Die Riesen im Inneren bekämpfen – Teil 20

Wie sollten wir mit Schuld umgehen? – Teil 3

Die Antwort auf Schuld

Psalmen Kapitel 51, Verse 2-12

2 Als der Prophet Nathan zu ihm kam, weil er zu Bathseba eingegangen war: 3 O Gott, sei mir gnädig nach Deiner Güte; tilge meine Übertretungen nach Deiner großen Barmherzigkeit! 4 Wasche mich völlig [rein] von meiner Schuld und reinige mich von meiner Sünde; 5 denn ich erkenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist allezeit vor mir. 6 An Dir allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in Deinen Augen, damit Du Recht behältst, wenn Du redest, und rein dastehst, wenn Du richtest.

7 Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen. 8 Siehe, Du verlangst nach Wahrheit im Innersten: So lass mich im Verborgenen Weisheit erkennen! 9 Entsündige mich mit Ysop, so werde ich rein; wasche mich, so werde ich weißer als Schnee! 10 Lass mich Freude und Wonne hören, damit die Gebeine frohlocken, die Du zerschlagen hast. 11 Verbirg Dein Angesicht vor meinen Sünden und tilge alle meine Missetaten! 12 Erschaffe mir, o Gott, ein reines Herz, und gib mir von Neuem einen festen Geist in meinem Innern!

Entfernung der Sündenschuld

Jetzt konzentriert sich König David auf die Reinigung. „Wasche mich völlig [rein] von meiner Schuld und reinige mich von meiner Sünde.“ Fünf Verse später fügt er hinzu: „Entsündige mich mit Ysop, so werde ich rein; wasche mich, so werde ich weißer als Schnee!“

Hast Du im Sommer schon einmal den ganzen Tag draußen in der Hitze gearbeitet und Dir nichts sehnlicher als ein Bad oder eine Dusche gewünscht? Genauso fühlte sich David in seinem Inneren. Er kannte das volle Ausmaß seiner Verunreinigung, aber er wusste auch, dass nur Gott sein Innerstes reinigen konnte. „Tilge alle meine Missetaten“, wiederholte er immer und immer wieder. Das war mehr als ein bloßes Lippenbekenntnis, es war eine echte, reumütige Bitte. Er sprach über seine Sünden und Gottes Vergebung mit derselben Tiefe an Intensität. Wenn der moralische Verfall unvorstellbare Ausmaße angenommen hat, dann schätzt man den Segen der Vergebung umso mehr. David war demütig, aufrichtig und mit ganzem Herzen bei der Sache.

Sünde ist ein Schandfleck auf der Seele. Deshalb gebrauchte David dasselbe hebräische Wort für „Reinigung“, das auch für die Heilung von Aussätzigen verwendet wird. Dabei handelt es sich tatsächlich um eine gründliche Reinigung. Mit reumütiger Aufrichtigkeit verglich er seine Sünden auf diese Weise mit einer „Leprakrankheit seiner Seele“ und bat Gott um Reinigung.

Interessanterweise ist in Vers 9 von Ysop die Rede. Im Alten Testament war es Brauch, dass wenn ein Jude mit einem Leichnam in Berührung kam, dass er sich hinterher zeremoniell mit Ysop reinigen musste.

David dachte an Urija. Er hatte für dessen Tod gesorgt. Von daher musste er gesäubert werden, damit er wieder in reinem Zustand den Geboten Gottes folgen konnte.

David sprach im Zusammenhang mit seinen Übertretungen von „Tilgung“. Warum tat er das? Die meisten Sünden wurden im Alten Testament wie Rechtsfälle behandelt. Wenn ein Jude gegen ein Gebot Gottes verstoßen hatte, dann konnte er ein bestimmtes Opfer bringen, um Sündenvergebung zu erlangen. Doch König David hatte zwei Sünden begangen, gegen die es keine Abhilfe gab: Ehebruch und Mord. Diese beiden Übertretungen waren mit roten Buchstaben in Gottes großem Buch niedergeschrieben. Es gab nichts, was David tun konnte. Kein Opfer konnte ihn da heraus retten. Dafür gab es keine Vergebung. Das Sündenregister befand sich außerhalb seiner Reichweite. Alles, was er da noch tun konnte, war, sich auf die Gnade Gottes zu verlassen und darauf, dass Er die rote Tinte auslöschen werde. „Tilge meine Übertretungen nach Deiner großen Barmherzigkeit!“, bat er mit reumütigem Herzen.

Selbstverständlich konnte kein Priester dies tun. Nur Gott hatte das Löschmittel, so war es damals und so ist es auch noch heute.

Wiederherstellung der Freude

Unerledigte seelische Dinge fordern ihren Tribut in unserem Leben. David hatte sich bis jetzt nicht den Dämonen in seinem Inneren stellen und sich mit ihnen arrangieren müssen. Aber er hatte im Verlauf eines Jahres einen sehr hohen Preis bezahlen müssen. 12 Monate lang war seine gesamte Lebensenergie geschwunden. Schließlich wandte er sich an Gott und bat Ihn nicht nur um Sündenvergebung. Er bat Ihn ebenso, ihm seine Lebensfreude wiederherzustellen. Und er tat dies mit den Worten: „Lass mich Freude und Wonne hören, damit die Gebeine frohlocken, die Du zerschlagen hast“ und weiter in:

Psalmen Kapitel 51, Vers 14

„Gib, dass ich Deiner Hilfe (oder: Deines Heils) mich wieder freue,
und rüste mich aus mit einem willigen Geist!“

Beachte, dass David hier noch nicht um seine Erlösung bittet, damit er wiederhergestellt ist. Das kommt später. Was er sich am meisten zurückwünscht, ist seine Lebensfreude und die Freiheit, ein erlöstes Leben zu führen.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.