Satans Religion – Teil 11

Quelle

Der heilige Zirkel

„Wir heißen Eure Energien und Geister willkommen“, begann die Präsidentin des Katholischen Frauen-Netzwerks. „Es sind beinahe 500 Frauen hier. Einige von Euch haben einen langen Weg zurückgelegt – Ihr seid von Pennsylvania, Iowa, Chicago, Texas, Oregon, Colorado und Kalifornien angereist.“

Ein seltsam tiefer Ton begann durch den Raum zu hallen. Jemand blies in ein Muschelhorn, und der Klang schwoll an zu einem geheimnisvollen Trompetenlaut an. Dann begann das Ritual. Etwa 200 Frauen bildeten einen inneren Kreis; die übrigen einen größeren, äußeren Kreis. Alle fassten sich an den Händen und stimmten in einen einfachen Sprechgesang ein:

„Bildet einen Kreis, bildet einen Kreis, bezeichnet ihn als heiligen Ort.“ „Geheiligt werde Sein Name“, betete ich leise von meinem kleinen Zufluchtort aus. „Bildet einen Kreis, bezeichnet ihn als heiligen Ort!“, riefen 500 Stimmen. „Der Norden und der Osten und der Süden treffen auf den Westen, und die Nacht wird vom Tag verjagt. Bildet einen Kreis, bildet einen Kreis! Wir werden von unserer Finsternis dazu aufgerufen, unsere Ängste zu verjagen.“

Von UNSERER Finsternis aufgerufen? Diese Worte bestürzten mich. Was meinten sie damit? In heidnischen Kulturen ruft das Volk bestimmte Geister herbei, damit diese es vor offenkundigen bösen Geistern beschützen sollen. Gab es da irgendeine Verbindung? Oder handelte es sich hierbei mehr um eine Glaubensüberzeugung von C. G. Jung über die dunkle Seite des Selbsts?

„Bildet einen Kreis, bezeichnet ihn als heiligen Ort!“ Die Wiederholungen schienen kein Ende nehmen zu wollen. Es war beinahe unerträglich. Nach einer Weile hielt ich mir die Ohren zu in der Hoffnung, so den heidnischen Worten und dem hypnotischen Rhythmus entfliehen zu können. Der Kreis von sich bewegenden Körpern geriet in Schwingung und floss als Ganzes zusammen, immer mehr und mehr.

Als der Sprechgesang endlich aufhörte, begannen die Gebete – Gebete an die vier Himmelsrichtungen, an die Geister, an die Göttin und an was auch immer.

„Wir beten jetzt für die Dinge, die wir haben wollen“, motivierte die Leiterin die Anwesenden.

„Wir wollen Energie!“, rief jemand.

„Wir wollen Freude!“

„Wir wollen uns gut fühlen!“

„Wir wollen unsere Sexualität!“

„Wir wollen befreit werden, frei sein!“

„Oh Gott“, flüsterte ich, „Du hast uns alles angeboten, was wir brauchen; doch wir haben uns von Dir abgewandt. Das tut mir so Leid.“

Jemand rezitierte eine neue Version von Sprüche Kapitel 8, die Lieblingsbibelstelle von denen, die einen weiblichen Gott haben wollen.

Sprüche Kapitel 8, Vers 30

30 Da war ich als Künstlerin (oder: vertraute Freundin oder: Sein Pflegling oder: Liebling) Ihm zur Seite und war voller Entzücken (oder: Seine Wonne) Tag für Tag, indem ICH vor Seinen Augen allezeit spielte, 31 indem ICH auf Seiner weiten Erdenwelt Mein Spiel trieb und Mein Entzücken an den Menschenkindern hatte.«

Die Frau sagte: „Da war ich neben Ihm. Gottes Entzücken beim Spiel Tag für Tag. Ich fand Entzücken an allem. Ich wusste nur wenig.“ An diesem Punkt veränderte sie die bekannte Bibelstelle in eine grobe Verzerrung der Wahrheit und in ein bitteres persönliches Zeugnis über ihr Ausgebranntsein, ihre Depression und über ihren Krankenhausaufenthalt. „Da hätte ich mich eigentlich Gott zuwenden müssen; doch ich handelte mir etwas Besseres ein.“

Was hatte sie an Seiner Stelle gefunden? Das blieb unklar. Sie beendete ihren Beitrag mit einem Gelächter. „Ha-Ha, ho-ho“, lachte sie laut und kräftig. „Probiert es aus Ha-ha, ho-ho!“

Das machte zwar keinen Sinn, aber alle taten, was ihnen gesagt worden war. „Ha-ha, ho-ho! Ha-ha!“

Eine Frau drückte ihr Zeugnis in Form von Tanz und Worten aus. Sie erzählte, dass sie als Kind missbraucht worden war, Visionen von Gott hatte, enttäuscht und verzweifelt war. Sie bekam keine Antworten. Und so kam sie zu der Erkenntnis, dass Frauen leiden, wütend sind und Lösungen wollen. Wie die Sucher bei der Wiedergeburt des heiligen Femininen wurden diese Frauen dazu angespornt, nach realem oder eingebildetem Schmerz in ihrem Inneren zu suchen. War das die „geistliche Nahrung“, die uns in der Konferenz-Broschüre versprochen wurde? Das alles erschien so sinnlos.

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