Wie Gott in Seinen Kindern wirkt – Teil 10

Kapitel 19
Die Gemeinschaft der Heiligen

„Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen“, heißt es im apostolischen Glaubensbekenntnis. Diese Worte wurden in der Mitte des 5. Jahrhunderts niedergeschrieben.

Es wäre schwierig, wenn nicht geradezu unmöglich für uns, zu diesem späteren Zeitpunkt genau zu wissen, was in den Köpfen der Kirchenväter vor sich ging, als sie diese Worte in das Glaubensbekenntnis übernahmen. Aber in der Apostelgeschichte gibt es eine Beschreibung der ersten christlichen Gemeinschaft.

Apostelgeschichte Kapitel 2, Verse 41-42

41 Die nun Sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und so kamen an jenem Tage etwa dreitausend Seelen (zu der Gemeinde) hinzu. 42 Sie hielten aber beharrlich fest an der Lehre der Apostel und an der (brüderlichen) Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den (gemeinsamen) Gebeten.

Hier haben wir die ursprüngliche apostolische Gemeinde vor uns. Das Vorbild, dem jede echte christliche Gemeinschaft nacheifern sollte.

„Gemeinschaft“ ist – obwohl dieser Begriff oft missbraucht wird – immer noch ein wunderschönes und bedeutungsvolles Wort. Wenn es richtig verstanden wird, bedeutet es dasselbe wie „Kommunion“, also eine Aktion oder eine Situation, bei der gemeinsam mit vielen Personen eine Segnung geteilt wird. Die Gemeinschaft der Heiligen bedeutet also ein vertrautes, liebevolles, gemeinsames Teilen von bestimmten geistigen Segnungen mit Personen, die ein gemeinsames geistliches Fundament haben, das VOR den Segnungen, die sie jetzt empfangen, entstanden ist. Zu der Gemeinschaft der Heiligen gehört jedes Mitglied der Gemeinde von Jesus Christus vom ersten Pfingstereignis bis zu diesem Augenblick und bis zum Ende der Weltzeit.

Bevor es eine Gemeinschaft geben kann, muss eine Vereinigung stattgefunden haben. Die Mitglieder sind eines Sinnes, was weit über die Organisation, die Nationalität, die Rasse oder die Denomination hinausgeht. Die Einigkeit ist eine göttliche Sache, die vom Heiligen Geist durch den Akt der Erneuerung erreicht wird. Jemand, der von Gott geboren ist, ist eins mit jedem Anderen, bei dem dies ebenso der Fall ist. So wie Gold immer Gold ist, wo auch immer und in welcher Form es gefunden wird und jedes losgelöste Stück Gold zu der Familie Gold gehört und aus demselben Element besteht, so gehört jede erneuerte Seele zu der universellen Gemeinde von Jesus Christus und zu der Gemeinschaft der Heiligen.

Jede erlöste Seele ist aus demselben geistigen Leben geboren wie jede andere erlöste Seele und hat genauso und in gleicher Weise Teil am göttlichen Wesen. Somit ist jede erlöste Seele ein Mitglied der christlichen Gemeinschaft und darf an allem teilhaben, woran sich diese Gemeinschaft erfreut. Das ist die wahre Kommunion der Heiligen.

Aber das zu wissen reicht nicht aus. Wenn wir Zugang zu der Kraft und Macht haben wollen, die von dieser Gemeinschaft ausgeht, müssen wir uns zunächst in der göttlichen Wahrheit bewähren. Wir müssen uns in die Gedankenwelt der Glieder des Leibes Christi und der Glaubensgeschwister begeben, darüber beten und auch an die längst verstorbenen Heiligen denken, die an Jesus Christus geglaubt und Ihn als ihren HERRN und Erlöser angenommen hatten.

Wir haben bereits gesagt, dass die Kommunion der Heiligen eine Gemeinschaft ist, in welcher man göttliche Dinge mit von Gott berufenen Personen teilt. Aber was sind das für Dinge?

Henry Scougal erklärt das erste und wichtigste mit den Worten: „Es ist das Leben Gottes in der Seele des Menschen“. Dieses Leben ist die Grundlage für alles, was gegeben und geteilt werden kann. Und dieses Leben ist nichts Anderes als Gott selbst. Es ist erwiesen, dass kein christliches Teilen möglich sein kann, ohne dass zuvor die Vermittlung dieses Lebens stattgefunden hat. Eine Organisation und ein Name machen keine Gemeinde aus. 100 religiöse Personen, die in einer Vereinigung mitwirken, die sehr gut organisiert ist, stellen genauso wenig eine Gemeinde dar wie 11 tote Männer eine Fußballmannschaft bilden können. Somit ist die erste Voraussetzung immer das Leben Gottes in der Seele des Menschen.

Die apostolische Gemeinschaft ist auch die Verbundenheit mit der göttlichen Wahrheit. Man kann in diese Gemeinschaft eingeschlossen sein, aber auch von ihr ausgeschlossen werden. Die göttliche Wahrheit nimmt in ihren gnädigen Kreis all diejenigen auf, die zugeben und annehmen, dass die Bibel die Quelle der Wahrheit ist und die den Sohn Gottes als den Erlöser der Menschen akzeptieren. Da darf es aber keinen schwachen Kompromiss zu den biblischen Fakten geben und kein sentimentales Gerede im Hinblick auf abgedroschene Phrasen, wie z. B.: „Wir sind alle zum selben Ort unterwegs. Jeder sucht seinen eigenen Weg, um dem himmlischen Vater zu gefallen und den Himmel zu seiner Heimat zu machen.“ Die Wahrheit wirkt ohne Rücksicht auf die Person wie folgt:

  • Sie macht den Menschen frei
  • Sie bindet und löst
  • Sie öffnet und schließt
  • Sie schließt ein und aus

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