Praktische Heiligung – Teil 55

Der unergründliche Reichtum – Teil 3

Übersetzung des Buches von C.J. Ryle „Holiness“

Epheserbrief Kapitel 3, Vers 8

Mir, dem geringsten unter allen Heiligen, ist dieses Gnadenamt verliehen worden, den Heiden die Heilsbotschaft von dem UNERGRÜNDLICHEN REICHTUM CHRISTI zu verkündigen.

Das große Thema der Predigten von Paulus war der „unergründliche Reichtum Christi“. Dass der bekehrte Mann von Tarsus Jesus Christus predigen sollte, war zu erwarten, weil die Jünger das ja auch taten. Nachdem er durch das Blut vom Kreuz inneren Frieden für sich selbst gefunden hatte, können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass er anderen Menschen nichts Anderes gepredigt hat. Er vergeudete niemals kostbare Zeit damit:

  • Eine Moralität ohne Wurzeln zu verherrlichen
  • Sich über vage Ablenkungen auszulassen
  • Leere Binsensweisheiten zu verkünden, wie zum Beispiel über „das Wahre“, „das Edle“, „den Ernst“, „das Schöne“ und „den guten Kern“ in der menschlichen Natur und dergleichen

Er kam immer gleich auf die Wurzel des Themas zu sprechen und zeigte den Menschen ihre große Familienkrankheit auf, ihren hoffnungslosen Zustand als Sünder und die Notwendigkeit des großen Heilandes, den die sündenverseuchte Welt braucht.

Paulus sollte immer wieder Jesus Christus unter „den Heiden“ (den Nicht-Juden) verkündigen. Jesus Christus, Seinen stellvertretenden Sühnetod und Seine Auferstehung waren das Leitmotiv seiner Predigten:

  • In Antiochien
  • In Lystra
  • In Philippi
  • In Athen
  • In Korinth
  • In Ephesus
  • Unter den Griechen
  • Unter den Römern
  • Unter gebildeten und ungebildeten Menschen
  • Unter Stoikern
  • Unter Epikureern
  • Vor Reichen
  • Vor Armen
  • Unter Barbaren
  • Unter Skythen
  • Freien und Sklaven

Obwohl seine Zuhörerschaft variierte, war der Kern und das Herzstück seiner Predigten stets der gekreuzigte Jesus Christus.

Aber in dem hier zugrunde liegenden Text stellen wir fest, dass Paulus da einen sehr speziellen Ausdruck gebraucht, einen Ausdruck, der fraglos einzigartig in seinen Briefen ist: „Der unergründliche Reichtum Christi“. Es ist die starke, sich in die Herzen einbrennende Sprache von jemandem, der immer an seine Schuld gegenüber der Barmherzigkeit und Gnade von Jesus Christus denken musste und der es liebte, bei seinen Worten die intensiven Gefühle zu zeigen, die er für Jesus Christus empfand. Paulus machte keine halben Sachen. Er hatte niemals die Straße nach Damaskus vergessen, das Haus von Judas, den Besuch des guten Ananias, die Schuppen, die ihm von den Augen gefallen waren und wie er selbst auf wunderbare Weise vom Tod zum Leben gekommen war. All diese Dinge hatte er stets lebendig vor Augen. Er gab sich nicht damit zufrieden zu sagen: „Mir ist das Gnadenamt verliehen worden die Heilsbotschaft zu verkündigen“. Nein, er verstärkte sein Leitmotiv durch die Ergänzung: „von dem unergründlichen Reichtum Christi“.

Aber was meinte er mit „dem unergründlichen Reichtum Christi“? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Zweifellos sah er in Jesus Christus eine endlose Versorgung für alle Bedürfnisse der menschlichen Seele. Deshalb wählte er diese Phrase, um das hervorzuheben. Von diesem Standpunkt aus sah er in Jesus Christus weit mehr als der menschliche Verstand erfassen oder eine Zunge zum Ausdruck bringen kann. Was er genau damit beabsichtigte, ist zweifellos eine Frage der Spekulation. Aber es ist zweckdienlich, wenn wir einige Dinge näher betrachten, die er wahrscheinlich im Sinn hatte.

Zunächst gilt es zu beachten, dass dieser „Reichtum Christi“ etwas ist, dass wir genauso sehr benötigen als Paulus und dass dieser „Reichtum“ in Jesus Christus uns heute noch genauso zur Verfügung steht wie vor 2 000 Jahren. Er ist immer noch da und wird all denen angeboten, die bereit sind, ihn anzunehmen. Er gehört zu dem Eigentum von jedem, der seine Sünden aufrichtig bereut, Buße tut und an Jesus Christus glaubt. Wir wollen nun einen kurzen Blick auf diesen Reichtum werfen.

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