Segen oder Gericht? – Teil 30

Gottes Zeitplan, die Schmitta – Teil 11

Besteht noch Hoffnung? Kann das göttliche Gericht noch abgewendet werden? Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir in die Zeit der brennenden Ruinen von Jerusalem in das Jahr 586 v. Chr. zurückgehen. Der Prophet Jeremia hatte sein Volk unaufhörlich davor gewarnt, dass der Tag der Katastrophe kommen würde. Hätte das Gericht noch abgewendet werden können? Ja, wenn das Volk zu Gott zurückgefunden hätte. Eine Erneuerung hätte es retten können. Aber dazu ist aufrichtige Reue, ein Kurswechsel, eine Abwendung von den Sünden erforderlich. Doch das Volk weigerte sich, auf die Warnungen des Propheten zu hören. Es wollte nicht umkehren, und deshalb erfolgte das göttliche Gericht.

Gab es mitten im Gericht oder an dessen Ende noch Hoffnung? Ja, denn das göttliche Gericht erfolgt in Etappen. Währenddessen hatte Jeremia immer noch prophezeit, die Nation gewarnt, sie angefleht, mit ihm zusammen Gottes Wegen zu folgen, um dadurch der Katastrophe zu entgehen. Doch das Volk lehnte dies wiederum ab, und das Gericht kam.

Jeder, der Zeuge von dem Brand in Jerusalem, der Verwüstung des Landes Israel und der Deportation der Menschen ins Exil geworden war, hätte geantwortet, dass die Hoffnung für diese Nation dahin war. Aber dennoch gab es Hoffnung.

Wenn es keine Hoffnung gegeben hätte, weshalb hätte Gott dann Propheten schicken und Prophezeiungen und Warnungen geben sollen? Aber es gibt noch einen weiteren Grund für die Hoffnung: Das Geheimnis der Schmitta. Denn das Gericht sollte solange erfolgen und das Land solange brach liegen, bis die Zeit erfüllt war. Zu dem von Gott festgesetzten Zeitpunkt hörte die Gefangenschaft auf, das Volk kehrte in sein Land zurück, und die Nation war wiederhergestellt.

Die Frage der Hoffnung

Und was ist jetzt mit Amerika? Besteht da noch Hoffnung? Wenn es keine Hoffnung geben würde, bräuchte es die Vorboten nicht. Was hat eine Warnung für einen Sinn, wenn es keine Hoffnung gibt, dass man auf diese Warnung richtig reagieren kann? Solange es also Warnungen gibt, besteht noch Hoffnung.

Amerika kann das Gericht abwenden, sofern sich bei den Amerikanern aufrichtige Reue und eine echte Erweckung zeigt. Doch wenn diese Nation so weitermacht wie bisher, dann wird es keine Rettung geben. Sieht es in Amerika so aus, als würde diese Nation wieder zu Gott zurückkehren? Im Augenblick jedenfalls nicht.

Wird es am Gerichtstag Hoffnung geben? Ja, für all diejenigen, die auf Gottes Stimme hören; aber für die anderen nicht. Auch nach dem Gericht wird es Hoffnung für alle geben, die sich wieder Gott zuwenden wollen.

Gericht oder Erweckung?

Es kann sogar BEIDES geben. Eine Erweckung kann nämlich auch erst durch eine Gericht zustande kommen. Selbst wenn Gott ein Gericht über eine Nation verhängt, ist es möglich, dass Einzelne mitten in der Katastrophe zum HERRN zurückfinden und gerettet werden.

Wie sieht die Hoffnung bei einer großen Erschütterung aus? Ich würde sagen, dass es inzwischen wohl ohne eine Erschütterung für eine erneute Hinwendung zu Gott keine Hoffnung besteht. Amerika hat sich mittlerweile gegenüber Gott inzwischen so sehr verhärtet und seine Ohren für Seine Stimme derart auf taub gestellt, dass nur etwas sehr Großes Hoffnung bringt, diese Halsstarrigkeit zu durchbrechen.

