Segen oder Gericht? – Teil 68

Quelle

Die Vor-Zorn-Entrückungs-Verwirrung

Eine Bibelstudie von George W. Zeller

Kritikpunkt 10: Der Ruf „Frieden und Sicherheit“ während schwieriger Zeiten?

Es ist verwirrend, dass es bei der Vor-Zorn-Entrückungs-Theorie heißt, dass die Menschen „Friede und Sicherheit“ sagen und dass dann darauf die größte Drangsalzeit und Verfolgung stattfinden wird, wie sie die Welt nie gekannt hat!

1.Thessalonicher Kapitel 5 Verse 1-11

1 Was aber die Zeit und die Stunde betrifft, so bedürft ihr, liebe Brüder, darüber keiner schriftlichen Belehrung; 2 ihr wisst ja selber genau, dass der Tag des HERRN so kommt wie ein Dieb in der Nacht. 3 Wenn sie (d.h. die Kinder der Nacht, im Gegensatz zu V.5 und 8) sagen: »Jetzt herrscht Friede und Sicherheit«, (gerade) dann überfällt sie das Verderben plötzlich wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden sicherlich nicht entrinnen. 4 IHR ABER, liebe Brüder, lebt NICHT in Finsternis, dass der Tag (des HERRN) euch wie ein Dieb überraschen könnte; 5 denn ihr alle seid Söhne (= Angehörige) des Lichts und Söhne des Tages: Wir haben mit der Nacht und der Finsternis nichts zu schaffen.

6 Lasst uns also nicht schlafen wie die anderen, sondern wachsam und nüchtern sein! 7 Denn die Schläfer schlafen bei Nacht, und die sich berauschen, sind bei Nacht trunken; 8 WIR ABER, die wir dem Tage angehören, wollen nüchtern bleiben, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf RETTUNG; 9 denn uns hat Gott NICHT für das Zorngericht bestimmt, sondern dazu, dass wir die RETTUNG durch unseren HERRN Jesus Christus erlangen, 10 Der für uns gestorben ist, damit wir, mögen wir (bei Seinem Kommen noch) wachen (= am Leben sein) oder (schon) entschlafen sein, vereint mit Ihm leben. 11 Darum ermahnt euch gegenseitig und erbauet euch einer den andern, wie ihr das ja auch tut!

Hier wird uns gesagt, dass vor dem „Tag des HERRN“ Friede und Sicherheit auf der Erde herrscht. Es wird keinen Krieg geben, und die Menschen werden sich in einem falschen Gefühl der Sicherheit wähnen und sich gut fühlen.

Die Vor-Zorn-Entückungs-Sichtweise lehrt aber gleichzeitig, dass vor dem „Tag des HERRN“ die Welt die „Große Drangsalzeit“ erfahren würde, wozu eine intensive Verfolgung, der Zorn des Antichristen, der Zorn Satans gehört und wobei die Israelis, um ihr Leben zu retten, aus Jerusalem flüchten und Tausende wegen ihren Glaubens sterben müssen. Während der „Großen Drangsalzeit“ herrscht aber alles Andere als „Friede und Sicherheit“.

Rosenthal beschreibt diese Zeit wie folgt:

„In der Mitte von Daniels 70. Jahrwoche (dem Beginn der ‚Großen Drangsal‘) wird der Antichrist Jerusalem zu seiner Hauptstadt machen. Er wird danach trachten, ein Weltherrscher zu werden und dabei skrupellos Menschen und Nationen vernichten, um seine Macht zu festigen. Seine größte Wut tobt er gegen das jüdische Volk aus. Aus diesem Grund wird diese Zeit ‚Jakobs Not‘ genannt. Es wird eine Zeit mit einem solchen Schadensausmaß sein, dass, wenn diese Tage nicht verkürzt würden, kein Fleisch am Leben bleiben würde.“ (Seite 174)

Klingt diese Beschreibung nach einer Zeit, dass die Menschen sagen werden: „Friede und Sicherheit“?

Aber wie erklärt Rosenthal die Aussage „Friede und Sicherheit“ in dieser Zeit? Er geht dabei sehr raffiniert vor:

„In diesem Moment werden kosmische Störungen die Annäherung vom ‚Tag des HERRN‘ ankündigen. Die Juden, die von dem Antichristen verfolgt werden, betrachten diese kosmischen Störungen dann als Signal für die Annäherung vom ‚Tag des HERRN‘ zu ihren Gunsten, die gerade noch rechtzeitig kommt. Sie werden ‚Friede und Sicherheit‘ proklamieren; doch ihr Ruf ist verfrüht, eine Freude, die nur von kurzer Dauer ist.“ (Seite 174)

Mit anderen Worten: Gemäß der Vor-Zorn-Entrückungs-Sichtweise wird dieses Volk, das total von der „Großen Drangsal“ lädiert und ramponiert ist, überhaupt keinen Frieden und keine Sicherheit erfahren. Doch wenn Gott damit beginnt, mit kosmischen Störungen einzugreifen, würden sich die Juden plötzlich mutig fühlen und hoffen, dass sich ihre Umstände bald ändern. Doch dann wird ihre Hoffnung jedoch zunichte gemacht, weil Gott Seinen Zorn über sie ausgießt. Höchst verwirrend das Ganze, nicht wahr?

Lässt Rosenthal hier die Tatsachen der Bibel für sich sprechen, oder nimmt er diese Fakten und presst sie in seine Theorie, damit sie dazu passen? Und übrigens, warum identifiziert Rosenthal diejenigen, die sagen: „Friede und Sicherheit“, als Juden? (Seite 174) Dem Kontext von 1.Thess 5:3 ist zu entnehmen, dass das Wort „sie“ sich auf unerlöste Menschen bezieht, auf Juden und Nicht-Juden. In 1.Thess 5:1-9 geht es um den Unterschied zwischen „sie“ (den Unerlösten) und „ihr“ und „wir“ (den Gläubigen).

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