Praktische Heiligung – Teil 16

Übersetzung des Buches von C.J. Ryle „Holiness“

WACHSTUM – Teil 3

3. Die Instrumente des geistlichen Wachstums

Welche Mittel können all jene einsetzen, die in der Gnade wachsen wollen? Die folgenden Worte von Jakobus dürfen dabei niemals vergessen werden:

Jakobusbrief Kapitel 1, Vers 17

Lauter gute Gabe und lauter vollkommenes Geschenk kommt von oben herab, vom Vater der Himmelslichter, bei Dem keine Veränderung und keine zeitweilige Verdunkelung stattfindet.

Zweifellos ist das „Wachstum in der Gnade“ ein „Geschenk Gottes“. Aber dennoch müssen wir stets bedenken, dass es Gott gefällt, bei Seinem Wirken Werkzeuge einzusetzen. Gott bestimmt stets die Mittel und den Ablauf für einen geistlichen Prozess. Und deshalb muss derjenige, der in der Gnade wachsen will, eben diese Werkzeuge zum Einsatz bringen.

Ich fürchte, dass dies ein Punkt ist, der nur allzu oft von den Gläubigen übersehen wird. Manche bewundern das Wachstum in der Gnade bei ihren Glaubensgeschwistern und wünschen sich, dass sie genauso wie diese sein mögen. Doch sie scheinen davon auszugehen, dass diese Gläubigen durch irgendeine besondere Gabe Gottes wachsen würden und da sie selbst diesen Segen nicht empfangen hätten, müssten sie sich still verhalten. Das ist allerdings eine schwerwiegende Illusion, gegen die ich mich entschieden ausspreche. Mein Anliegen ist es, dass Du verstehst, dass das Wachstum in der Gnade mit dem Einsatz von Werkzeugen verbunden ist, welche in der Reichweite eines jeden Gläubigen liegen. Und es gilt die allgemeine Regel, dass wachsende Seelen das sind, entsprechend dem, wie diese Werkzeuge eingesetzt wurden.

Ich bitte jetzt um Deine ganz besondere Aufmerksamkeit, während ich versuche, die Mittel des Wachstums darzulegen. Verwerfe für immer die falsche Vorstellung, dass wenn ein Gläubiger nicht in der Gnade wächst, es nicht sein Fehler wäre. Stattdessen präge Dir ein, dass ein Gläubiger, in dem der Heilige Geist wirkt, nicht bloß ein geistlich totes Geschöpf ist, sondern ein Wesen mit mächtigen Fähigkeiten und mit großer Verantwortung. Beherzige die Worte von Salomo in:

Sprüche Kapitel 13, Vers 4

Das Herz des Trägen hegt viele Wünsche, jedoch erfolglos; aber das Verlangen der Fleißigen wird reichlich befriedigt.

a)
Eine wesentliche Sache beim Wachstum in der Gnade ist der Einsatz von privaten Gnadenmitteln, die der Gläubige für sich allein gebrauchen und die kein Anderer für ihn verwenden kann. Damit meine ich:

  • Das private Gebet
  • Das Bibelstudium
  • Das Nachdenken über geistliche Dinge
  • Die Selbstprüfung

Derjenige, der dabei keine inneren Schmerzen spürt, kann niemals erwarten, geistlich zu wachsen. Aber hier liegen die Wurzeln des wahren Christentums. Wer diese Mittel nicht einsetzt, liegt da auf der ganzen Linie falsch! Das ist dann der eigentliche Grund, warum so viele Menschen, die sich „Christen“ nennen, geistlich nicht wachsen. Sie sind achtlos und nachlässig, was ihre privaten Gebete anbelangt. Sie lesen nur hin und wieder mal in ihrer Bibel, sind aber nie mit dem ganzen Herzen dabei. Sie nehmen sich keine Zeit für die Selbstprüfung, und der Zustand ihrer Seele interessiert sie im Grunde nicht wirklich.

Wir wissen allerdings, dass wir in einem Zeitalter voller Gefahren leben. Deshalb ist in diesen letzten Tagen des zu Ende gehenden Gnadenzeitalters große Aktivität, Eile und hohe Wachsamkeit angesagt.

Daniel Kapitel 12, Vers 4

»Du aber, Daniel, halte das Gesagte (diese Offenbarungen) unter Verschluss (geheim) und versiegle das Buch bis zur ENDZEIT; viele werden es dann durchforschen, und so wird die Erkenntnis zunehmen.«

Aber in diesen letzten Tagen nimmt nicht nur die biblische Erkenntnis zu. Leider rennen jetzt Tausende von Menschen von einer öffentlichen Veranstaltung, von einer Predigt oder zu einem sonstigen Treffen zum anderen, wo es etwas „Sensationelles“ zu hören gibt. Aber nur Wenige scheinen sich an die absolute Notwendigkeit der folgenden Aussage zu erinnern:

Psalmen Kapitel 4, Vers 4

Erkennt doch, dass der HERR den ihm Getreuen sich auserkoren: Der HERR vernimmt’s, wenn ich zu ihm rufe.

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