Satans Evangelium – Teil 9

Kapitel 5: Das „Elite“-Konzept

Gleichgültig wie wir den Gnostizismus betrachten, es handelt sich immer um einen Elite-Glauben. Jedes Mitglied schätzt sich selbst höher als den Himmel. Kein Wunder, dass der „gnostische Christ“ kein Interesse am Himmel oder an die persönliche Wiederkunft von Jesus Christus zeigt. Nur die „Elite“, die subjektiven Erleuchteten, können Göttlichkeit erlangen.

Es ist erwiesen, dass sämtliche gnostische Schriften zu einer egozentrischen Richtung führen, wobei es um ein religiöses Leben geht, bei dem das Selbst das Objekt der Andacht ist. Es ist eine Form von Narzissmus und gleichzeitig eine Flucht vor der realen Welt in eine Welt der Mythen und der Fantasie, in der es nichts Absolutes, keine Rahmenbedingungen oder göttliche Gerichte gibt. Deshalb wirkt die so genannte mystische „geistliche Kriegsführung“, wie sie heute verkündet wird, so anziehend auf viele. Die Imagination wird gekitzelt, da der „geistige Bereich“ noch verhüllt ist. Und begeisterte „Krieger“ bilden sich ein, sie könnten mit Kreaturen im Jenseits kämpfen.

Der Gnostiker unternimmt eine lebenslange Reise in seinem Inneren. Seine Vorstellungskraft strebt nach Vollkommenheit, Unsterblichkeit und nach einer „elitären“ Form von Göttlichkeit, die ihn vom Fleisch und der Welt abhebt und ihn ins „Unbekannte“ führt.

Elite-Denken

Es gibt bestimmte christliche Gruppen, welche in die Kategorie „Elitismus“ einzuordnen sind, ungeachtet welcher Denomination sie angehören. Sie gebrauchen dieselben Schlagworte:

  • „Kommt heraus aus den von Menschen gemachten Systemen!“
  • „Die Christen müssen von den ‚Geistern der Religion‘ und der gesunden Lehre befreit werden.“
  • „Die denominationalen Mauern müssen niedergerissen werden.“

Die entsprechenden Gruppen sind hauptsächlich unter den Charismatikern zu finden. Sie haben viele unterschiedliche Namen oder tragen überhaupt keinen Namen. Man macht sie ausfindig, wenn man ihren Lehrern zuhört und erkennt sie an ihren gleich lautenden Lehren.
Unter den einzelnen Gruppen mag es zwar Unterschiede geben, doch der gemeinsame Nenner, der sie alle verbindet, ist das Konzept des „elitären Denkens“. Und das sieht folgendermaßen aus:

Gott bildet eine überwältigende Gesellschaft innerhalb des Leibes Christi unter verschiedenen Namen, wie z. B. ‚Die Menschensohn-Gesellschaft‘ usw.

Offenbarung Kapitel 12, Vers 5

Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der »alle Völker mit eisernem Stabe weiden (= regieren) soll« (2,26-28; Ps 2,9), und ihr Kind wurde zu Gott und zu Seinem Thron entrückt.

Dieser Menschensohn ist die wahre Gemeinde. Die wahren Christen sind die Überwinder. (Offenbarung Kapitel 2 + 3). Sie werden immer vollkommener und werden dazu fähig sein, Satan aus dieser Welt zu vertreiben. Und das muss geschehen, bevor Jesus wiederkommen kann. Sie glauben, dass die Kirche noch nicht bereit für die Wiederkunft des HERRN ist. Sie halten von daher gar nicht nach Seinem unmittelbar bevorstehenden Kommen Austausch. Sie glauben, dass „Christus“ zunächst zu seiner Kirche kommen muss, bevor er für seine Gemeinde kommt.

Sie gebrauchen nicht notwendigerweise diese Terminologie, aber die Prämisse ist bei allen Gruppen dieselbe. Die Sprache wird jedoch immer militanter. Man spricht von:

  • „Der Armee Gottes“
  • „Gideons Armee“
  • „Joels Armee“

Der rote Faden ist jeweils die Erwartung einer „Neuen Ordnung“. Der Historiker Vinson Synan schrieb im Jahr 1990:

„In allen Revolutionen gab es unruhige und gefährliche Zeiten, weil die alte Ordnung durch eine neue ersetzt wurde. Nachdem sich der Staub gelegt hat, können wir damit beginnen, das schöne Reich aufzubauen, dass der Herr von Grundlegung der Welt an vorgesehen hat.“

Gary North, ein Führer im Rekonstruktionismus verkündete:

„Wir sind jetzt Zeugen von dem Beginn eines Paradigma-Wechsels. Die christliche Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten hat endlich damit angefangen, die intellektuelle Grundvoraussetzung einer neuen Weltanschauung anzunehmen. Und das ist immer der erste Schritt, eine sterbende Zivilisation, die auf einer alten Weltanschauung basiert, zu ersetzen. Das verfaulte Holz ist bereit, verbrannt zu werden, und eine neue Zivilisation ist gerade dabei, die alte zu ersetzen.“

Das alles klingt geistlich. Einer der Propheten der heutigen Tage, Paul Cain, nennt dieses elitäre Denken die „Erfahrung des Innenhofs“. Er verkündet voller Freude, dass es einen leeren Platz am Busen von Jesus für all jene geben würde, die dort „eintreten“ können. Das Problem mit dieser Theorie des „elitären Denkens“ ist, dass gesagt wird, dass Christen in den „Innenhof“ Gottes könnten, aber NICHT über den Weg des Kreuzes und NICHT über den Glauben, sondern durch eine subjektive Erfahrung, eine „Nirwana“-Erfahrung.

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