Wie Gott in Seinen Kindern wirkt – Teil 3

Kapitel 5
Über den Ursprung und die Natur der Dinge

Das berühmte Gebet des großen deutschen Astronomen Johannes Kepler war ein Segen für viele: „Oh Gott, ich danke Dir, dass Du mir erlaubt hast, Deine Gedanken zu denken.“

Dieses Gebet ist theologisch tadellos, weil dabei die Vorrangigkeit Gottes im Universum anerkannt wird.

1.Mose Kapitel 1, Vers 1

Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.

Das ist zweifellos der wichtigste Satz in der gesamten Bibel. Alle Dinge und Gedanken nehmen IN GOTT ihren Anfang. Augustinus sagte: „Aber Du, oh HERR, Der immer lebt und in Dem nichts stirbt und Der schon existierte, bevor es die Welt gab und in der Tat vor allem, was man als ‚davor‘ bezeichnen kann, existierst Du und bist der Gott und HERR aller Kreaturen. Du fixierst alle instabilen Dinge und führst die Änderungen bei den Quellen aller beweglichen Dinge durch. Und Du lenkst alle Dinge zur rechten Zeit mit Deinem Geist.“

Was auch immer an Neuem entdeckt wird, ist bereits alt, weil dies der gegenwärtige Ausdruck eines früheren Gedankens von Gott ist. Die Idee im Hinblick auf eine Sache geht der Sache selbst voraus. Und wenn zu irgendeiner Sache bei jemandem Gedanken in den Sinn kommen, hatte Gott sich zuvor dazu schon Gedanken gemacht, die von den Menschen bis dahin nicht verstanden worden waren.

Wenn dem Menschen ein Gedanke in den Sinn kommt, – egal ob es sich bei ihm um einen Heiligen oder um einen Sünder handelt -, muss es sich dabei notwendigerweise um einen früheren Gedanken Gottes handeln, weil Gott der Ursprung aller Gedanken und Dinge ist. Deshalb kommen auch echte Wahrheiten in gesprochener oder geschriebener Form von Personen zustande, die keine Christen sind. Sagt zum Beispiel ein Atheist, dass 2 x 2 = 4 ist, spricht er eine Wahrheit aus und hat einen Gedanken im Sinn, den Gott schon vor ihm gedacht hat, obwohl diese Person leugnen mag, dass Gott überhaupt existiert.

Auf ihrer Suche nach Fakten haben Menschen Wahrheiten mit der göttlichen Wahrheit verwechselt.

Johannes Kapitel 8, Verse 31-32

31 Nun sagte Jesus zu den Juden, die an Ihn gläubig geworden waren: »Wenn ihr in Meinem Wort bleibt (= Hörer und Täter Meines Wortes bleibt), so seid ihr in Wahrheit Meine Jünger 32 und werdet DIE WAHRHEIT erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.«

Diese Worte von Jesus Christus wurden aus ihrem Zusammenhang gerissen und dazu benutzt, um Menschen dazu anzuregen, sich Wissen jeder Art anzueignen in der Erwartung, dadurch „frei“ zu werden. Das ist mit Sicherheit nicht das, was Jesus Christus im Sinn hatte, als Er diese Worte sprach.

Die Wahrheiten, welche Menschen unter der Erde und in dem astronomischen Himmel entdecken, sind NICHT die göttliche Wahrheit, sondern lediglich Fakten. Wir – wie auch ich – nennen sie „Wahrheiten“, aber in Wirklichkeit sind sie nicht mehr als Teile eines Puzzles des Universums. Und wenn sie richtig zusammengesetzt werden, geben sie zumindest einen Hinweis darauf, wie das größere Bild aussehen mag. Doch ich wiederhole: Das ist aber nicht das, was unter dem Begriff „Wahrheit“ zu verstehen ist und erst recht nicht DIE (GÖTTLICHE) WAHRHEIT. Wenn jedes fehlende Teilchen gefunden und an die richtige Stelle gelegt würde, hätte man immer noch nicht DIE WAHRHEIT, weil die göttliche Wahrheit keine Zusammensetzung von Gedanken und Dingen ist. Denn DIE WAHRHEIT ist nichts Geringeres als der Sohn Gottes, die zweite Person der heiligen Dreieinigkeit.

Der menschliche Geist verlangt nach einer Antwort auf die Frage nach dem Ursprung und der Natur der Dinge. Wir finden, dass die Welt in gewisser Weise erklärbar sein muss. Philosophen und Wissenschaftler trachten danach, sie zu erklären, die einen durch Spekulationen, die anderen durch Beobachtungen. Letztere sind dabei auf viele nützliche und inspirierende Fakten gestoßen. Aber sie haben DIE WAHRHEIT dabei nicht gefunden. Zu der gelangt man nur durch göttliche Offenbarung und Erleuchtung.

Diejenigen, die an die christliche Offenbarung glauben, wissen, dass das Universum eine Schöpfung Gottes ist. Sie hält nicht ewig an, weil sie einen Anfang hatte, und sie ist nicht das Ergebnis einer Abfolge von glücklichen Umständen, wobei sich eine unendliche Anzahl von passenden Teilchen einander zufällig gefunden, den richtigen Platz eingenommen und zu brummen begonnen haben. So etwas zu denken, erfordert einen gewissen Grad an Leichtgläubigkeit, die gewisse Personen besitzen. Francis Bacon schrieb dazu: „Ich würde eher allen Fabeln, Legenden, dem Talmud und dem Koran glauben, als zu denken, dass dieser universale Rahmen ohne Geist ist. Und deshalb hat Gott niemals Wunder gewirkt, um den Atheismus von sich zu überzeugen, sondern weil Sein gewöhnliches Wirken allein schon überzeugend genug ist.“

All diejenigen, die an den Gott der Bibel glauben, lassen sich nicht auf Spekulationen über das Geheimnis des Universums ein. DER GLAUBE ist eine Funktionseinheit der Erkenntnis.

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