Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 82

Eine Zusammenstellung aus seinem Buch „Der Schrei der Wildgänse“

Weshalb ich nicht mehr in die Kirche gehe

von Wayne Jacobsen

Dieser Artikel erschien zuerst im Jahr 2001 im „Bodylife-Magazin“ und wurde danach in der ganzen Welt herumgereicht. Er soll all jenen eine Perspektive vermitteln und eine Argumentationshilfe sein, die Anderen dabei helfen wollen, besser zu verstehen, wie man das Leben im Leib Christi beziehungsorientierter gestalten kann, als es das traditionelle Gemeindeleben oft erlaubt.

Liebe Mitchristen,

ich habe Verständnis für Eure Bedenken mir gegenüber und weiß Eure Bereitschaft zu schätzen, mir Fragen zu stellen, die Euch Sorgen bereiten. Ich bin mir dessen bewusst, dass die Art und Weise, wie ich die Gemeinde sehe, ein wenig unkonventionell ist; manche nennen es sogar gefährlich.

ANMERKUNG von mir:
In diesem Video vom 7.12.2014

sagt Papst Franziskus, dass eine persönliche Beziehung mit Jesus Christus oder allein schon der Gedanke daran außerhalb der Kontrolle der Kirche (offensichtlich meint er die katholische Kirche) gefährlich, schädlich und absurd sei!

Weiter mit dem Artikel von Wayne:

Glaubt mir, ich verstehe diese Bedenken, da ich früher selbst so gedacht und sogar Andere entsprechend gelehrt habe.

Wenn Ihr mit dem Zustand der organisierten Religion von heute zufrieden seid, gefällt es Euch vielleicht nicht, was Ihr hier lest. Mein Ziel ist nicht, Euch zu überzeugen, diese unglaubliche „Kirche/Gemeinde“ genau so zu sehen, wie ich es tue, sondern Eure Fragen so offen und ehrlich zu beantworten, wie ich kann. Selbst wenn wir am Ende nicht einer Meinung sind, hoffe ich, dass Ihr versteht, dass unsere unterschiedlichen Ansichten uns als Glieder des Leibes Christi nicht entfremden müssen.

„In welche Kirche gehst du?“

Diese Frage habe ich noch nie gemocht, selbst als ich eine bestimmte Organisation darauf als Antwort geben konnte. Ich weiß, was dies kulturell bedeutet. Aber es beruht auf einer falschen Prämisse, nämlich, dass „Kirche“ etwas sei, zu dem man hingehen kann, wie zu einem bestimmten Ereignis, einem Ort oder einer organisierten Gruppe. Ich glaube, dass Jesus Christus die Gemeinde ganz anders sieht. ER sprach von ihr nicht als einem Ort, zu dem man hingehen kann, sondern Er beschrieb sie als LEBENSFORM, wie man in der Beziehung zu Ihm und zu anderen Seiner Nachfolger leben kann.

Wenn Ihr mich fragt, in welche Kirche ich gehe, ist das, als würdet Ihr mich fragen, in welchen Jacobsen ich gehe. Wie soll ich das beantworten? Ich bin ein Jacobsen, und wo ich hingehe, da ist auch ein Jacobsen. „Gemeinde“ oder „Kirche“ ist ebenfalls ein solches Wort. Mit diesem Wort wird nicht ein Ort oder eine Institution beschrieben, sondern ein Volk und die Art und Weise, wie die Angehörigen dieses Volkes miteinander in Beziehung stehen. Wenn wir das aus dem Blick verlieren, wird unsere Vorstellung von der „Kirche“ verdreht, und es entgeht uns ein großer Teil der Freude, die sie beinhaltet.

„Versuchst du nicht nur, diese Frage zu umgehen?“

Ich weiß, es klingt vielleicht haarspalterisch, aber Worte sind wichtig. Wenn wir den Begriff „Kirche“ nur mit gewissen Versammlungen am Wochenende in Verbindung bringen oder mit bestimmten Institutionen, die sich als „Kirchen“ organisiert haben, verpassen wir, was es bedeutet, als Leib Christi zu leben. Wenn wir denken, wir würden an Gottes Kirche teilnehmen, weil wir einmal pro Woche ein Treffen besuchen, kann uns das eine falsche Vorstellung von Sicherheit geben. Umgekehrt höre ich Leute sagen, sie würden „die Kirche verlassen“, wenn sie eine bestimmte Kirche bzw. Gemeinde nicht mehr besuchen.

Falls „die Kirche“ aber etwas ist, das WIR SIND und kein Ort, zu dem wir hingehen, wie können wir sie dann verlassen, ohne dass wir Jesus Christus selbst verlassen? Und wenn ich nur eine bestimmte Gemeinde als meinen Teil der „Kirche“ sehe, trenne ich mich dann nicht von unzähligen anderen Brüdern und Schwestern, die nicht die gleiche Kirche besuchen wie ich?

Die Vorstellung, dass diejenigen die sich sonntagmorgens versammeln, um einen Lobpreiskonzert zu erleben und einer Lehre zuzuhören, Teil der „Kirche“ seien, während diejenigen, die das nicht tun, es nicht seien, wäre für Jesus Christus fremd. Es geht nicht darum, wo wir uns während des Wochenendes zu einem bestimmten Zeitpunkt aufhalten, sondern wie wir während DER GANZEN WOCHE in Ihm und mit anderen Gläubigen leben.

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