2.Petrus Kapitel 3, Vers 9

Der HERR ist mit der (Erfüllung Seiner) Verheißung nicht säumig, wie manche Leute (in Seinem Verhalten) eine Säumigkeit sehen, sondern Er übt Langmut gegen euch, weil Er nicht will, dass einige verlorengehen, sondern dass alle zur Buße (= zum Gesinnungswechsel; vgl. Mt 3,2) gelangen.

Das größte Anliegen Gottes besteht darin, zu erretten, wiederherzustellen und zu erlösen. Und unter diesem Blickwinkel und angesichts dieser göttlichen Wahrheit müssen alle Dinge betrachtet werden, sogar die schlimmsten Erschütterungen und Katastrophen.

Der Fall der Götzen

Die Schmitta verfolgt einen Zweck: Sie manifestiert Gottes Souveränität und Herrschaft über alle Dinge und stellt die Illusion der menschlichen Souveränität und Herrschaft bloß. Sie erklärt, dass alle Segnungen von Gott kommen. Sie ruft den Menschen aus dem materiellen Bereich heraus in den geistlichen Bereich. Sie fordert dazu auf, zu Gott zurückzukehren. Von daher ist die Schmitta ein notwendiges Instrument. Und wenn eine Kultur oder Zivilisation zu sehr in den Materialismus, im Wohlstand, in der Fleischlichkeit, im Götzentum, in Hochmut und in Selbstliebe und in der falschen Vorstellung verstrickt ist, dass der Mensch so souverän sei, dass er alles tun könne, was ihm gefällt, dann wird die Schmitta noch notwendiger.

In den Tagen, in denen die Schmitta wirkt, werden Illusionen bloß gestellt, Bindungen und Abhängigkeiten zerbrochen, der menschliche Stolz gedemütigt, die falschen Götter gerichtet und die Götzen zerstört und das vor allem bei Gottes eigenem Volk.

1.Petrus Kapitel 4, Vers 17

Denn die Zeit ist da, dass das Gericht beim Hause Gottes seinen Anfang nimmt. Wenn es aber bei uns zuerst (anhebt), wie wird da das Ende bei denen sein, die der Heilsbotschaft Gottes nicht gehorchen?

Die letzte Schmitta

Selbst wenn sich die Schmitta in Form von Gericht zeigt, ist sie dennoch letztendlich eine Manifestation der Gnade in dem Sinne, dass sie erinnert, zurückruft und vor einer noch größeren zukünftigen Schmitta warnt. Diese größere Schmitta wird dann nicht nur die Nationen als Ganzes betreffen, sondern jeden Einzelnen, und sie wird jedes menschliche Leben beeinträchtigen. Wenn dies der Fall ist, dann haben wir es mit der allerletzten Schmitta zu tun.

Die letzte Schmitta erklärt, dass alle Dinge – unser Leben, unser Sein, unser Atem – ein Geschenk Gottes ist. Wir selbst können nichts unser Eigen nennen. Unsere ganzen Vorstellungen sind eine Illusion, unser Stolz hat keine Basis und ist eine Täuschung. Wir sind nicht souverän, sondern vollkommen von Gott abhängig. Alles, was wir haben – unser Besitz, unser Geld, unsere Reichtümer, jeder Moment unseres Lebens – alles ist uns gegeben worden.

Jeder Herzschlag ist geliehen. Alles in dieser Welt, alles was uns anzieht oder abstößt, alles, was uns bindet oder uns verpflichtet, alles, nach dem wir trachten oder für das, was wir leben, ist zeitlich, flüchtig und geht verloren. Deshalb hängt der Sinn des Lebens nicht von etwas ab, was in diesem Leben gefunden werden kann, sondern von Ihm, der alles erschaffen hat. Derjenige erreicht sein Lebensziel, der Den sucht, der das Leben gegeben hat.

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