Praktische Heiligung – Teil 5

Übersetzung des Buches von C.J. Ryle „Holiness“

HEILIGUNG – Teil 3

3. Worin sich das Gerecht-gemacht-Werden von der Heiligung unterscheidet und inwieweit sie im Einklang stehen

Dieser Zweig unseres Themas ist von höchster Bedeutung, obwohl ich befürchte, dass Du das vielleicht nicht so siehst. Ich werde es zwar nur kurz behandeln, aber ich wage es nicht, es auszulassen. Viel zu viele Christen neigen dazu, geistliche Dinge nur oberflächlich anzuschauen und streiten sich über Kleinigkeiten, die nicht von Belang sind. Aber wenn Du wirklich an Deiner Seelenentwicklung interessiert bist, solltest Du genau zwischen den biblischen Begriffen unterscheiden können. Das gilt ganz besonders für unser Thema „Praktische Heiligung“.

Das Gerecht-gemacht-Werden und die Heiligung sind zwei unterschiedliche Dinge, was wir immer beachten sollten. Dabei gibt es allerdings Punkte, bei denen beide Begriffe übereinstimmen und Elemente, die sich voneinander unterscheiden. Wir wollen jetzt zunächst versuchen herauszufinden, inwieweit sie im Einklang stehen.

a)
Beides sind Gnadengeschenke Gottes, wenn Gläubige gerecht gemacht oder geheiligt werden.

b)
Beides sind Elemente von dem großen Erlösungswerk, welche Jesus Christus als Teile des ewigen Bundes mit Seinem Volk in die Hand nimmt. Jesus Christus ist der Lebensbrunnen, aus dem sowohl Vergebung als auch Heiligung fließen. Von daher gehen Vergebung und Heiligung allein von Jesus Christus aus.

c)
Beide Elemente können in einer Person in Erscheinung treten. Eine geheiligte Person ist auch gleichzeitig gerecht gemacht worden und umgekehrt. Gott bringt beide Elemente zusammen, so dass sie nicht mehr voneinander getrennt werden können.

d)
Das Gerecht-gemacht-Werden und die Heiligung beginnen zur selben Zeit. In dem Augenblick, an dem eine Person gerecht gemacht wird, fängt auch die Heiligung an. Sie mag dabei nichts spüren; dennoch ist das eine biblische Tatsache.

e)
Beide Elemente sind für die Erlösung notwendig. Ein gläubiger Christ kann nur dann in den Himmel kommen, wenn er:

  • Ein erneuertes Herz hat
  • Sündenvergebung erlangt hat
  • Die Gnade des Heiligen Geistes empfangen hat
  • Vom Blut von Jesus Christus reingewaschen wurde
  • Schon hier auf der Erde für die ewige Herrlichkeit angepasst wurde
  • Schon hier auf der Erde auf seine Aufgaben in der Ewigkeit vorbereitet wurde

Das Eine ist dabei genauso notwendig wie das Andere.

Das sind die Punkte, in denen das Gerecht-gemacht-Werden und die Heiligung übereinstimmen.

Nun wollen das Bild umkehren und uns anschauen, worin sie sich unterscheiden:

a)
Durch die Gerechtigkeit von Jesus Christus kann ein Mensch vor den Augen des himmlischen Vaters gerecht gemacht werden. Durch die Heiligung wird der Gläubige tatsächlich in seinem Inneren gerecht gemacht, obwohl das auch nur bis zu einem gewissen Grad der Fall sein kann, je nachdem, inwieweit der Gläubige diesen Heiligungsprozess zulässt.

b)
Die Gerechtigkeit erlangen wir nicht aus uns selbst, sondern NUR durch die ewige vollkommene Gerechtigkeit unseres großen Vermittlers Jesus Christus, die uns durch unseren Glauben an Ihn als unsere eigene angerechnet wird. Dies geschieht durch den Heiligungsprozess, den der Heilige Geist in Gang setzt, wobei unsere Schwächen und Unvollkommenheiten Schritt für Schritt bereinigt werden.

c)
Bei dem Gerecht-gemacht-Werden spielen unsere eigenen Werke überhaupt keine Rolle. Dazu reicht einzig und allein der Glaube an Jesus Christus. Bei der Heiligung sind unsere eigenen Werke von sehr großer Bedeutung. Der himmlische Vater erwartet da von uns, dass wir bei dem Heiligungsprozess

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