Was uns das Schweigen kostet – Teil 23

Kapitel 9: Der Liberalismus-Kult – Teil 4

Was geschah beim Fuller-Seminar?

Dr. Charles_Edward_Fuller (1887-1968) war ein fundamentalistischer Prediger, der durch seine Bildung an der BIOLA-Universität in Los Angeles geformt worden war. Als Visionär predigte er im ABC Radio Network Program und moderierte von 1937-1968 die Sendung „The Old-Fashioned Revival Hour“ (Die altmodische Erweckungsstunde). Sein Wunsch war es auch, junge Männer auszubilden, dass sie in die Welt hinausgingen, um das Evangelium zu predigen. Bei der Gründung des Fuller Theological Seminary in Pasedena/Kalifornien wurde er von einer fundamentalistischen Gelehrtengruppe unterstützt, zu der auch Harold_John_Ockenga gehörte. Das Ziel war, „vom Heiligen Geist ermächtigte Männer“ auszusenden, um die Verlorenen zu erreichen.

Der evangelikale Autor und Gelehrte Harold Lindsell war die Schlüssel-Figur bei der Etablierung des Fuller-Seminars, in welchem die Unfelhbarkeit der Bibel gelehrt wurde. Später arbeitete er für das Magazin „Christian Today“ und das Wheaton College. Das Fuller-Seminar nahm seinen Dienst im Jahr 1947 auf, doch es musste 10 Jahre lang Machtkämpfe ausfechten. Das Problem war der Denominationalismus. Doch das Schlimmste war, dass die christlichen Führer in Amerika die Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift durchsetzen mussten. Konservative Evangelikale verstanden, was in Deutschland passierte, als der Humanismus, Götzendienst und moralische Relativismus dazu verhalfen, einen zuvor lebendigen christlichen Staat zusammenbrechen zu lassen.

Harold Lindsell verließ das Fuller-Seminar im Jahr 1962. Zu Weihnachten schrieb er einen Brief an Harold John Ockenga und teilte ihm mit, dass dies ein „tragischer Tag“ sei, weil es statt Freude und Frieden interne Machtkämpfe beim Fuller-Seminar gab. Er schrieb, dass dort anstelle von Gebet und Ausgießung des Heiligen Geistes „Gezänk, Betrug, Täuschung und Feindseligkeit“ herrschten. Und weiter hieß es in seinem Brief:

„Der Heilige Geist Gottes scheint sich aus unserer Mitte zurückgezogen zu haben. Ich stelle mir die Fragen: Wo hat es angefangen, dass alles so schief läuft? Wo haben wir versagt? Was haben wir getan, das wir nicht hätten tun sollen? Wir brauchen göttliche Hilfe, um davon befreit zu werden. Doch meine Zunge klebt mir am Gaumen, und ich kann die Worte nicht formulieren. Gott sei uns gnädig, solange dies noch möglich ist.“

Was einst beim Princeton Seminary geschah, wiederholte sich grundsätzlich beim Fuller-Seminar mit Debatten über das Glaubensbekenntnis und das Abweichen von den gesunden biblischen Wurzeln. Der Glaubensabfall beim Princeton-Seminar dauerte insgesamt etwa 48 Jahre und beim Fuller-Seminar 31 Jahre. Heute vollzieht er sich in den Kirchen sehr viel schneller. Der Begriff „evangelikal“ muss jetzt in Gesprächen ganz klar definiert werden, weil er in Verruf gebracht wurde und nun ungenau beschrieben wird. Man bezieht sich dabei nicht mehr auf das wahre Christentum.

Im Jahr 1950 war man beim Fuller-Seminar noch zu 75 % davon überzeugt, dass die Bibel irrtumslos ist. Im Jahr 1952 waren es nur noch 48 %, die an dieser Ansicht festhielten. Im Jahr 1982 wurde berichtet, dass bei den Absolventen der Glaube an die Unfehlbarkeit der Bibel auf 15 % abgesunken war! Kompromisse und Gefälligkeiten der Welt gegenüber haben zu tragischen Ergebnissen geführt, wobei bis heute weiterhin das Christentum in Amerika verwässert wird.

Nachdem Paul Smith in seinem Buch „New Evangelicalism: The New World Order“ (Neu-Evangelikalismus: Die Neue Weltordnung“ detailliert den Abfall beschrieben hat, fasst er die traurige Realität zusammen, dass man im Fuller-Seminar nicht mehr länger an dem Glauben an die Irrtumslosigkeit der Bibel festhält. Genauso schädlich ist, dass „humanistische Soziologie, Psychologie und kulturelle Studien gefälligkeitshalber in die Methodik der Gemeindewachstumsbewegung eingebaut werden. Von daher brauchen wir uns nicht mehr zu fragen, was die ursprüngliche Vision von Charly Fuller war.“

Der Separatismus ist eine der Vorstellungen, welche Gläubige spaltet. Wir befinden uns in einer Welt, in der Gott Seinen Ratschluss zur Erfüllung bringt. Wenn Er mit uns am Ende wäre, würde Er uns dann zu sich holen? Selbstverständlich haben wir unseren Dienst noch nicht abgeschlossen. Pastor Ken Silva von „Apprising Ministries“ half dabei, Klarheit in die Herausforderung zu bringen, der wir uns stellen müssen:

„Abschottung ist keine passive Aktivität. In diesen gefährlichen Zeiten sind Gläubige mehr denn je dazu aufgerufen, gegenüber Verführungen, die von häretischen Lehren und deren Lehrer ausgehen, wachsam zu sein. Es ist eine defensive Haltung, die von uns verlangt, dass wir fest beim Wort Gottes bleiben und ständig jede Lehre durch die Linse des gesamten Ratschlusses der Heiligen Schrift betrachten und Irrlehren herausfiltern. Um Häresie zu vermeiden, muss es aktiven Widerstand von Seiten der Gläubigen geben. Manchmal ist es sogar nötig, dass ein Gläubiger körperlich von den Versuchungen und den damit verbundenen Umständen fliehen muss.

Der HERR hat die Gläubiger dazu aufgerufen, die Wahrheit des Evangeliums zu verteidigen.

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