Geistliche Autorität – Teil 3

Die Stimme des Heiligen Geistes

Offenbarung Kapitel 2, Verse 26-29

26 Und wer da überwindet und in Meinen (d.h. den von Mir gebotenen) Werken bis ans Ende verharrt, dem will ICH Macht über die Heiden geben, 27 und er soll sie mit eisernem Stabe weiden, wie man irdenes Geschirr zerschlägt (Ps 2,8-9), 28 wie auch ICH (solche Macht) von Meinem Vater empfangen habe; und ICH will ihm den Morgenstern (22,16) geben. 29 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.«

Wir sind davon überzeugt, dass die meisten Christen NICHT wissen, wie sie auf den Heiligen Geist hören sollen. Das Nachlesen der göttlichen Wahrheit in der Bibel ist NICHT die Stimme des Heiligen Geistes. Deine Entscheidungen nach Deinem Verständnis der biblischen Wahrheiten auszurichten, ist NICHT das Hören auf die Stimme des Heiligen Geistes. Durch den Rat von anderen zu einem Konsens zu kommen, ist NICHT das Hören auf den Heiligen Geist. Statt auf die Stimme von Gottes Geist zu hören, sind die meisten Christen dazu übergegangen, ihre eigenen Mutmaßungen, ihre kulturellen Werte und ihr intellektuelles Wissen über die Bibel zu akzeptieren, um die Antworten, die sie sich wünschen, zu haben und um anderen ihre geistliche Richtung vorzudiktieren. Obwohl die Wahrheit manchmal schon auf diese Weise gefunden werden kann, ist das ein erbärmlicher Ersatz für das Hören auf das, was der Heilige Geist sagt. Nur wer auf die Stimme des Heiligen Geistes hört, kann sich voll und ganz der wahren geistlichen Autorität unterordnen.

Barrieren und Strukturen

Heute kann man in einem Augenblick halbwegs auf der ganzen Welt über das Telefon, übers Internet oder über Radio-Gesellschaften in Kontakt kommen. Die Folge davon ist, dass wir von einer Notsituation oder einem Problem fast augenblicklich erfahren. Aber als die Bibel geschrieben wurde, dauerte es Monate, bis Informationen in einer Gemeinde eintrafen oder an ihren Bestimmungsort ankamen. Wenn Paulus damals von einer Notlage erfuhr, dauerte es Monate, bis er sich dem Problem widmen konnte.

Deshalb wandten die Apostel oft verschiedene Arten von Strukturen an, ernannten christliche Führer und setzten Grenzen, damit sie das geistliche Wachstum in einem bestimmten Gebiet kontrollieren konnten. Man beachte, dass die meisten der Apostelbriefe an heiden-christliche Gemeinden gerichtet waren, die in vielen Aspekten nicht die leiseste Vorstellung von jüdisch-christlichen Werten hatten.

Abgesehen von den Strukturen gibt es auch in den meisten Kirchen und Gemeinden von Menschen geschaffene Hindernisse, die davon abhalten, dass die Gläubigen voll und ganz unter die Autorität des Heiligen Geistes geraten. Diese Barrieren basieren oft auf eine biblisch-gegründete Wahrheit oder auf eine Praxis, die sich als „gut“ bewährt hat.

Dazu wollen wir nun einige Beispiele näher untersuchen:

Lasst eure Frauen schweigen

Viele Christen versuchen, die Richtung für ihr Leben und die Gemeinde durch das Bibellesen zu entschlüsseln und ihr zu folgen, so wie man es bei einem Schritt-für-Schritt-Handbuch zu tun pflegt; aber das kann sich als falsche Methode erweisen, besonders dann, wenn man Schriftstellen zu verstehen versucht, die sich scheinbar widersprechen. Wenn da angebliche Widersprüche auftreten, ist es wichtig, die biblischen Motive hinter dieser Passage zu begreifen.

Wenn man diese Schriftstellen als Ganzes betrachtet, erkennt man, dass sich da bestimmte Motive zeigen. „Biblische Motive“ sind mit Sicherheit unverzichtbare Wahrheiten, welche die Apostel gutgeheißen haben und die sich deshalb auch in ihren Briefen widerspiegelten. Zum Beispiel setzt sich die westliche Zivilisation für Gerechtigkeit und Freiheit ein. Die Folge davon ist, dass jemand, der diese Werte gut findet, diese unwissentlich in seinen Schriften und Reden einbaut, selbst wenn sie nicht direkt zum Thema gehören. Dies passiert, weil diese Werte Teil unserer Denkweise geworden sind und sich darin widerspiegeln, wie wir kommunizieren.

Dies gilt auch für die Schriften des Neuen Testaments. Darin sind bestimmte ideologische Wahrheiten, wie Liebe, Gnade und Glaube enthalten, für die die Schreiber des Neuen Testaments eintraten. Diese Werte flossen zuweilen unterschwellig in ihre Briefe ein und erscheinen dort als „Motive“. Deshalb müssen wir, wenn wir eine biblische Aussage lesen, die einer anderen Passage im Neuen Testament zu widersprechen scheint, über die Wörter und die griechische Bedeutung hinausblicken und versuchen, das Konzeptthema zu verstehen, wie es im GESAMTEN Neuen Testament zum Ausdruck kommt.

1.Korinther Kapitel 14, Verse 33-35

33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens – wie in allen Gemeinden der Heiligen. 34 Die Frauen sollen in den Gemeindeversammlungen schweigen, denn es kann ihnen nicht gestattet werden zu reden, sondern sie haben sich unterzuordnen, wie auch das (Mosaische) Gesetz es gebietet (1.Mose 3,16). 35 Wünschen sie aber Belehrung über irgendetwas, so mögen sie daheim ihre Ehemänner befragen; denn es steht einer Frau übel an, sich in einer Gemeindeversammlung hören zu lassen.

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