Praktische Heiligung – Teil 17

Übersetzung des Buches von C.J. Ryle „Holiness“

SICHERHEIT – Teil 1

2.Timotheusbrief Kapitel 4, Verse 6-8

6 Denn was mich betrifft, so wird mein Blut nunmehr als Trankopfer ausgegossen, und die Zeit meines Abscheidens ist da. 7 Ich habe den guten Kampf gekämpft, habe den Lauf vollendet, den Glauben unverletzt bewahrt (habe Treue bewahrt): 8 Fortan liegt für mich der Siegeskranz der Gerechtigkeit bereit, den der HERR, Der gerechte Richter, mir an jenem Tage zuteilen (zuerkennen) wird; jedoch nicht nur mir, sondern überhaupt allen, die Sein Erscheinen lieb gehabt (mit Liebe erwartet) haben.

In dieser Bibelstelle sehen wir, dass der Apostel Paulus in drei Richtungen blickt:

  • Nach unten ins Grab
  • Nach hinten auf seinen eigenen Dienst
  • Nach vorn auf den großen göttlichen Gerichtstag

Es wird uns gut tun, für ein paar Minuten an der Seite dieses Apostels zu verweilen und auf die Worte zu achten, die er verwendet. Glückselig kann sich die Seele des Menschen nennen, die ebenfalls dorthin schauen kann, wohin Paulus blickte und wenn der Gläubige dabei dieselben Worte sprechen kann wie der Apostel!

a)
Paulus schaut nach unten auf das Grab, und er tut es ohne Furcht. Dazu sagt er: „Ich bin bereit, geopfert zu werden. Ich bin wie ein Tier, das zur Opferstätte gebracht und mit Seilen an den Hörnern des Alters festgebunden wird. Das Trankopfer, das allgemein mit dem Opfer einhergeht, ist bereits ausgegossen. Die letzten Zeremonien sind schon durchgeführt worden. Jede Vorbereitung ist getroffen worden. Es bleibt nur noch, den Todesstoß zu empfangen, und dann ist alles vorüber.

„Die Zeit meines Abscheidens ist da“ – dadurch sagt Paulus: „Ich bin wie ein Schiff, das vom Ufer ablegt und in See sticht. Alles an Bord ist vorbereitet, und es muss nur noch die Vertäuung gelöst werden, die mich an der Küste festgehalten hat. Und dann segle ich los.“

Das sind bemerkenswerte Worte aus dem Munde eines Kindes von Adam, was ja auch jeder von uns ist! Der Tod ist eine ernste Angelegenheit und ganz besonders dann, wenn wir erkennen, dass er nahe ist. Das Grab ist eine abschreckender Ort, und es wäre sinnlos, vorzugeben, dass es keine Schrecken verbreiten würde. Doch hier ist ein Sterblicher, der völlig ruhig auf dieses enge Haus, das für alle Lebenden bestimmt ist, blickt und sagt, während er an der Schwelle des Todes steht: „Ich sehe das alles, und ich fürchte mich nicht.“

b)
Wir wollen Paulus noch weiter zuhören. Nun schaut er zurück auf seinen Missionsdienst, und er tut es, ohne sich zu schämen. Und er sagt: „Ich habe den guten Kampf gekämpft“ – da spricht er wie ein Soldat; denn der Apostel hat ja tatsächlich diesen guten Kampf gegen die Welt, das Fleisch und gegen Satan ausgefochten, vor dem viele zurückschrecken und sich davon zurückziehen.

„Ich habe den Lauf vollendet“ – hier spricht der Apostel wie jemand, der an einem Wettlauf teilgenommen hat, um einen Preis zu gewinnen. Damit sagt er: „Ich bin der vorgegebenen Spur gefolgt und bin auf dem Boden gelaufen, der für mich bestimmt war. Er war jedoch rau und steil. Ich habe nicht die Bahn gewechselt, nur weil es Hindernisse gab; auch habe ich mich nicht von der Länge der Bahn entmutigen lassen. Und jetzt kann ich endlich das Ziel sehen.“

„Ich habe den Glauben unverletzt bewahrt“ – hier spricht Paulus wie ein Verwalter und sagt: „Ich habe treu an dem herrlichen Evangelium festgehalten, das mir anvertraut wurde. Ich habe es nicht mit menschlichen Überlieferungen vermischt, noch habe ich seine Schlichtheit durch eigene Erfindungen verdorben. Auch habe ich es nicht zugelassen, dass Andere es verfälschen. Allen, die es versucht haben, habe ich Widerstand geleistet.“

Als Soldat, Läufer und Verwalter scheint er zu sagen: „Ich brauche mich nicht zu schämen.“

Der Christ kann sich glücklich schätzen, der diese Welt mit solch einem Zeugnis verlassen kann. Ein gutes Gewissen kann keinen Menschen erlösen, keine Sünde reinwaschen und keinen Menschen auch nur um Haaresbreite dem Himmel näher bringen. Dennoch kann es als willkommener Besucher an unserem Totenbett empfunden werden. Hoffen wir, dass uns das gute Gewissen über den Fluss des Todes hinüber hilft.

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