er im Totenreich seine Augen erhob, da er Qualen litt, sieht er den Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. 24Und er rief und sprach: „Vater Abraham, erbarme dich über mich und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme!“

25Abraham aber sprach: „Sohn, bedenke, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben und Lazarus gleichermaßen das Böse; nun wird er getröstet, du aber wirst gepeinigt. 26Und zu alledem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, so dass die, welche von hier zu euch hinübersteigen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen.“27Da sprach er: „So bitte ich dich, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest — 28denn ich habe fünf Brüder —, dass er sie warnt, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen!“ 29Abraham spricht zu ihm: „Sie haben Mose und die Propheten; auf diese sollen sie hören!“ 30Er aber sprach: „Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun!“ 31Er aber sprach zu ihm: „Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, so würden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer aus den Toten auferstände!“

Als Jesus Christus dies den Pharisäern erzählte, lehrte er sie, dass die weltlichen Dinge, die von lustbetonten Menschen verfolgt werden, in Gottes Augen widerlich sind. Welche Methode wäre besser, als ihnen eine Lektion zu erteilen, in dem er ihnen einen Einblick in das Leben nach dem Tod gibt, in dem die physischen Realitäten dieser Welt nicht mehr wichtig sind? Hier wird aufgezeigt, dass der reiche Mann in der „Hölle“ landet.

In Wahrheit kam der reiche Mann zu einem Ort, der im Neuen Testament in der Originalsprache Griechisch hades genannt wird. Zuweilen wird sie auch als „die Unterwelt“ bezeichnet. In den Evangelien verwendet Jesus Christus diesen Begriff vier Mal. Sie entspricht dem sheol des Alten Testaments. Das ist der Aufenthaltsort der Verstorbenen, ob gut oder böse. Vor der Himmelfahrt von Jesus Christus kamen auch die Gesegneten dorthin.

In der ganzen Bibel ist dies der einzige persönliche Aussage über das Leben in der Unterwelt. Mit anderen Worten: Es ist sicher, dass Jesus Christus hier von einer Begebenheit erzählt hat, die sich tatsächlich ereignet hat und dass Er persönliche Zeugen dafür hatte.

Verlässliche Bibelausleger sind sich darüber einig, dass dieses Bild in Wahrheit kein Gleichnis ist, sondern vielmehr eine schlichte Aussage über die natürliche Ordnung der Dinge vor der Kreuzigung von Jesus Christus. Gesegnete Juden gingen zu Abraham ins Paradies. Von daher bedeutet „Abrahams Busen“ oder „Abrahams Schoß“ eine lebendige und enge Beziehung unter den Glaubensbrüdern.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.