Die 3 B’s: Beobachte, bete und bereite Dich auf die Entrückung vor – Teil 25

Quelle: „The Saints‘ Everlasting Rest“ (Die ewige Ruhe der Heiligen) von Richard Baxter

Die Stumpfheit der Gefühle der Gottlosen wird in der Hölle aufgehoben

Die Stumpfheit der Gefühle, in welcher die Gottlosen jetzt leben, wird in der Verdammnis aufhören. Während ihres irdischen Lebens sind ihnen Himmel und Hölle gleichgültig. Man hat ihnen zwar die „ewige Herrlichkeit“ und das „ewige Verderben“ erklärt, aber sie nahmen diese Worte in einem Zustand auf, als wären sie in Schlaf versunken. Da hätten die Verkünder sie auch wie Steine gegen eine Mauer werfen können. Ihre Worte prallten einfach von den Gottlosen ab.

Wir können mit den Gottlosen über die Schrecknisse der Hölle reden, die sie erwarten, sofern sie sich nicht bekehren. Aber das ist so, als würden wir zu Toten sprechen. Wir versuchen, uns um ihre seelischen Wunden zu kümmern, aber das nehmen sie gar nicht wahr. Da redet man mehr zu Felsen als zu Menschen. Eher würde die gesamte Erde erzittern, als dass sie dabei eine Regung spüren.

Wenn aber nach dem Tod ihre Seelen erwachen:

  • Was für starke Empfindungen werden sie dann haben!
  • Was für ein Entsetzen wird sie ergreifen!
  • Welch tiefer Kummer wird an ihnen nagen!
  • Wie heftig werden sie sich selbst anklagen!
  • Wie sehr werden sie ihre frühere Verblendung beklagen!

Die Klagen einer treuen Ehefrau um den Verlust ihres Mannes oder der liebevollen Mutter um den Tod ihres Kindes ist nichts im Vergleich zu den Klagen der Gottlosen über den ewigen Verlust des Himmels. Am liebsten würden sie da ihre Herzen in Stücke zerreißen und Gottes Urteil selbst an sich vollstrecken! Weil sie selbst die Ursache für ihre jetzigen Leiden waren, werden sie selbst ihre größten Peiniger sein. Selbst Satan, der meist gar nicht so sehr die Hauptschuld an ihren Sünden hatte, wird sie nicht so schlimm peinigen wie sie sich selbst.

Wie glücklich wären sie, wenn sie in Steine oder irgendetwas Anderes, das weder Sinne noch Empfindungen hat, verwandelt würden! Wenn sich nur alles, was sie in der Hölle oder im Feuersee umgibt, nur eben so leicht anfühlen würde wie da, als sie zu ihren Lebzeiten davon hörten! Wenn sie nur die Gerichtszeit ebenso gut verschlafen könnten wie sie früher die Predigten, die sie davor gewarnt hatten, verschlafen hatten! Aber das geht nicht mehr, weil die Stumpfheit ihrer Gefühle nun vorüber ist.

Das gesteigerte Erinnerungsvermögen der Gottlosen in der Verdammnis

Die Erinnerung der Gottlosen wird in der Hölle und später im Feuersee ebenso lebhaft sein wie dann ihre Erkenntnis klar und ihre Empfindungen stark sind. Dort wird jeder von ihnen denken: „Könnte ich nur die Erinnerung verlieren, dann würde ich den Verlust des Himmels eher ertragen!“

Obwohl sie dann ihre völlige Vernichtung für die größte Gnade halten werden, so können sie doch nicht auch nur eine einzige Kraft ihrer Seele ausschalten, wie:

  • Erkenntnis
  • Gewissen
  • Gefühl
  • Gedächtnis

Aber nein, in der Hölle und später auch im Feuersee lebt das alles viel intensiver wie zuvor weiter und trägt zu der Qual der Gottlosen bei, obwohl diese Kräfte während ihres Lebens ihre ewige Seligkeit hätten bewirken können. So wie sie durch diese Kräfte die ewige Liebe Gottes und die Freuden der Gemeinschaft mit Ihm hätten genießen können, so müssen sie durch dieselben Eigenschaften in der Hölle nun Seinen Zorn und die Verstoßung von Seinem Angesicht erfahren.

Als sie noch lebten, hatten sie sich nicht die Zeit genommen, an die Umstände des zukünftigen Lebens zu denken und hatten diesen Dingen keinen Raum in ihrem Gedächtnis gegeben. Aber in der Hölle und später im Feuersee werden die Verdammten nichts Anderes zu tun haben und ihr Gedächtnis wird für nichts Anderes Raum haben.

Gott will, dass sich die Menschen die Worte über das ewige Leben zu Herzen nehmen. Die Juden sollen sie sogar zur Erinnerung an ihre Hand binden und sie an die Türpfosten ihrer Häuser anbringen. ER will, dass die Menschen daran denken, wenn sie sich zum Schlafen niederlegen und wenn sie am Morgen aufwachen und darüber reden, wenn sie daheim und wenn sie unterwegs sind.

Doch die Gottlosen wollten das nicht und haben den Rat Gottes verworfen. Aber in ihrem ewigen Gefängnis in der Hölle und später im Feuersee wird ihnen ihr Gedächtnis das immer wieder vor Augen führen, und wohin sie dort auch schauen, wird ihr Blick stets darauf fallen. Da wird sie allein schon der Gedanke an die Größe der Herrlichkeit Gottes, die sie verschenkt haben, quälen.

Wäre das etwas, das sie entbehren könnten oder ein Verlust, der sich ersetzen ließe, so hätte das nicht viel zu bedeuten. Wäre es Gesundheit, Reichtum, Freundschaft oder das Leben selbst, so wäre das nicht so schlimm für sie. Aber der Verlust der ewigen Herrlichkeit des Himmels ist viel mehr als das alles zusammengenommen!

Es wird die Gottlosen auch der Gedanke quälen, dass es während ihres Lebens möglich gewesen wäre, diese Seligkeit zu erlangen. In der Verdammnis werden sie sich sagen:

„Es gab eine Zeit, in der mir das Reich Gottes genauso gut angeboten wurde wie den anderen Menschen. Auf der Bühne des Lebens hätte ich meine Rolle weise und gewissenhaft spielen können. Wenn ich das getan hätte, könnte ich jetzt an dem göttlichen Erbe Anteil haben. Ich würde mich mitten unter den Seligen befinden, anstatt jetzt Höllenqualen zu leiden. Der HERR hatte mir Leben und Tod vor Augen geführt. Aber da ich den Tod, das ewige Getrenntsein von Ihm, wählte, habe ich dieses Elend hier auch verdient.

Der Preis für Glaubenstreue war mir genannt worden. Wäre ich ihm nachgelaufen, hätte ich ihn gewiss erlangen können. Hätte ich in meinem Leben eifrig darum gekämpft, hätte ich den Sieg errungen und die Krone empfangen.“

Es wird den Gottlosen der Gedanke quälen, dass es möglich, ja sogar wahrscheinlich für sie war, den himmlischen Siegeskranz zu gewinnen.

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