Die Verwandlung – Teil 6

Nun möchte ich noch eine dritte Predigt vom März 2014 von Manfred Lanz schriftlich darlegen, damit sie, wegen ihres ihres hohen geistlichen Inhalts an Andere weitergegeben werden kann.

Quelle

Wenn der Vater erzieht … – Teil 1

1. Spannungsfeld: Die menschliche Erziehung

Mein Gebet ist: „Heiliger Geist, zeige uns das Herz des himmlischen Vaters durch den nun folgenden Bibeltext, den wir miteinander anschauen.“ Das ist eine Stelle aus dem Neuen Testament, bei der es auch um die Liebe des himmlischen Vaters geht, die uns aber unangenehm ist. Wir umschiffen diesen Text gerne, weil er ein paar Reizwörter enthält, die uns irgendwie nicht gefallen und bei denen ganz viel hochkommt aus:

  • Unserer Geschichte
  • Unserer Biografie
  • Unserer Kindheit
  • Unserer Vorzeit, in der wir vielleicht noch unter dem Gesetz oder unter Druck waren

Aber jetzt sind wir doch befreit im Herzen des himmlischen Vaters. Ich habe interessanterweise in unseren Kreisen über diesen Text noch nie eine Predigt gehört.

Was ich mir wünsche ist, dass Du dabei Dein Herz aufmachen und mit diesem Text umgehen kannst, als ob Du ihn zum ersten Mal kennen lernst und dass Du einmal die alten Bilder beiseite legen kannst und dem Heiligen Geist erlaubst, neue Bilder in Dir zu kreieren.

Dazu wollen wir in die Stille gehen und noch einmal beten: „Heiliger Geist, zeige uns das Herz des himmlischen Vaters. Wir sind hier mit all unseren Gedanken, Gefühlen, Assoziationen, Ängsten, Prägungen und Verbiegungen. Wir wollen Dich sehen als den Vater, Der Du bist in Deiner ganzen Schönheit. Heiliger Geist, wir vertrauen Dir jetzt, dass Du dieses Werk in uns tust. Amen.“

Jetzt lesen wir zuerst einmal diesen Abschnitt.

Hebräer Kapitel 12, Verse 4-11

4 Denn bis jetzt habt ihr im Kampf gegen die Sünde (vgl. V.3) noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet 5 und habt das Mahnwort vergessen, das zu euch wie zu Söhnen spricht (Spr 3,11-12): »Mein Sohn, achte die Züchtigung des HERRN nicht gering und verzage nicht, wenn du von Ihm zurechtgewiesen (oder: heimgesucht) wirst; 6 denn wen der HERR lieb hat, den züchtigt Er und geißelt jeden Sohn, den Er als den Seinigen annimmt.« 7 Haltet standhaft (oder: geduldig) aus, um euch erziehen zu lassen! Gott verfährt mit euch wie mit Söhnen; denn wo wäre wohl ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?

8 Wenn ihr dagegen ohne Züchtigung bliebet, die doch allen (anderen Söhnen) zuteil geworden ist, so wäret ihr ja unechte Kinder und keine Söhne. 9 Ferner (bedenkt): wir haben doch unter der Zucht unserer leiblichen Väter gestanden und ihnen Ehrerbietung erwiesen; wollten (oder: sollten) wir uns da nicht viel eher dem Vater der Geister unterwerfen und dadurch zum Leben gelangen? 10 Denn jene haben doch nur für kurze Zeit nach ihrem Ermessen Zucht (an uns) geübt, Er aber zu unserem wahren Besten, damit wir Seiner Heiligkeit teilhaftig würden. 11 Jede Züchtigung scheint uns freilich für den Augenblick nicht erfreulich, sondern betrübend zu sein; hinterher aber lässt sie denen, die sich durch sie haben üben lassen, die friedvolle (oder: friedsame = Frieden schaffende) Frucht der Gerechtigkeit erwachsen.

Das eine Reizwort „züchtigt“ kommt in seiner jeweiligen Form und Bedeutung in dieser Bibelpassage 8 Mal vor. Was für ein Wort! Was würde ich da wohl für Szenarien sehen, wenn ich jetzt in Eure Köpfe und Herzen schauen könnte? Ja, dieses Thema ist nicht leicht, denn wir alle haben unsere Geschichte.

Dieses Wort heißt in seiner griechischen Urform nichts Anderes als „Erziehung“. Das klingt schon ein bisschen besser, aber für manche aber auch nicht wirklich entspannend. Ich bleibe bei dieser Bedeutung als solcher einmal stehen. Ich finde das „erzieht“ eigentlich im Deutschen von der Grundbedeutung her eine sehr schöne geistliche Formulierung hat: „ER-zieht“. Gott zieht mich also, aber wohin? Die Antwort ist eindeutig: Zu Seinem Herzen, zu Sich. Alles, was von Gottes Herz aus in unser Leben auf erzieherische Weise hineinkommt, hat diese eine Zielsetzung: Uns näher zu Ihm zu ziehen.

Wie ich schon sagte, gibt es zwei große Dinge in unserem Leben, die uns verändern. Das sind die große Liebe und der große Schmerz. Beide haben eine ganz ähnliche Wirkung, obwohl sie von der Gefühlslage und dem inneren Erleben her so diametral auseinander zu liegen scheinen. Aber von Gottes Seite aus betrachtet, gehört beides zusammen. Mit beidem erzieht uns Gott. Über die große Liebe zu reden ist einfach. Sie zu erleben ist beglückend und schön. Das große Leiden zu durchgehen, das kostet uns manchmal alles. Charles Haddon Spurgeon sagte einmal: „Wenn wir Druck und Leiden in unserem Leben bekommen, dann kann immer eines von zwei Dingen geschehen: Entweder es bringt uns von Gott weg, oder es zieht uns zu Ihm hin.“ Aber es lässt uns nicht neutral. Wir können dann nicht einfach Status quo weiterleben. Wir können da nicht so weiter machen nach dem Motto „Business as usual“. Es fordert uns zutiefst heraus.

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