Verliert Netanjahu mit dem Iran die Geduld?

Quelle – 24. Januar 2012 – von Joel C. Rosenberg

Glaubt der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, dass der Westen eine ausschlaggebende Maßnahme ergreift, um den Iran zu stoppen, die Bombe zu bauen, oder denkt er, dass der Westen nur herumspielt, während sich das Risiko für Tel Aviv, niedergebrannt zu werden, stetig erhöht? Das ist die große Frage, da die Spannungen in diesem Epizentrum diese Woche stark zugenommen haben. Der Iran hat Tage, nachdem er über der Straße von Hormus Raketentests durchgeführt hatte, damit gedroht, diese Wasserstraße für den Öl-Transport per Schiff zu schließen.

Amerika, Großbritannien und Frankreich senden gerade zusätzliche Marine-Streitkräfte in den Persischen Golf aus. Die EU unternimmt im Moment Schritte, um über den Iran ein Öl-Embargo und Amerika, um Sanktionen über Irans drittgrößte Bank zu verhängen, obwohl es bereit den Fuß in Irans Zentralbank gesetzt hat. Zu den regionalen Spannungen kommt hinzu, dass Russland dabei ist, sich von der EU zu lösen und einem der stärksten Verbündeten des Iran – Syrien – Waffen im Wert von 550 Millionen Dollar verkauft.

Werden diese Maßnahmen des Westens ausreichen, um den Iran daran zu hindern, sich ein Arsenal an Atomwaffen zuzulegen? Ich persönlich bin nicht davon überzeugt. Solche Schritte wären vor ein paar Jahren noch hilfreich gewesen. Jetzt erscheinen sie mir zu gering, und sie kommen zu spät, besonders nachdem Obamas Weißes Haus neulich die verheerende Entscheidung getroffen hat, die gemeinsamen Militärübungen mit Israel abzusagen, weil es befürchtet, dass sie für den Iran „zu provokativ“ gewesen wären.

Aber es spielt keine Rolle, was ich denke. Es kommt darauf an, was Netanjahu glaubt. Wenn er denkt, dass der Westen nicht genug unternimmt und der Iran die Bombe haben wird, wird er den Iran hart schlagen – bald und ohne Vorwarnung.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich mit Netanjahus Rede vom 24. Januar 2012 näher zu beschäftigen, in der er seiner Nation sagte, dass die Welt ihre Lektion aus dem Holocaust nicht gelernt hat.

Die „Jerusalem Post“ berichtete wie folgt darüber:

„Nur wenige Tage vor dem Internationalen Holocaust Gedenktag (27. Januar) argumentierte Netanjahu, dass das jüdische Volk sein Schicksal nicht in die Hände der internationalen Gemeinschaft legen sollte. Er stellte die rhetorische Frage: ‚Wie reagiert die Welt heute auf die Aufrufe zum Völkermord gegen die Juden? 70 Jahre nach der Shoa (Holocaust) fordert der Iran, dass wir von der Landkarte ausradiert werden sollen; die Hisbollah verlangt unsere völlige Vernichtung, so auch viele von der Hamas … Der Jerusalemer Mufti (Scheich Muhammad Hussein) rief am Sonntag auf, ‚die Juden zu töten, wo immer ihr sie findet‘ und wiederholte damit die Worte seines Vorgängers Haj Amin Al Husseini, der Hitler und Eichmann aktiv half. Ich höre nichts darüber, dass die Internationale Gemeinschaft das verurteilt. Ich höre nur, wie sie die Gebäude in der West Bank verurteilen. Aber ich höre nicht, dass sie diese Anstiftung verurteilen.“

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