Was geschieht mit uns nach der Entrückung? – Teil 35

Quelle: „Heavenly Rewards“ (Himmlische Belohnungen) von Dr. Mark Hitchcock

Die große Gelegenheit

Die Shackleton-Expedition hat ihren Platz unter den epischen Erzählungen über das menschliche Überleben. Die Geschichte beginnt damit, dass der Antarktis-Forscher Sir Ernest_Shackleton Anfang des 20. Jahrhunderts folgende Anzeige in der Londoner Zeitung „The Times“ aufgab – eine Anzeige, die zu einer der berühmtesten der Geschichte wurde:

„Männer für riskante Reise gesucht. Niedriger Lohn, bittere Kälte, lange Monate völliger Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr zweifelhaft.“

So unattraktiv und unangenehm das auch klingen mag, die Reaktion darauf waren überwältigende Anfragen, und so schwer es auch zu glauben ist, die Reise endete sogar noch schlimmer als angekündigt.

Shackleton und sein Team setzten im August 1915 die Segel und traten ihre Reise zu der antarktischen Landmasse an. Die Katastrophe ließ nicht lange auf sich warten. Im Oktober war ihr Schiff, die „Endurance“, in sich bewegenden Eisschollen gefangen. Schließlich begann es unter dem erdrückenden Druck des Eises aufzubrechen.

Shackleton und seine Männer verließen das Schiff und errichteten provisorische Lager auf einer Reihe von Eisschollen. Nach einigen Monaten wurde am fernen Horizont Land gesichtet, und sie machten sich in drei kleinen Rettungsbooten dorthin auf den Weg. Sieben erschütternde Tage später landeten sie auf der Insel Elephant Island, von der sie jedoch feststellen mussten, dass sie nicht viel sicherer war als die Eisschollen.

Verzweifelt begab sich Shackleton mit nur einem Boot, der „James Caird“, und sechs Männern auf eine weitere längere und weitaus gefährlichere Reise nach South Georgia Island. Der Rest der Crew wurde auf der unwirtlichen Einöde von Elephant Island zurückgelassen und wartete auf Shackletons Rückkehr.

Die Reise nach South Georgia Island stellte sich als schwierig heraus. Das Boot legte 720 Seemeilen (ca. 1 333 km) in kalten Gewässern zurück. Die Männer glaubten, dass die Reise bis zu vier Monate dauern könnte, aber sie schafften es in 17 Tagen in Meeren, die wiederholt drohten, ihr 20-Fuß-Rettungsboot zu kentern, einschließlich eines Hurrikans, der es schaffte, einen 500-Tonnen-Dampfer zu versenken.

Schließlich kehrte Shackleton nach Elephant Island zurück, um seine Besatzungsmitglieder, die dort geblieben waren, zurückzuholen. Es ist unglaublich, aber Shackleton hatte am Ende dieser Strapaze keinen einzigen Mann verloren.

  • Bleibt die Frage: Warum sollte sich jemand freiwillig für eine Reise, wie die von Shackleton angekündigte, melden wollen?
  • Wer bei klarem Verstand würde niedrige Löhne akzeptieren und in bitterer Kälte und ständiger Gefahr leben wollen?

Ben Patterson schreibt dazu in seinem Buch „Muscular Faith“ (Muskulärer Glaube):

„Ja, solch einen Vertrag haben diese Männer unterschrieben. Das wollten sie tun. Mit Shackleton zu reisen, das würde die größte Herausforderung ihres Lebens sein. Doch Mühsal und Gefahr waren geringe Kosten dafür, etwas von den Herrlichkeiten Gottes zu sehen, die Stimme der Natur zu hören und die nackten Seelen der Menschen zu erreichen. Diese Männer waren ruhmreiche Sucher. Sie dachten, dass diese Reise trotz des hohen Preises eine große Gelegenheit war.“

Zuvor hatte ich die Anzeige aus der Londoner Zeitung „The Times“ zitiert, wobei ich aber die letzte Zeile absichtlich ausgelassen habe. Deshalb hier nun der vollständige Text:

„Männer für riskante Reise gesucht. Niedriger Lohn, bittere Kälte, lange Monate völliger Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr zweifelhaft. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“

Die letzte Zeile änderte alles. Der Grund, weshalb die Männer nicht schnell genug den Vertrag unterschreiben konnten, war die Aussicht, dann als ruhmreiche Forscher bekannt zu werden. Sie dachten, dass der hohe Preis der Selbstaufopferung eine große Gelegenheit sei, eine hohe Belohnung zu bekommen.

Dazu schreibt Ben Patterson weiter:

„Nur aus dem Blickwinkel der Härte gelesen, ist diese Aussage eine Abkehr. Warum sich auf eine Reise begeben, die hart, gefährlich und dunkel ist? Aus der Perspektive der Herrlichkeiten am Ende der Reise gelesen, ist es eine ganz andere Sache. Der Pfad, obwohl hart und schmal, führt zu Freuden und Herrlichkeiten in Gottes Königreich, die weit überwiegen, was es kostet, dorthin zu gelangen. Der hohe Preis ist wirklich eine große Gelegenheit.“

Dasselbe gilt für uns. Erlösung ist ein Geschenk; doch die Kosten der Jüngerschaft sind hoch. Zu Jesus Christus zu kommen, ist keine billige Angelegenheit. Denn Er Selbst ruft uns dazu auf:

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