Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 59

Das ist die Übersetzung des Seminars von Wayne Jacobsen, dem Co-Autor des Buches „Der Schrei der Wildgänse“.

Der schmale Weg = Der Weg des Gottvertrauens – Teil 9

Die Liebe des himmlischen Vaters entdecken

Die beste Auslegung des Evangeliums, die ich jemals gehört habe, kam aus dem Munde eines Atheisten. Als ich ihn traf, war ich gerade aus einem Flugzeug ausgestiegen, saß dann neben diesem Mann und habe ein Gespräch mit ihm angefangen. Und innerhalb von 5 Minuten erzählte er mir, dass er ein Atheist sei, der Christen hasse. Das hat er von sich gesagt. Wir haben dann eine Weile über andere Dinge gesprochen. Dabei fragte ich ihn, womit er seinen Lebensunterhalt verdient. Und er fragte mich dasselbe. Darauf antwortete ich zögerlich: „Nun ja, das ist jetzt ein wenig schwierig zu erklären.“

Und es ist ja auch tatsächlich schwierig, so etwas zu erklären, oder? Ich mache eigentlich nichts beruflich. An jedem neuen Tag kann ich 100 unterschiedliche Dinge tun. Manchmal halte ich Seminare ab; dann bin ich wieder daheim und schreibe, und an manchen Tagen laufe ich mit einem zerbrochenen Pastor und seiner Frau am Strand entlang. Er hatte ein Buch von mir gelesen und flog dann nach Los Angeles und rief mich an. Wir haben uns daraufhin am Flughafen getroffen. Dieses Ehepaar sagte zu mir: „Wir waren gerade dabei unseren Glauben zu verlieren. Aber Ihr Buch hat uns so viel Hoffnung gemacht. Können wir irgendwann einmal ausführlich miteinander sprechen?“ Manchmal mache ich also so etwas. An bestimmten Tagen berate ich an meinem Wohnort öffentliche Schulen, wenn es da Konflikte im Hinblick auf religiöse Freiheit gibt. Wenn ich sage, dass es schwierig ist, Leuten zu sagen, was ich beruflich mache, dann ist das tatsächlich nicht so leicht.

Ich habe also diesem Atheisten am Flughafen geantwortet, was ich normalerweise zu den Leuten sage, wenn sie nach meinem Beruf fragen: „Ich fliege in der Welt herum und helfe den Menschen, damit klarzukommen, was Jesus Christus gelehrt hat.“ Da schaute er mich an und sagte: „Tatsächlich? So etwas machen Sie?“ „Ja.“ Und dann hat er mir eine Frage gestellt. Die meisten werden jetzt denken, dass er Folgendes gefragt hat: „Was denken denn Sie, was Jesus Christus gelehrt hat?“ Aber das war es nicht. Diese Frage ist mir überhaupt nie gestellt worden. Was ich als Nächstes immer höre ist das, was er dann auch gesagt hat. „Wollen Sie wissen, was ich denke, was Jesus Christus wirklich gelehrt hat?“ Und das kam von einem Atheisten, der Christen hasst. So hatte er sich ja selbst beschrieben. Und jetzt wagte er es, mir zu sagen, was Jesus Christus wirklich gelehrt hatte!!!

In solchen Situationen höre ich immer wieder die komischsten Sachen. Aber genau daran will ich dann mit meinen geistlichen Gesprächen anknüpfen. Ich möchte nicht damit anfangen, was ich denke. Ich weiß ja, was ich glaube. Ich will aber wissen, was mein Gegenüber denkt. Das erzählt derjenige mir dann auch prompt, und ich möchte mir das anhören.

Also sagte ich zu dem Atheisten: „Ja, erzählen Sie es mir.“ Und dann fing er an: „Ich denke, dass Jesus Christus gelehrt hat, dass wir einen Vater haben, Der uns mehr liebt als wir ahnen. Wenn wir das besser verstehen könnten, dann würden wir wissen, wie wir miteinander umgehen sollten.“

Ich weiß nicht, wie es Dir gegangen wäre; aber ich hatte noch nie zuvor eine bessere Zusammenfassung des Evangeliums gehört. Und ich denke, dass dies genau die Essenz des Evangeliums ist. Darüber spricht Jesus Christus in

Johannes Kapitel 13, Verse 34-35

34 »Ein neues Gebot gebe ICH euch, dass ihr einander lieben sollt; wie ICH euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. 35 Daran werden alle erkennen, dass ihr Meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.«

„Du wirst geliebt.“ Und wenn Du entdeckst, worin diese Liebe besteht, dann kannst Du auch jemand sein, der in der Welt Liebe verströmt. Das verdeckte Eingreifen des Reiches Gottes hier auf der Erde wird nicht gepredigt, gelehrt und ist auch nicht in den Lehrsätzen zu finden, sondern NUR DA, wo wir einander liebhaben.

Schau Dir doch mal das Leben von Jesus Christus an! Ja, Er hat gelehrt und wollte, dass die Menschen die richtigen Gedanken über Ihn haben. Aber achtet einmal darauf, wie Er Seine Liebe zum Ausdruck gebracht hat, wie zum Beispiel bei der Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde! Seht Euch an, wie Er eine Frau geliebt hat, die fünf Mal geschieden war und dann mit einem Mann zusammenlebte, mit dem sie nicht verheiratet war. Schaut Euch an, wie sehr Er sie geliebt hat! Und wie sehr Er Zachäus, diesen verdorbenen Geschäftsmann und Betrüger geliebt hat! ER zeigte das dadurch, dass Er bei ihm daheim zu Mittag gegessen hat. Einfach nur die Hoffnung, die plötzlich da war, hat diesen Zachäus verändert. Wie sehr hat Jesus Christus Jakobus und Johannes geliebt, als sie darüber heftig stritten, wer nun der Höchste im Reich Gottes sein würde oder als sie Feuer vom Himmel auf eine Stadt in Samaria herabrufen wollten.

Ich habe mir dann den Atheisten näher angeschaut und ihn gefragt: „Sie sind sicher sonntags in irgendwelchen Kindergottesdiensten gewesen.“ Aber er verneinte dies. „Wo haben Sie das dann gelernt? Was haben Sie gelesen?“ „Ich habe nichts gelesen.“ „Woher haben Sie dann diese Erkenntnis?“ „Ich weiß es nicht, woher ich sie habe. Ich habe immer schon so darüber gedacht.“ Dann wagte ich mich weiter vor: „Und warum leben Sie es dann nicht? Und warum glauben Sie das nicht?“ Er antwortete: „Weil ich noch niemanden gesehen habe, wie er das lebt.“

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