Satans Evangelium – Teil 11

Ein Beispiel

Das Folgende ist ein Beitrag von Frank Bruce Robinson, dem berüchtigten Kultführer von der „Psychiana Movement“ aus dem Jahr 1928. Zu dieser Zeit war er in seinem Zimmer, um „Gott zu finden“. Er stammt von Egon Larsen aus seinem Buch „Strange Sects and Curious Cults: A Study of Their Origin and Influence“ (Seltsame Sekten und kuriose Kulte – Eine Studie über ihren Ursprung und ihren Einfluss), erschienen im Jahr 1972. Darin heißt es über Frank Bruce Robinson:

„In diesem Moment, als er zu Gott rief, stand er völlig still, in hoffnungsvoller Erwartung, was nun passieren würde. Dann fiel er auf seine Knie, schloss seine Augen und hörte sich selbst sagen: ‚Der Geist in mir ist der Geist Gottes.‘ Als er dann später über dieses Erlebnis sprach, sagte er: ‚Das ist derselbe Geist, der sich im Leben aller großen Männer gerührt hat. Ich hatte mich seit vielen Jahren zu diesem Geist bekannt, aber ich hatte ihn auch unterdrückt. Ich will ihn von diesem Moment an völlig und vollkommen zum Ausdruck bringen.‘

Als er dort kniete, fühlte er, dass sein Verstand von jedem Gedanken mit Ausnahme des Gedankens an die Gegenwart Gottes gereinigt war. Seine Augen füllten sich mit Tränen, er atmete tief und bei jedem Atemzug schien es so, als würde eine Stimme ihm zuflüstern: ‚Ich glaube an die Macht des lebendigen Gottes!‘

Er hatte das intensive Gefühl, dass er in dem Zimmer nicht allein war. Er konnte die Gegenwart von etwas oder jemandem spüren, obwohl er niemanden sehen und nichts Anderes hören konnte, als die ernste Stimme, die immer wieder denselben Satz wiederholte. Doch etwas hatte tief in seinem Inneren einen Vorhang weggezogen, und es schien so, als würde er der Kraft, die das Leben ist, von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Später sagte er, dass er danach niemals mehr ein begrenztes Bewusstsein gespürt hätte. Er hatte von da an das Empfinden der vollkommenen Einheit mit Gott. Bei diesem aufflackernden Moment in seinem Inneren wurde ihm, wie niemals zuvor, bewusst, dass er der das innere Gegenstück zu einer göttlichen kreativen Kraft war. Von da an war er davon überzeugt, dass er die personifizierte Aktivität der kosmischen Kraft war. Nach diesem Nachmittag war er ein anderer Mensch.“

Doch die Prämisse von Frank Bruce Robinson leugnete folgende Punkte:

  1. Dass Jesus Christus Gott ist
  2. Das erlösende Blut von Jesus Christus
  3. Die Sündenbekenntnis

Er glaubte an:

  1. Die Einheit mit Gott durch ein universales Bewusstsein
  2. Das Wohlstandsevangelium und die persönlichen Offenbarungen, völlig unabhängig und entgegengesetzt zu der Heiligen Schrift
  3. Die Stimme Gottes, ohne Berücksichtigung der Bibel
  4. Den menschlichen Geist, als die letztendliche Stimme im Hinblick auf die Gottheit

Das Konzept ist, dass der menschliche Geist oder die Seele das göttliche Element im Menschen sei. Das ist die Form des Mystizismus, die dagegen Sturm läuft, dass die Bibel die einzig wahre Geistlichkeit ist.

Der Mystizismus

Arthur Johnson, ein Professor an der West Texas State University, sagt:

„Mystizismus ist die Vorstellung, dass die direkte Erkenntnis über Gott oder die ultimative Realität durch persönliche, subjektive Intuition oder Erfahrung erlangt werden kann, unabhängig oder sogar im Gegensatz zu den historischen Tatsachen oder der objektiven göttlichen Offenbarung.

Wenn wir von einer mystischen Erfahrung sprechen, dann beziehen wir uns auf ein Ereignis, dass vollständig im Inneren der Person stattfindet. Das ist total subjektiv. Obwohl Mystik eine Erfahrung ist, die durch äußerliche Begebenheiten oder durch Objekte, wie z. B. ein Sonnenuntergang, ein Musikstück, eine religiöse Zeremonie oder sogar ein sexueller Akt, ausgelöst werden kann, ist die mystische Erfahrung ein Ereignis, das vollständig im Inneren des Menschen stattfindet. Es enthält keine wesentlichen Aspekte, die in der Außenwelt der Person existieren. Eine mystische Erfahrung ist in erster Linie eher ein gefühlsbetontes Ereignis als ein geistiges. Seine vorherrschenden Qualitäten haben mehr mit emotionaler Intensität oder ‚Gefühlsbetonung‘ zu tun als mit erwiesenen Tatsachen und verstandener Rationalität. Obwohl das wahr ist, ist das leider eine unangemessene Methode, die mystische Erfahrung zu beschreiben. Die Kraft solch einer Erfahrung ist so überwältigend, dass das ganze Leben der betroffenen Person sich dadurch verändert. Reine Emotionen können nicht solch einen Veränderungseffekt haben.“

John MacArthur schrieb in seinem im Jahr 1991 erschienenen Buch „Our Sufficiency in Christ“ (Unsere Zugänglichkeit zu Christus):

„Darüber hinaus hat diese emotionale Qualität noch andere charakteristische Folgen von ’selbstbeglaubigender Natur‘. Der Mystiker hinterfragt kaum die Güte und den Wert seiner Erfahrung. Wenn er die Informationen beschreibt, die ihm gegeben wurden, überprüft er kaum die Wahrheit dieser neu erworbenen ‚Erkenntnis‘. Die Behauptung, dass mystische Erfahrungen ‚Wege zur Erkenntnis‘ seien, macht verständlich, weshalb es heute so viele religiöse Bewegungen gibt.“

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