Segen oder Gericht? – Teil 66

Quelle

Die Vor-Zorn-Entrückungs-Verwirrung

Eine Bibelstudie von George W. Zeller

Kritikpunkt 6: Erzwungene Ausgliederung der Zornschalengerichte

Die Vor-Zorn-Entrückungs-Theorie verursacht eine große Verwirrung, weil durchweg im ganzen Buch von Marvin Rosenthal gesagt wird, dass der „Tag des HERRN“ die große Zeit von Gottes Zorn sei, doch dass die Zornschalengerichte, der intensivste Aspekt von Gottes Zorn, NICHT Teil vom „Tag des HERRN“ wären, sondern erst während der 30 Tage geschehen würden, die auf den „Tag des HERRN“ folgen.

Wenn die Zornschalengerichte zum Zorn Gottes gehören, warum sollen sie dann nicht zum Tag des HERRN“ gehören? Der Autor verbringt viel Zeit damit zu argumentieren, dass der „Tag des HERRN“ die Zeit von Gottes großem Zorn sei, den Er über die Erde ausgießt; doch dann schließt er diese größte und intensivste Zeit von Gottes Zorn, die Zornschalengerichte, vom „Tag des HERRN“ aus. Das ist total verwirrend!

Kritikpunkt 7: Falschauslegung von Offenbarung 3:10

Offenbarung Kapitel 3, Vers 10

„Weil du das Wort vom standhaften Warten auf Mich bewahrt hast, will auch ICH dich bewahren aus (= in) der Stunde der Versuchung (oder: Prüfung), die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die Bewohner der Erde zu versuchen (oder: prüfen).“

Rosenthals Auslegung von diesem Bibelvers ist total verwirrend (Seiten 231-241). Es widerstrebt ihm, eine Erklärung darüber abzugeben, was die Phrase „bewahren aus der Stunde“ bedeutet, weil sich konservative griechische Gelehrte nicht darüber einig sind (Seite 233). Das ist verwirrend! Es gibt viele Dinge, über die sich konservative Gelehrte nicht einig sind; aber der demütige Gläubige muss sich Gott unterordnen und sich vom HERRN belehren lassen. Wir sollten auch erkennen, dass ein Grund, weshalb sich die konservativen Gelehrten nicht einig über diese Bibelpassage sind, der ist, weil viele von ihnen in den Text hinein interpretieren, was sie selbst wollen, dass er aussagen soll, damit ihre vorgefasste Meinung gestützt wird, anstatt den von Gott inspirierten Text so zu belassen, was er aussagt.

Rosenthal will, dass dieser Vers seine Vor-Zorn-Entrückungs-Theorie unterstützt. Wie versteht er ihn? Seiner Meinung nach ist die Zeit Versuchung oder Prüfung ein Bezug auf die „Große Drangsal“. Nach seiner Ansicht folgen die Entrückung und der „Tag des HERRN“ auf diese Zeit der Prüfung (Seite 241 und siehe Abbildung)

Rosenthal versteht diesen Bibelvers wie folgt: „Weil du (die Gemeinde von Philadelphia) das Wort vom standhaften Warten (während des ‚Anfangs der Leiden‘ oder die ersten 3 ½ Jahre) bewahrt hast, so will auch ICH dich aus der Stunde der Versuchung (der ‚Großen Drangsal‘) bewahren.“ (Seite 241)

Seht Ihr die Unordnung an dieser Stelle? Rosenthal behauptet, dass Gott in Offbg 3:10 verheißen würde, dass Er die Gemeinde von Jesus Christus aus der „Großen Drangsal“ bewahren würde. Und dennoch besagt seine Vor-Zorn-Entrückungs-Sichtweise, dass die Gemeinde von Jesus Christus die ganze Zeit der „Großen Drangsal“ auf der Erde sein würde.

Darüber hinaus lehrt die Vor-Zorn-Entrückungs-Sichtweise, dass die Gläubigen während der „Großen Drangsal“ schwer verfolgt würden: „Einige werden in die Gefangenschaft gehen, andere werden dahingeschlachtet.“ (Seite 236) Somit präsentiert die Vor-Zorn-Entrückungs-Sichtweise zwei verwirrende, total entgegengesetzte Aussagen:

  1. Die Gläubigen werden auf der Erde verfolgt, müssen leiden und sterben, während der Schreckensherrschaft des Antichristen, bekannt als die „Große Drangsal“.
  2. Die Gläubigen werden aus der „Großen Trübsal“ bewahrt (gemäß Offbg 3:10).

Harmonieren diese beiden Aussagen miteinander und machen Sinn, oder sind sie verwirrend und gegensätzlich?

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