Sternentore – Teil 18

Dies ist eine Artikelserie von Dr. Thomas Horn und Chris Putnam über ihr neuestes Buch „On the Path of the Immortals“ (Auf dem Weg der Unsterblichen).

Quelle

Die vier Stufen des Multiversums

All das Gerede über Wurmlöcher und jenseitige Bereiche macht es erforderlich über die Vorstellung von Parallelwelten zu sprechen. Während der Begriff „Multiversum“ in unterschiedlicher Weise gebraucht wird, weist alles auf einen hypothetischen Kosmos hin, der sowohl unser bekanntes Universum enthält als auch zahlreiche andere Regionen. Offen gesagt, das Wort „Universum“ beinhaltet traditionsgemäß die Gesamtheit aller Materie. In dem Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary, 11. Ausgabe (2003) wird das Wort „Universum“ wie folgt definiert:

„Der ganze Körper von Dingen und Phänomenen, die beobachtet oder angenommen werden.“

Das würde scheinbar mehr als ein Universum ausschließen, oder etwa nicht? Abgesehen von diesem Zusammenhang gehen einige Verfechter des Multiversums sogar von verschiedenen physikalischen Gesetzen in ihren hypothetischen Anderswelten aus.

Ein wichtiger Vorbote zum Verständnis des Multiversum-Gedankens ist die Theorie der kosmischen Inflation. Die kosmische Inflationstheorie setzt voraus, dass es eine Periode der Beschleunigung schneller als das Licht während der Ausdehnung des frühen Universums nach dem Urknall gegeben hat. Im März 2014 wurde das Internet mit Artikeln, wie „The First Evidence of Cosmic Inflation“ (Der erste Beweis für eine kosmische Inflation) und „Direct Evidence of Big Bang Inflation“ (Direkter Beweis für die Urknall-Inflation) überschwemmt. Doch weniger wurde über die Zurücknahme berichtet, die wenige Monate danach erfolgte, wie z. B. in dem Artikel „Big Bang Inflation Evidence Inconclusive“ (Urknall-Inflationsbeweis nicht eindeutig erbracht). Während die endgültige Beurteilung darüber noch aussteht, wird die kosmologische Inflation einfach in die Multiversum-Argumentation übernommen – die großartige Vorstellung, dass im ersten Bruchteil einer Sekunde unmittelbar nach dem Urknall das Universum exponentiell expandierte und sich weit jenseits der Sicht der meisten hochtechnisierten Teleskope ausdehnte.

Der schwedische Kosmologe Max_Tegmark am Massachusetts Institute of Technology hat eine einfache Klassifizierung in vier Stufen für diese Regionen jenseits des beobachtbaren Universums vorgenommen. Diese Stufen können so verstanden werden, dass sie eine Ausdehnung früherer Stufen sind, sich weiter ausdehnen können und ihre Anzahl sich erhöhen kann. Während viele bekannte Wissenschaftler und Philosophen sehr kritisch sind, was die Stufen III und IV anbelangt, ist die Stufe I in der Wissenschaft unumstritten.

Stufe I

Diese Stufe enthält schlicht und ergreifend Regionen, die so weit entfernt sind, dass sie nicht beobachtet werden können. Mit anderen Worten: Selbst mit Lichtgeschwindigkeit stünde nicht so viel Zeit zur Verfügung, damit das Licht diese enorme Distanz zu uns durchquert. Die Wissenschaftler sind sich im Grunde darüber einig, dass alle Regionen des Multiversums der Stufe I dieselben physikalischen Gesetze und dieselben Konstanten aufweisen. Der Astrophysiker Jeffrey Zweerink schreibt dazu:

„Die Stufe I als ‚Multiversum‘ zu nennen, ist eine Fehlbezeichnung, weil das ganze beobachtbare Volumen in Wirklichkeit Teil desselben großen Universums ist.“

Dieses eine Universum bietet stellt in Wahrheit keine ernste Herausforderung für das Anthropische_Prinzip dar. Demzufolge ordnen viele den Begriff „Multiversum“ noch unerforschten Szenarien zu, die mehr auf Vermutung basieren.

Stufe II

Die zweite Stufe enthält jenseitige Regionen mit weit reichenden Auswirkungen. Während die Beobachtungsgrenzen eines einzelnen Universums die Stufe I definieren, enthält das Multiversum der Stufe II in Wahrheit viele Universen, die anscheinend unterschiedliche physikalische Gesetze und Konstanten aufweisen. Diese Vorstellung basiert auf der chaotischen Inflationstheorie, die besagt, dass das Multiversum sich als Ganzes unendlich weit ausdehnt, aber einige Regionen damit aufhören und unterschiedliche Blasen bilden, wie der Schaum in einem Glas Sodawasser.

Laut diesem Modell ist unser Universum lediglich eine einzige Blase von kosmischem Schaum. Einige Versionen der Stringtheorie unterstützen diese Vorstellung, indem sie aufzeigen, dass es viele unterschiedliche Anordnungen der physikalischen Gesetze und Konstanten gibt. Demzufolge ist die Einheitlichkeit, die wir in unserem Universum beobachten, auf unsere eine Blase beschränkt.

Stephen Feeney, der am University College in London arbeitet, glaubt, dass der Beweis für diese anderen Blasen-Universen in der kosmischen Hintergrundstrahlung gegenwärtig ist, das Wärmesignatur-„Echo“ des Urknalls.

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