Die Ordnung der biblischen Prophetie – Teil 2

von Warren D. Hoover

Einführung in das Buch Daniel

Warum beginnt man eine Bibelstudie über Prophetie mit dem Buch Daniel? Der Grund dafür ist, weil Daniel der Hauptschlüssel zum Verständnis der richtigen Abfolge der prophetischen Ereignisse ist, wie wir sie in dieser Studie darlegen. Diese Tatsache wird vom HERRN Jesus Christus in der Ölberg-Predigt bestätigt, die Er während der Karwoche unmittelbar vor Seiner Kreuzigung, gehalten hat.

Als Er die Jünger an diesem Tag aus Jerusalem herausführte, machte Jesus Christus die Vorhersage, dass diese Stadt zerstört werden würde. Die Jünger fragten Ihn, wann dies geschehen werde, und als Antwort darauf hielt Er die Ölberg-Predigt. Dabei bezog sich der HERR auf die Vorhersage des Propheten Daniel über die 70 Jahrwochen und sprach dann über die Ereignisse, die stattfinden würden um zu erkennen, dass die Zerstörung kurz bevorstand.

Daniel war ein Mann, der für seine Zeit vorbereitet worden war, um für den HERRN zu sprechen. Über seine Vorbereitung lesen wir nichts in der Bibel, auch nichts über seine Eltern und über seine Jugendzeit. Doch er wurde vorbereitet, weil seine Eltern sich offensichtlich an die folgende Anordnung im 5.Buch Mose gehalten hatten.

5.Mose Kapitel 6, Verse 1-19

»Dies ist nun das Gesetz, die Satzungen und die Verordnungen, die ich euch nach dem Befehl des HERRN, eures Gottes, lehren soll, damit ihr nach ihnen lebt in dem Lande, zu dessen Eroberung ihr jetzt hinüberzieht, 2auf dass ihr, du und deine Kinder und Kindeskinder, den HERRN, euren Gott, euer ganzes Leben lang fürchtet und alle Seine Satzungen und Gebote beobachtet, die ich dir zur Pflicht mache, und auf dass deine Tage lange Dauer haben. 3So höre sie denn, Israel, und achte darauf, sie zu befolgen, damit es dir wohl geht und ihr sehr zahlreich werdet, wie der HERR, Der Gott deiner Väter, es dir zugesagt hat – in einem von Milch und Honig überfließenden Lande.

4Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein! 5So liebe denn den HERRN, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit all deiner Kraft! 6So mögen denn diese Worte, die ich dir heute gebiete, dir am Herzen liegen (oder: ins Herz geschrieben sein), 7und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und von ihnen reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf der Wanderung begriffen bist, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.

8Du sollst sie dir als ein Gedenkzeichen an (oder: auf) die Hand binden und sie als Binde zwischen deinen Augen (= auf deiner Stirn) tragen 9und sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben.« 10»Auch wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringen wird, das Er dir, wie Er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat, zu Eigen geben will, große und schöne Städte, die du nicht gebaut hast, 11und Häuser, angefüllt mit Gütern jeder Art, die du nicht angefüllt hast, in Fels gehauene Brunnen (= Zisternen), die du nicht ausgehauen hast, Weinberge und Olivengärten, die du nicht angelegt hast, und du dich dann satt daran isst:

12so hüte dich wohl, den HERRN zu vergessen, Der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, ausgeführt hat! 13Den HERRN, deinen Gott, sollst du fürchten und Ihm dienen und bei Seinem Namen schwören. 14Ihr dürft keinem anderen Gott von den Göttern der Völker, die rings um euch her wohnen, anhangen; 15denn der HERR, dein Gott, ist ein eifriger (= eifersüchtiger) Gott in deiner Mitte; es möchte sonst der Zorn des HERRN, deines Gottes, gegen dich entbrennen und Er dich vom Erdboden vertilgen.«

16»Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr Ihn in Massa (2.Mose 17,1-7) versucht habt; 17ihr sollt vielmehr die Gebote des HERRN, eures Gottes, getreulich beobachten sowie Seine Zeugnisse und Seine Verordnungen, die Er dir zur Pflicht gemacht hat.«

Während Israel als Ganzes zu einer bösen und götzendienerischen Nation wurde, was zu der Gefangenschaft führte, wo Daniel diente und schrieb, blieben er und seine Freunde, die nach Babylon gebracht worden waren, Gott trotz aller widrigen Umstände treu. Ihre Treue unter unfassbar schlimmen Bedingungen sollte uns allen als leuchtendes Vorbild dienen.

Der katastrophale Zustand, in dem sich das Land Amerika heute befindet, rührt von modernen Eltern her, die dabei versagt haben, fleißig an der Erziehung ihrer Kinder zu arbeiten, was die Dinge des HERRN anbelangt. Diesen Fehler hatten die Eltern von Daniel und die von seinen Freunden nicht gemacht. Heute geht es in der Bildung vor allem um wirtschaftlichen Erfolg und nicht um die Liebe zum und den Gehorsam gegenüber Gott.

Daniels Prophetie ist von apokalyptischer Natur. Unter „Apokalypse“ versteht man „die Offenbarung von Informationen, die zuvor nicht in der Heiligen Schrift niedergeschrieben worden waren“. Hesekiel, Jesaja und Sacharja sind die anderen apokalyptischen Propheten im Alten Testament. Der Apostel Johannes ist der große apokalyptische Prophet im Neuen Testament.

Im modernen Gebrauch hat das Wort „Apokalypse“ die Nebenbedeutung von „Katastrophe“, doch das ist nicht das, was das griechische Wort apokalypsis aussagt. Das ursprüngliche Wort bedeutet einfach nur „Enthüllung von etwas, was zuvor noch nicht bekannt war“.

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