Die Liebe Gottes – Teil 14

KAPITEL 4 – Gottes Liebe verlässt uns nicht – Teil 1

Psalmen Kapitel 86, Vers 15

DU aber, HERR, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue.

In seinem Buch „With: Reimagining the Way You Relate to God“ (Mit Ihm: Stell Dir Deine Beziehung mit Gott neu vor) spricht Skye Jethan von seinen Treffen mit Studenten vom „House of Despair“ (Haus der Verzweiflung), eine „Untergrund-Zufluchtsstätte“ für all jene, die mit den schwierigen Fragen des Lebens und des Glaubens zu kämpfen haben.

In der Umgebung des Hochschulgeländes sind diese Studenten dafür bekannt, dass sie ihren Schmerz mit Alkohol, Drogen, Sex und grober Unterhaltung betäuben. Als sie sich mit Jethan trafen, wollte er, dass sie drei Regeln erkannten:

  1. Seid ehrlich
  2. Seid liebenswürdig
  3. Seid präsent

Bei ihren Treffen hatten sie unendlich viele Themen. In einer Woche sprachen sie über die Hölle, in der nächsten über den Druck, einen Ehepartner zu finden.

An einem Abend ging es um zerstörerische Verhaltensweisen. Dabei erzählte ein Student seine Geschichte, wobei sich herausstellte, dass sie auch die Lebensgeschichte von vielen der anderen war.

„Meine Eltern studierten in den frühen 90er Jahren an einer christlichen Hochschule, als eine Erweckung aufkam. Einige Absolventen wurden Missionare und Pastoren. Sie waren Feuer und Flamme für Gott. Und ich bin jetzt hier und werde Tag für Tag von der Sünde verzehrt. Ich sollte eigentlich nicht hier sein. Ich weiß, dass ich nicht das bin, wozu mich Gott gemacht hat.“

Daraufhin erzählten andere Studenten ihre Geschichten. Dabei brachen sie in Tränen aus, weil sie sich vorstellten, wie enttäuscht Gott von ihnen sein musste.

Nachdem Jethani sich ihre Geschichten angehört hatte, fragte er: „Wer von Ihnen ist in einer christlichen Familie aufgewachsen?“ Alle hoben die Hände.
„Und wie viele sind in einer Gemeinde groß geworden?“ Auch diesmal gingen alle Hände hoch.

„Das ist unfassbar!“, sagte Jethani und schüttelte ungläubig den Kopf. „Sie haben allesamt 18-20 Jahre in der Gemeinde verbracht. Ihnen wurde die Bibel von dem Tag an, an dem Sie krabbeln konnten, beigebracht. Aber nicht einer von Ihnen sagte, dass er mitten in seinen Sünden immer noch von Gott geliebt wird.“

Jethani sagte am Schluss: „Ich gab den Studenten nicht die Schuld für diesen Fehler. Irgendwann wurde ihnen während ihrer geistlichen Schulung gesagt – entweder ausdrücklich oder durch die Blume -, dass nicht die Liebe Gottes zu ihnen zählen würde, sondern nur, wie viel sie für Ihn erreichen würden. An diesem Abend verstand ich, warum diese Studenten ihre Einrichtung ‚Das Haus der Verzweiflung‘ nannten.“

Der Titel meines Buches lautet „ God Loves You: He Always Has – He Always Will“ (Gott liebt Dich: ER hat es schon immer getan und Er wird Dich immer lieben). Kannst Du Dich für diese Behauptung begeistern? Ich denke ja. Oder kannst Du das nicht glauben? Ich habe diesen Titel nicht gewählt, um eine Kontroverse auszulösen. Mir geht es darum: Wie sehr kannst Du daran glauben?

Meine Lebenserfahrungen haben mich davon überzeugt zu glauben, dass eine von Satans effektivsten Strategien ist, unser Verständnis von der Liebe Gottes auszuhöhlen. Er weiß, dass unser Vertrauen im Hinblick auf Gottes Liebe dazu tendiert zu bröckeln, je nachdem wie wir denken, dass unser Leben gut oder schlecht verläuft und dass wir denken, dass Gott uns nur dann lieben würde, wenn wir Ihm gefallen und dass Er Seine Liebe zurückziehen würde, wenn wir versagen. Satan will, dass wir bei dieser Einstellung bleiben, denn sobald wir straucheln oder auf ein schmerzliches Hindernis treffen, braucht er nur einen negativen Gedanken hier und eine Halbwahrheit da einzuflüstern, damit wir die ewige Liebe Gottes auf einen armseligen Ersatz reduzieren, der auf der Annahme basiert, dass der HERR der Schöpfung auf dieselbe launische Weise lieben würde, wie es Menschen tun.

Mit dieser Einstellung fangen wir an, unseren liebevollen Vater als einen ungeduldigen Zuchtmeister zu sehen, der bei unseren Fehltritten völlig ausrastet und der uns jeden Moment eine Strafe auferlegen kann. Vielleicht haben wir einmal – möglicherweise als wir noch Kinder waren – gedacht, dass Gott liebevoll sein könnte. Doch viel Wasser ist seitdem unter der Brücke hinweg geflossen. Das war bevor wir dieses Falsche getan oder jenen Fehler begangen hatten. Wir sind uns nicht sicher, wie weit wir von Gottes Liebe weggezogen wurden; doch wir sind davon überzeugt, dass wir bei Ihm ganz unten auf Seiner Liste stehen. Deshalb haben wir stets das Gefühl, dass wir irgendeinen Weg finden müssen, um unseren Weg zurück zu Seiner gütigen Gnade zu finden.

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