Zeitreisende in der Bibel – Teil 59

Kapitel 15

Was ist die Zukunft?

Das wirft eine Menge Fragen über unsere Wahrnehmung von der Zukunft auf. Zunächst und vor allem: Ist unsere Zukunft bereits fest in Stein gemeißelt? Oder beeinflussen unsere täglichen Entscheidungen sie in irgendeiner Form?

Hatte Jesus Christus dafür gesorgt, dass Petrus Ihn verleugnete, oder hatte Er einfach gewusst, dass Petrus das tun würde? Letzteres scheint eher wahrscheinlich, weil Petrus für diese Verleugnung zur Rechenschaft gezogen wurde. In allen vier Evangelien heißt es, dass Jesus Christus zu Petrus gesagt hatte: „Du wirst Mich verleugnen.“ Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass Er Petrus dazu genötigt hätte, diese böse Tat zu begehen. Vielmehr berichtete der HERR im Voraus davon, was Petrus tun würde.

Wenn der HERR ihm dieses Handeln vordiktiert hätte, dann hätte man Petrus deswegen nicht die Schuld geben können. Aber Petrus fühlte sich schuldig. Er wusste, dass der HERR von Seinen Jüngern richtige Entscheidungen verlangte. In der Tat stellt die ganze Bibel die Bedingung an den Glaubenshaushalt, dass die Gläubigen schlicht und ergreifend im Hinblick auf ihre Werte die richtigen Entscheidungen treffen.

Mit Sicherheit hat seine Bestürzung da sein Urteilsvermögen verschleiert, und er hatte einfach aus Angst so gesprochen. Er beging einen kolossalen Fehler und bereute diesen hinterher zutiefst und hasste sich auch sehr dafür. Aber der HERR zeigt hier deutlich, dass Er vollkommene Kenntnisse über die Zukunft im Allgemeinen und auch über jedes Detail im Besonderen besitzt.

Jesus Christus hat Petrus dann später schweigend mit einem Blick für diese Verleugnung verantwortlich gemacht. In Johannes Kapitel 21 wird die Szene am See Tiberias geschildert, wo Jesus Christus Petrus drei Mal fragte: „Liebst du Mich?“ Und alle drei Male versicherte der Apostel Ihm, dass er es tat. Und so wurde er von der Last seiner dreifachen Verleugnung befreit. Der HERR wusste, dass sich Petrus zu Recht dafür die Schuld gab, obwohl sein Handeln von Ihm vorausgesagt worden war.

Eine Wahl und eine Veränderung

Diese Sichtweise war aus dem zuvor erwähnten Beispiel von König Saul geboren worden. Der HERR hatte König Saul einfach nur eine Aufgabe übertragen, und dieser hatte sich geweigert, sie auszuführen. Sicher war dieser Auftrag grausam und widerlich. Keiner würde sich darüber freuen, eine ganze Stammesblutlinie auszurotten, einschließlich der Erinnerung daran, dass sie einst existiert haben.

Aber das war keine Entschuldigung. Für den HERRN war Sauls Tat ein Zeugnis für dessen Glauben. Ihm war Gelegenheit gegeben worden, seinen Gehorsam unter Beweis zu stellen. Seine Wahl hatte zur Folge, dass der HERR Sauls Salbung revidierte.

1.Samuel Kapitel 15, Vers 35

Und Samuel sah Saul nicht mehr bis zum Tag seines Todes; denn Samuel trug Leid um Saul; den HERRN aber reute es, dass Er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

Das hebräische Wort, das hier mit „reute“ übersetzt ist, lautet nicham (ojb), was „bedauern“ bedeutet.

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