Der Mensch denkt – aber Gott lenkt – Teil 8

Quelle

So wahr mir Gott helfe – Gespräch mit Pastor Jakob Tscharntke – Teil 2

Namens-Christen, wahre, geistig wiedergeborene Christen, Antichristen und DER ANTICHRIST

Viviane Fischer
[Anmerkung dazu, dass während der Corona-Krise viele Begriffe umdefiniert wurden, darunter auch der Begriff der “Solidarität”. Das könnte dazu geführt haben, dass christliche Leute sich solidarisch fühlen mit der Oma, aber gleichzeitig die leidenden Kinder einfach ausblenden.]

Jakob Tscharntke
Ja. Nach meiner Wahrnehmung ist es auch so, dass die christlichen Kreise sich in den letzten Jahrzehnten versucht haben, mit der Welt anzubiedern. Darin sehe ich eine ganz entscheidende Problematik. Das heißt, die Gottesfurcht spielt nicht mehr die entscheidende Rolle. Und ich zitiere da immer wieder Otto_von_Bismarck, der gesagt hat: “Wir Deutschen fürchten Gott und sonst nichts auf dieser Welt.” Eine wahre Gottesfurcht gibt einen gewissen Hintergrund und eine gewisse Stabilität gegenüber der Menschenfurcht und des Buhlens um die Anerkennung bei Menschen.

Der WAHRE Christ ist eigentlich interessiert, dass er Anerkennung bei Gott findet. Aber die gesamte christliche Welt, auch die so genannten Evangelikalen, hat sich in den letzten Jahrzehnten ganz stark um die Gunst der Welt bemüht. Und auch da denke ich, greift das Ganze jetzt. Man will sich in der Bedeutung für die Welt auch im Kampf gegen Corona von niemandem übertreffen lassen und macht deshalb an vorderster Front mit. Das war ja ein Phänomen, dass die Kirchen in ihren Maßnahmen zum Teil weitergingen und dabei früher dran waren als es überhaupt von den Behörden entsprechend gefordert wurde, dass die Kirchen also in vorauseilendem Gehorsam gehandelt haben, so dass sie gesagt haben: “Wir lassen uns, was die Corona-Spritzen oder sonstige Corona-Maßnahmen anbelangt von niemandem überbieten, wir sind die Besten.”

Wolfgang Wodarg
Man muss dabei beachten, dass die großen Kirchen auch gleichzeitig Unternehmer sind. Sie haben sehr viele Krankenhäuser, sie betreiben Altenheime. Sie sind also selbst im Geschäft mit den Kranken und mit den Pflegebedürftigen, und sie sind sehr direkte Konkurrenten, auch von den großen Aktiengesellschaften. Ob das nun Helios_Kliniken sind oder Diakonie-Krankenhäuser – beide sind Konkurrenten.

Die Kirche hat da sehr viel mit Geld zu tun. Und das korrumpiert auch. Das korrumpiert das, wofür die Kirche eigentlich da ist. Eigentlich sind es Sekundär-Interessen, die aber ganz stark einen formenden Einfluss haben. Ich habe den Bischof Ulrich damals in Schleswig-Holstein besucht und habe das einmal mit ihm diskutiert. Denn ich habe gesehen, dass in den Krankenhäusern und auch in den Pflegeheimen dieses Denken, dieses finanzielle Denken an Geld, an Rendite, an eine lohnende Investition und an eine weniger lohnende Investition genau so stark war wie zum Beispiel bei Klinik-Konzernen.

Der kirchliche Mehrwert, wie das immer so schön heißt, der wurde lange vom Personal eingefordert. Aber das Personal durfte sich noch nicht einmal gewerkschaftlich organisieren. Da sind sehr viele Dinge passiert, die die Kirche in die Rolle von Geldverdienen, von Wirtschaftsunternehmen gebracht haben. Und aktuell kann man, wenn man bei Corona mitmacht, sehr viel Geld verdienen, auch bei den Intensivstationen. In der Diakonie gilt – oder galt – es gibt 100 Euro extra, wenn die Diagnose Covid-19 da steht. Das heißt, hier ist eine starke Versuchung da, dem Geld zu folgen. Und das haben die Kirchen schon in den letzten zig-Jahren immer mehr gemacht. Deshalb sind sie immer weniger glaubwürdig geworden.

Reiner Fuellmich
Das ist natürlich ein Gesichtspunkt, dass die Kirche sich teilweise unternehmerisch, also auch im Gesundheitsbereich betätigt. Aber ist das schon eine ausreichende Erklärung dafür, dass der Papst, der an der Spitze der katholischen Kirche steht, aktiv zu Impfungen und zu einer Weltregierung unter der UNO aufruft und dass die Nonne, die wir am Ende unserer Sendung mit ihrem kleinen Plädoyer sehen, über den Papst sagt: “Das ist sozusagen die Spitze des Bösen.” Reicht das aus als Erklärung? Oder läuft da noch etwas ganz Anderes ab?

Jakob Tscharntke
Da sind sicher sehr viele verschiedene Ebenen. Ich denke, wie ich schon gesagt habe, dieser Aspekt mit den Sozialkonzernen im Kirchlichen, der kann und wird sicher bei den Großkirchen eine Rolle spielen. Aber dieses Argument fällt ja bei den meisten Freikirchen und insbesondere bei allen freien Gemeinden vollkommen weg. Trotzdem machen die ganz genau so mit.

Und was den Papst anbelangt, da denke ich, da sieht man seine Verflechtung mit der Hochfinanz in dieser vatikanischen Einrichtung “Rat für einen inklusiven Kapitalismus”, die er mit Rothschild und so weiter Ende Dezember 2020 ins Leben gerufen hat. Ich war bisher immer ein bisschen skeptisch, was diese ganzen vatikanischen Verschwörungen anbelangt. Aber als ich das gelesen habe, da habe ich doch etwas gestutzt und gedacht, da muss an der Rolle des Vatikans doch wesentlich mehr dran sein, als ich selbst für denkbar gehalten habe.

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