Die Riesen im Inneren bekämpfen – Teil 27

Bekämpfe Deine Wut, Deinen Ärger und Deinen Zorn – Teil 3

Einen Schluss-Strich setzen

Gnade ist keine natürliche menschliche Verhaltensweise. Es ist ein übernatürlicher Weg. Die Welt sollte von den Christen erwarten können, dass sie etwas tun, was jenseits des Natürlichen liegt und dass sie dazu in der Lage sind, all das Falsche, das Böse und die Verfolgung dieser Welt auszuwischen oder diesen Dingen zumindest mit einer doppelten Portion Liebe und Mitgefühl zu begegnen. Das wäre für sie ein sichtbarer Beweis, dass es Gott tatsächlich gibt. Das wäre das mächtigste Zeugnis, das Du möglicherweise bieten könntest – ein lebendiges Bild, das mehr aussagt als 1 000 Worte.

Rubin_Carter war ein amerikanischer Mittelgewichts-Boxer, der aber keine Schlagzeilen mehr in Hollywood machte. Er war zu Unrecht wegen dreifachen Mordes verurteilt worden. Er verbrachte 20 Jahre im Gefängnis und bezahlte den Preis für ein Verbrechen, welches ein Anderer begangen hatte, bevor er schließlich freigelassen wurde. Ein Buch und ein Film erzählen seine tragische Geschichte.

Wie würdest Du Dich fühlen, wenn Dir so etwas widerfahren würde. 20 Jahre lang alleine in dieser Gefängniszelle sitzen – welche Gedanken würden Dir da durch den Kopf gehen und was für Emotionen hättest Du? Ich werde Dir jetzt einen Einblick in den Alptraum verschaffen, den Rubin erlebte.

„Die Frage, die ständig aufkommt und an der sich auch nichts ändern wird lautet: ‚Rubin, bist du verbittert?‘ Und als Antwort darauf sage ich: ‚Nach alledem, was gesagt und getan wurde – angesichts der Tatsache, dass mir die produktivsten Jahre meines Lebens zwischen 29 und 50 Jahren gestohlen worden sind und in Anbetracht der Tatsache, dass mir aberkannt wurde, meine Kinder aufwachsen zu sehen – würden Sie da denken, dass ich ein Recht darauf hätte, verbittert zu sein? Hätte irgendjemand unter diesen Umständen nicht das Recht dazu? In der Tat wäre es sehr leicht, verbittert zu sein. Aber das war noch nie meine Natur und meine Art, mit ungerechten Angelegenheiten umzugehen.

Wenn ich etwas in meinem Leben gelernt habe, dann das, dass Bitterkeit nur das Gefäß zerstört, in welchem sie sich befindet. Und wenn ich es zuließe, dass mich die Verbitterung kontrolliert oder dass sie mein Leben in irgendeiner Weise infiziert, dann wäre das so, als würde ich all jenen, die mich eingesperrt haben, gestatten, mir noch mehr als diese 22 Jahre zu stehlen, die sie mir bereits genommen haben. Das würde mich zu einem Komplizen ihres Verbrechens machen.“

Im Inneren von Rubin Carter muss ein wahrer Wirbelwind von Emotionen getobt haben. Das wäre bei den meisten Menschen der Fall gewesen. Aber er wusste, dass ein einziges Verbrechen genug war. Warum sollte er es weiter lebendig erhalten? Irgendwie muss man unter allem Bösen und unter jeder Übeltat einen Schlussstrich setzen. Irgendjemand muss einen Punkt setzen, anstatt ein Komma, ansonsten ist das Leben eine einzige lange Verurteilung ohne Bewährung. Rubin hatte das Gefühl, dass seine Strafe lange genug war. Schließlich war er ein freier Mann. Er war nicht nur die Stahlstäbe des Gefängnisses losgeworden, sondern auch diejenigen, die wir uns selbst aufbürden.

Man kann dem Zorn ein Ende setzen. Das schaffen wir, indem wir ihn umkehren und ihn an Gott freigeben. Eines Tages vor vielen Jahren wurde ein Mann geschlagen und gefoltert, angespuckt und beraubt. Er erduldete jede Art von Beleidigung, die man sich nur vorstellen kann. Und am Ende wurde Er sogar an ein Kreuz genagelt. Als Er so dahing und verspottet wurde und Sein Blut beinahe aus jeder Pore Seines Leibes strömte, hätte Er alle möglichen Flüche über all Seine Mörder herausbrüllen können. Eigentlich hätte Er noch viel mehr tun können als das. Eine Ehrfurcht einflößende Macht stand Ihm zur Verfügung.

Doch Jesus Christus kehrte all diese Boshaftigkeit um. ER nahm sie komplett in Seinen schmerzenden Leib auf und sprach ein Gebet der Vergebung: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Und ist das nicht immer der Fall, wenn man uns Schaden zufügt? Die Menschen wissen dann tatsächlich nicht, was sie da tun.

Als Jesus Christus diese Reaktion zeigte, geschah das größte aller Wunder. Die Sünden sämtlicher Gläubigen wurden vergeben und ihr Schuldenkonto, das sie beim himmlischen Vater hatten, wurde gelöscht. Und der Tod wurde von Jesus Christus in diesem Moment für diese Menschen besiegt. Eine lange Kette von Übeltaten seit der Schöpfung wurde getilgt. Darüber hinaus wurde ein neues Muster eingeführt, nach dem Du und ich leben können:

  • Kehre Böses in Gutes um
  • Segne alle, die Dich verfluchen
  • Habe Mitleid mit Deinem verführten Aggressor

An dem Tag, an welchem wir damit beginnen, dies zu praktizieren, zeigt sich das Wunder. Dann werden wir befreit aus unserem selbst geschaffenen Gefängnis befreit, und uns wird die Freiheit gewährt, in Frieden und in Freude zu leben.

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