Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 57

Das ist die Übersetzung des Seminars von Wayne Jacobsen, dem Co-Autor des Buches „Der Schrei der Wildgänse“.

Der schmale Weg = Der Weg des Gottvertrauens – Teil 7

Heilung

Matthäus Kapitel 17, Verse 14-21

14 Als sie dann zu der Volksmenge zurückgekommen waren, trat ein Mann an Ihn heran, warf sich vor ihm auf die Knie nieder 15 und sagte: »HERR, erbarme Dich meines Sohnes! Er ist fallsüchtig und hat schwer zu leiden; denn oft fällt er ins Feuer und oft auch ins Wasser. 16 Ich habe ihn schon zu Deinen Jüngern gebracht, doch sie haben ihn nicht heilen können.« 17 Da antwortete Jesus: »O ihr ungläubige und verkehrte Art von Menschen! Wie lange soll ICH noch bei euch sein, wie lange es noch mit euch aushalten? Bringt ihn Mir hierher!« 18 Jesus bedrohte alsdann den bösen Geist: Da fuhr er von dem Knaben aus, so dass dieser von Stund an gesund war. 19 Hierauf traten die Jünger zu Jesus, als sie mit Ihm allein waren, und fragten: »Warum haben wir den Geist nicht austreiben können?« 20 ER antwortete ihnen: »Wegen eures Kleinglaubens! Denn wahrlich ICH sage euch: Wenn ihr Glauben wie ein Senfkorn habt und diesem Berge gebietet: ›Rücke von hier weg dorthin!‹, so wird er hinwegrücken, und nichts wird euch unmöglich sein. 21 [Diese Art (von bösen Geistern) aber lässt sich nur durch Gebet und Fasten austreiben.]«

Die Jünger von Jesus Christus wollten die Heilung zuerst selbst in die Hand nehmen, mussten aber feststellen, dass sie aus sich heraus nichts bewirken konnten. Was Seine Aussage „O ihr ungläubige und verkehrte Art von Menschen! Wie lange soll ICH noch bei euch sein, wie lange es noch mit euch aushalten?“ anbelangt, da stellt sich die Frage: Hatte Jesus Christus da die Geduld mit Seinen Jüngern verloren? Einen Nachteil, den wir jetzt im Hinblick auf die Bibel haben, ist der, dass wir es hier mit dem geschriebenen Wort zu tun haben und von daher nicht den Tonfall mitbekommen, in dem Jesus Christus mit Seinen Jüngern gesprochen hat. Wenn wir normalerweise die Frage hören: „Wie lange muss ich dich noch ertragen?“, die in der Regel in einem herablassenden Ton ausgesprochen wird, dann liest man diese Bibelstelle eben auch so. Wenn Du aber oft erlebst, wie jemand in einer humorvolleren Art und Weise fragt „Wie lange muss ich dich noch ertragen?“, dann wirst Du diese Bibelstelle gar nicht so streng auffassen.

„Und um was handelt es sich also hier?“, fragen wir uns. Der Kontext bringt nicht klar zum Ausdruck, was da mitschwingt? Doch ich denke, das größere Bild, das wir davon haben, wie Jesus Christus mit Seinen Jüngern umgegangen ist, deutet nicht darauf hin, dass Er sie hier tadeln wollte, sondern weist eher darauf hin, dass Er mit ihnen sozusagen gespielt hat.

Ich habe drei Enkelkinder, die noch klein sind. Sie machen viel Blödsinn. Und manchmal wollen sie einfach nicht damit aufhören, komische Sachen anzustellen. Wenn es mir zuviel wird, sage ich auch manchmal zu ihnen: „Wie lange muss der Opa da noch zuschauen?“ Ich sage das aus Spaß, und sie wissen, dass ich Spaß mache. Aber dennoch kommt bei meinen Enkelkindern etwas an; ich kann ihnen dadurch etwas vermitteln.

Und ich glaube der entscheidende Punkt bei den Jüngern hier war, dass sie noch in der Phase ihrer unbekümmerten geistlichen Jugend waren. Aber diese Zeit würde vorübergehen. Deshalb ließ Jesus Christus sie wissen, dass Ihm das bewusst war. Erinnert Ihr Euch an die Stelle, wo Jesus Christus Seine Jünger gebeten hatte, die 5 000 Menschen zu speisen?

Johannes Kapitel 6, Verse 4-6

4 Das jüdische Passah stand aber nahe bevor. 5 Als nun Jesus sich dort umschaute und eine große Volksmenge zu sich kommen sah, sagte Er zu Philippus: »Woher sollen wir Brote kaufen, damit diese zu essen haben?« 6 So fragte Er aber, um ihn auf die Probe zu stellen; denn Er selbst wusste wohl, was Er tun wollte.

Doch bevor Jesus Christus selbst etwas unternahm, hatte Er Seine Jünger gefragt, wie sie die Speisung der 5 000 Menschen bewerkstelligen wollten. Und die Jünger haben sich gefragt: „Wie sollen wir das schaffen?“

Johannes Kapitel 6, Verse 7-11

7 Philippus antwortete Ihm: »Für zweihundert Denare (= Silberstücke) Brot reicht für sie nicht hin, damit jeder auch nur ein kleines Stück erhält.« 8 Da sagte einer von Seinen Jüngern, nämlich Andreas, der Bruder des Simon Petrus, zu Ihm: 9 »Es ist ein Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische (zum Verkauf bei sich) hat, doch was ist das für so viele?« 10 Jesus aber sagte: »Lasst die Leute sich lagern!«, es war nämlich dichter Rasen an dem Ort. So lagerten sich denn die Männer, etwa fünftausend an Zahl. 11 Jesus nahm sodann die Brote, sprach den Lobpreis (Gottes) und ließ sie unter die Leute austeilen, die sich gelagert hatten; ebenso auch von den Fischen, soviel sie begehrten.

Jesus Christus war sich natürlich bewusst, dass Seine Jünger aus sich selbst heraus nicht dazu in der Lage waren, diese vielen Leute zu speisen. Aber Ihm war es möglich. Und genau das wollte Er sie wissen lassen.

Und ich denke, dass die Situation mit dem besessenen Jungen ähnlich war. Auch da wollte Jesus Christus Seinen Jüngern vermitteln: „Das, was euch unmöglich ist, das kann ICH bewirken.“ Wenn wir lernen, Jesus Christus zu vertrauen, dann kann Er Wunder durch uns wirken. Macht das Sinn?

Ich denke, dass wir den Tonfall von Jesus Christus aus der ganzen Schrift heraushören müssen. Es geht darum, dass Er uns da auf einen Prozess mitnimmt. Gott wirkt in diesem Bereich ganz erstaunlich. Als die Welt in Sünde verfiel und Gott Seinen Sohn sandte, damit Dieser sie daraus erretten sollte, wie hat Er das gemacht? Die Welt war am Vergehen. Die Sünde hatte die Welt zerstört, die Gott geschaffen hatte. Ich denke, dass wir uns folgendermaßen entschieden hätten: „Jesus Christus soll die Wolken auseinanderreißen, auf einem weißen Pferd angeritten kommen und die gesamte Schöpfung erlösen.“

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.