Die letzte Runde! – Teil 4

Zwei Varianten der Historik

Ihr fragt Euch jetzt sicher, wie es zwei Varianten der Geschichte geben kann. Sind Fakten nicht unabänderlich? Ist Historik nicht eine Studie von tatsächlichen Ereignissen der Vergangenheit? Leider ist es so, dass sich der Mensch so sehr von seiner persönlichen voreingenommenen philosophischen Lebensanschauung beeinflussen lässt, dass er die Fakten so interpretiert, dass sie zu seiner vorgefassten Meinung über das Universum passen. Es gibt:

  1. Die humanistische Sichtweise der Historik
  2. Die biblische Sichtweise der Historik

Die biblische Sichtweise ist akkurat und vertrauenswürdig, solange wir glauben, dass Gottes Wort unfehlbar ist.

Welchen Wert hat die Historik?

Man hat den Autohersteller Henry Ford sagen hören, dass Historik „Quatsch“ sei! Nicht so wie andere Zivilisationen hat die amerikanische immer extrem genau auf ihre Vergangenheit geachtet. Joseph_J._Spengler (1902-1991), ein amerikanischer Historiker, der sich mit der Wirtschaftstheorie beschäftigt hat, lehrte, dass Historik erstklassige Ziellosigkeit wäre. Der rumänische Religionswissenschaftler, Philosoph, Schriftsteller und Historiker Mircea_Eliade (1907-1986) sah die Historik zyklisch. Er glaubte daran, dass Geschichte sich selbst wiederholen würde. Diese Sichtweise passt zu der fernöstlichen religiösen Vorstellung von der Reinkarnation, wobei man in der Hoffnung lebt, dass in einem zukünftigen neuen Leben alles besser würde, was davon abhinge, wie man sein jetziges Leben führen würde. Edward_Gibbon (1737-1794) wurde wegen seines Buches „The History of the Decline and Fall of the Roman Empire“ (Die Geschichte vom Niedergang und Fall des Römischen Reiches) bekannt. Er betrachtete die Historik als einen Weg, um die verschiedenen vergangenen Zivilisationen zu interpretieren. Eine Ausnahme seiner Sichtweise bildete die Wiedergeburt des Staates Israel im Jahr 1948, nachdem die Juden etwa 2 000 Jahre auf der ganzen Welt zerstreut waren.

Unsere ganze westliche Zivilisation ist auf die Historik bedacht. Der evangelikale christliche Philosoph Gordon_Clark (1902-1985) unterstrich die wissenschaftliche Bedeutung der Historik, sofern sie vollkommen richtig aufgezeichnet wurde. Die heilige Bibel des christlichen Glaubens ist die akkurate, historische Offenbarung Gottes, in der Sein Schöpfungs- und Erlösungswerk beschrieben wird.

Nach Abschluss der Ära, in welcher das Neue Testament geschrieben wurde, traten die frühen Kirchenväter, die einseitig in der Altphilologie unterwiesen worden waren, ihren religiösen Dienst mit einer klassisch griechischen Voreingenommenheit an. Aber als sie einmal in den jüdischen Ursprung ihres Glaubens eingeführt worden waren, wie er im Alten Testament beschrieben wird, wurden sie sich natürlich der Mängel in der griechischen historischen Sichtweise über die Menschen und ihren Ursprung in der Welt bewusst.

Die Kinder Abrahams waren die Ersten, die erkannten, wie bedeutsam die Historik ist. Sie betrachteten sie als göttlich epischen Hinweis auf die Zeit vor der Erschaffung des Menschen. Die zentrale Figur war für sie dabei der persönliche, unendliche Schöpfergott, Der durch die Heiligen Schriften zu den Menschen gesprochen hat und Der letztendlich den Konflikt zwischen Licht und Finsternis auflösen wird. Von daher war es nichts Ungewöhnliches für jemanden, die Geschichte der Welt von einer biblischen Perspektive niederzuschreiben und sie in die klassische griechische und römische Historik zu integrieren.

Die Bibel ist in einem tiefgründigeren Sinn historisch. Sie lehrt, dass die Bestimmung der Menschheit zwischen dem Sündenfall des ersten Menschenpaares und dem kommenden göttlichen Gericht liegt. Die biblische Geschichte lehrt uns, dass das Leben ein langes Abenteuer und jedes Leben eines Menschen eine individuelle Pilgerreise ist. In der Zeit und in der Historik entfaltet sich das große Drama der Sünde und der Erlösung als die zentrale Achse allen biblischen Denkens.

Wann immer unsere anspruchsvolle westliche Gesellschaft in der zunehmenden Krise zu zweifeln beginnt, dann muss sie sich selbst fragen, ob sie nicht gut daran getan hätte zu versuchen, aus der Vergangenheit zu lernen und wenn ja, ob sie daraus das Richtige gelernt hat. Es war der spanische Philosoph und Literaturkritiker George_Santayana (1863-1952), der Folgendes erkannte: „Diejenigen, die sich nicht an die Vergangenheit erinnern können, sind dazu verdammt, sie noch einmal zu durchleben.“ Diese Beobachtung wird mit Sicherheit sehr lebendig, wenn wir die historischen Aufzeichnungen über die Nation Israel lesen, wie sie im Alten Testament im Buch Richter dokumentiert sind. Israels Vergangenheit offenbart, dass jede Generation lernen muss, bei Gott anzufangen, dem Urheber der Ordnung und des Ratschlusses.

Gottes Handeln in der Historik beginnt mit dem Übernatürlichen. Der weltlich ausgerichtete Verstand denkt nur in natürlichen Begriffen und schließt Gott aus dem historischen Prozess aus. Wenn das Übernatürliche weggelassen wird, dann werden folgende Dinge nicht als historische Ereignisse betrachtet oder als religiöser Aberglaube angesehen:

  • Die Jungfrauengeburt von Jesus Christus
  • Sein stellvertretendes Sühneopfer
  • Seine leibliche Auferstehung von den Toten
  • Sein zweites Kommen auf die Erde

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