Szenendarstellung vom Buch der Offenbarung als Lebenshilfe – Teil 7

Kapitel 4 – Teil A – Szenendarstellung – Die zwei Zeugen

Israels Premierminister Yehudi Abrams grinste, als er sich neben den Premierminister von Großbritannien, Judas Christopher, stellte. Die Menschenmenge in Tel Aviv applaudierte, als die beiden Männer zum Podium mit den vielen Mikrofonen und Fernsehkameras davor hinaufstiegen.

„Meine lieben Bürger von Israel.“ Abrams Stille klang heiter. „Ich bin glücklich, Ihnen die Unterzeichnung eines beispiellosen Vertrages zu verkünden, in welchem der Premierminister Christopher den Frieden zwischen Israel und unseren islamischen Nachbarn garantiert, ebenso wie unsere Verteidigung gegen jeden anderen Aggressor-Staat – und das für sage und schreibe 7 Jahre! Er wird sofort britische Soldaten in ganz Israel stationieren, damit die Bedingungen der Übereinkunft erfüllt werden. Darüber hinaus …“ Abrams machte eine Pause, und dann klang seine Stimme völlig emotionsgeladen. „Darüber hinaus hat Premierminister Christopher großzügig versprochen, uns Gelder und militärischen Schutz zur Verfügung zu stellen, wenn wir unseren heiligen Tempel auf seiner alten historischen Stätte wiederaufbauen.“

Jubel und Applaus brachen aus, als Christopher an die Mikrofone trat. „Im Namen meines Landes möchte ich zum Ausdruck bringen, wie glücklich wir sind, die Vermittler zu sein, die endlich Frieden in den Mittleren Osten gebracht haben. Bitte seien Sie versichert, dass Großbritannien, das im Jahr 1948 für die Etablierung Ihres Staates gesorgt hat, immer Ihr treuer Freund und Verbündeter sein wird.“

Moshe Mendel, der Bürgermeister von Jerusalem, sah sich von seinem Büro aus im Fernsehen die Pressekonferenz an. „Dank dem HERRN und dem Gott Israels“, murmelte er und klatschte vor Freude in die Hände.

Seit Jahren war Jerusalem nun schon das Ziel von terroristischen Anschlägen, ausgeübt von Israels vielen Feinden, gewesen. Jetzt, da der Friede gesichert war, konnten Jerusalem und der Rest von Israel teure militärische Einrichtungen abbauen, welche die wirtschaftlichen Ressourcen des Landes kontinuierlich ausgelaugt hatten.

Während der Vertrag in den folgenden Monaten umgesetzt wurde, lenkte Israel seine Aufmerksamkeit ab von den militärischen Bemühungen und investierte seine Gelder stattdessen in inländische Weiterentwicklung. Scheinbar über Nacht explodierte dadurch der Reichtum des Landes. Doch diese neue Realität ging mit einigen unerwarteten kulturellen Veränderungen einher. Dem Muster der westlichen Welt folgend, begann das israelische Volk immer tiefer in einen tiefen Sumpf von Selbstgefälligkeit und Vergnügungssucht zu versinken. Dieser Wandel alarmierte Bürgermeister Mendel.

Bei einem Treffen mit dem Premierminister Yehudi Abrams schob der Bürgermeister ihm einen 15 cm hohen Papierstapel zu.

„Was ist das alles?“, wollte Abrams wissen.

„Schauen Sie sich das an“, sagte Mendel mit nervös klingender Stimme. „Werfen Sie einfach nur einmal einen Blick hinein, Herr Premierminister.“

Abrams blätterte ein paar Seiten durch. „Das sind doch alles nur Anträge für neue Geschäftsbewilligungen. Warum bringen Sie die mir?“

„Haben Sie nicht gesehen, um was für eine Art von Unternehmen es sich dabei handelt?“

„Nun ja. Hier haben wir einen Antrag von einem Kasino, einen anderen von einer Kneipe und einen von einem Striptease-Lokal. Wir haben seit Jahren solche Unternehmen in Israel. Wo ist das Problem?“

„Wo das Problem ist? Können Sie nicht erkennen, dass unser Land zu einer moralischen Kloake wird? Wir haben immer Widerstand geleistet, wenn es um solche Bewilligungen ging. Aber jeder dieser Anträge wird durch Bürger-Petitionen unterstützt. Wenn wir all diesen Anträgen stattgeben, werden wir an jeder Ecke ein Striptease-Lokal haben. Wir müssen sie ablehnen, wenn wir den Anschein der nationalen Moral aufrecht erhalten wollen.“

„Na, wenn es das ist, was die Leute wollen, wer sind wir, dass wir ihnen das verweigern?“, sagte Abrams, während er mit den Schultern zuckte. „Israel ist trotz allem noch eine Demokratie.“

Mit dem Gefühl, keine andere Wahl zu haben, bewilligte Mendel sämtliche Anträge. Als er wieder in seinem Büro war, stützte er seinen Kopf auf die Hände und versuchte, die Emotion zu verdrängen, dass sein Land in eine Ära von beispielloser Sittenlosigkeit hineinschlitterte.

Aaron und seine Freundin Sephora, mit der er seit einiger Zeit zusammenlebte, pflegten immer sehr früh zu Abend zu essen. Dazu besuchten sie häufig ein nobles Restaurant in Jerusalem, und sie liebten die private Atmosphäre, bevor das Abendessen serviert wurde. An einem Abend, als sie bereits angefangen hatten zu essen, lenkte die Stimme des Restaurantbesitzer ihre Aufmerksamkeit zum Eingang.

„Ja, ich weiß, Sie sehen gerade viele leere Tische“, sagte er zu zwei Männern, die gerade hereingekommen waren. „Aber sie sind alle für den Abend reserviert. Sie können es ja vielleicht bei David’s Diner zwei Häuserblocks die Straße runter versuchen.“

„Oh, wie ekelhaft!“, sagte Sephora. „Schau sie dir an! Ich bin froh, dass Lazar sie wegschickt.“

Die abgelehnten Männer waren völlig in Schwarz gekleidet. Doch ihre Anzüge waren jetzt ausgebleicht und mit eingetrockneten Flecken beschmutzt. Der Stoff an den Ellbogen und Knien war abgewetzt, und ausgefranster Zwirn war am Rand der Mantelmanschetten zu sehen. Beide Männer trugen Kopfbedeckungen – der eine einen fettigen, weichen Filzhut und der andere eine britische Ascot-Kappe, ebenfalls in Schwarz. Die Männer selbst machten jedoch einen gepflegten Eindruck, und ihre Bärte waren ordentlich gestutzt.

„Sehr gut“, sagte der größere Mann. „Vielen Dank für Ihre Empfehlung.“ Sie berührten höflich ihre Hutkrempen und gingen davon.

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