UNO setzt Syrien 2-Wochen-Frist

Quelle: Newsletter von „Signs of the Time“ vom 28. Januar 2012

Demonstranten stürmen Syriens Botschaft in Kairo

spiegel.de 27. Januar 2012

Anhänger der syrischen Protestbewegung haben in der ägyptischen Hauptstadt Kairo die Botschaft ihres Landes überfallen. Sie stürmten auf das Gelände und zerstörten Büroräume. Nun berät der UNO-Sicherheitsrat über eine Resolution gegen das Assad-Regime.

Kairo – Dutzende Syrer sind am Freitag in die Botschaft ihres Landes in Kairo eingedrungen. Sie protestierten damit gegen die blutige Niederschlagung der Protestbewegung durch syrische Regierungstruppen, berichteten ägyptische Sicherheitskräfte.

Ein syrischer Diplomat sagte, die Gruppe habe Teile des Eingangstors zerstört und habe das Gelände der Botschaft erreicht. Demonstranten seien in einige Büros eingedrungen. Es gebe keine Verletzten, sagte ein Botschaftsangestellter der Nachrichtenagentur Reuters. Die ägyptischen Sicherheitskräfte seien aufgefordert worden, die Überwachung der Vertretung zu erhöhen.

Ein auf YouTube gepostetes Video zeigt offenbar die Erstürmung der Vertretung am Freitagnachmittag: Darin sieht man, wie Dutzende junge Männer durch das mit Arabesken verzierte Gittertor in das Botschaftsgebäude laufen. „Allahu akbar“ – „Allah ist größer“ – skandieren sie. Auch nicht-religiöse Proteste haben sich im Laufe des arabischen Frühlings die Gottesanrufung zu Eigen gemacht. Er schafft Einigkeit und macht Mut.

Der YouTube-Clip zeigt, wie Männer ein Bild des ehemaligen syrischen Präsidenten Hafis al-Assad aus der Botschaft tragen. Sofort stürzen sich die Demonstranten auf das Foto des verhassten Vaters des jetzigen Herrschers Baschar al-Assad, treten voller Zorn auf das Bild ein. Dann zoomt die Kamera auf den ersten Stock des Gebäudes. Aus eingetretenen Fenstern lehnen sich Jugendliche heraus und schwenken die alte syrische Fahne mit den drei Sternen, die die Revolutionäre zu ihrem Symbol gemacht haben.

Der Zeitpunkt der Botschaftsstürmung dürfte einerseits aus taktischen Überlegungen gewählt worden sein: Am Freitag ruht in der arabischen Welt die Arbeit, öffentliche Gebäude und diplomatische Vertretungen liegen verlassen, sind kaum bewacht. Andererseits ist der Aufruhr am Nil sicher auch von den aktuellen Begebenheiten in Syrien befeuert worden.

Zuvor hatte es Berichte über eine neue Offensive der Armee von Präsident Baschar al-Assad in der zentralsyrischen Protesthochburg Homs gegeben. Die Truppen hätten die Stadt am 26. Januar 2012 mit Mörsern beschossen, berichteten Menschenrechtler und Anwohner. „Es gab ein grauenhaftes Massaker“, sagte der Direktor des Syrischen Observatoriums für Menschenrechte, Rami Abdul-Rahman der Nachrichtenagentur AP. Mindestens 30 Menschen sollen getötet worden sein, darunter auch Kinder.

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