Die Gnadenzeit läuft ab – Teil 38

Quelle – 16. August 2021 – Susanne Kummer

Covid-19-Impfstoffe: Ethische Stellungnahme zu Fragen der Herstellung von Impfstoffen vom VATIKAN

1. Impfungen als großer Fortschritt für die Menschheit

Durch die wissenschaftlichen Errungenschaften seit den 1950er Jahren können wirksame Impfstoffe heute bei Millionen von Menschen tödliche bzw. schwere Erkrankungen wie Röteln, Kinderlähmung, Tollwut, Masern und Windpocken bis hin zu Ebola verhindern.

Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie haben sich zahlreiche internationale Forscherteams intensiv darum bemüht, einen Impfstoff gegen SARS-COV-2 zu entwickeln. Weltweit befinden sich Hunderte von Impfstoffen in Entwicklung, mehrere Impfstoffe wurden mittlerweile zugelassen und werden bereits angewendet.

2. Der Zusammenhang zwischen einigen Impfstoffen und Abtreibung

In den 1990er Jahren wurden ethisch fragwürdige Zusammenhänge in der Entwicklung von Impfstoffen bekannt: Es stellte sich heraus, dass einige unter Verwendung menschlicher Zell-Linien hergestellt wurden, die aus Feten stammen, die abgetrieben wurden (abortion-derived cell lines).

Dies führte insbesondere auch unter Katholiken zu der Frage, ob in Anbetracht der Herstellungsmethode die Verwendung dieser Impfstoffe unethisch sei. Konkret weiß man heute, dass einige Hersteller zur Produktion ihrer Impfstoffe gegen Masern-Mumps-Röteln, Tollwut und Windpocken sowie Hepatitis A aufbereitete FETALE ZELLEN verwendet haben.

Laut einem Bericht in der Fachzeitschrift „Science“ vom Juni 2020 werden bei mindestens fünf der Covid-19-Impfstoffe ebenfalls entsprechende Zell-Linien verwendet[1].

Warum verwendet man fetales Gewebe für die Entwicklung von Impfstoffen?

Für Impfstoffe, die inaktivierte Viren enthalten, benötigt man Zellen, in denen man die Erreger in großem Maßstab erzeugen kann. Verwendet werden in der Forschung Zellen von Tieren (z.B. Hamstern, Affen, Embryonen aus bebrüteten Hühnereiern) oder Zellen aus menschlichem fetalem Gewebe.

  • Fetale Zellen haben Eigenschaften, die das Wachstum von für die Impfung abgeschwächten[2] Viren erleichtern. Menschliche Viren vermehren sich besser in menschlichen fetalen Zellen als in Tierzellen. Daher sind die Produktionsmengen des Impfstoffes höher und sie können schneller auf den Markt gebracht werden.
  • Tierzellen können Verunreinigungen enthalten. Bei Hühnerzellen besteht die Gefahr einer Hühnereiweiß-Allergie oder Überreaktion.

Was weiß man über die am häufigsten verwendeten humanen fetalen Zell-Linien?

Humane fetale Zell-Linien stammen nicht nur aus fetalen Zellen nach spontanen Fehlgeburten, sondern sie wurden auch aus Feten nach ABTREIBUNGEN, die zwischen 1960 und 1985 stattfanden, gewonnen.

Bis heute dienen zwei humane fetale Zell-Linien (WI-38 und MRC5) zur Herstellung von Impfstoffen aus lebenden, abgeschwächten Viren, also Aktiv-Impfstoffen.

Eine weitere Zelllinie (HEK-293) wird häufig in bestimmten Phasen der Entwicklung von Impfstoffen verwendet.

WI-38[3], MRC5[4] und HEK-293[5] sind menschliche fetale Zell-Linien, die seit Anfang der 1960er bis heute in der Entwicklung einer Vielzahl von Impfungen verwendet werden. Es handelt sich um Zellen, die aus dem fetalem Gewebe NACH DER ABTREIBUNG isoliert und dann im Labor weitergezüchtet wurden.

a)
Die WI-38-Zell-Linie wurde in den USA aus den Zellen der Lunge eines drei Monate alten weiblichen Fetus hergestellt. Die Eltern hatten die Abtreibung 1961 vorgenommen, weil sie keine Kinder mehr wollten. WI-38 fand bei der Herstellung des historischen Impfstoffs RA 27/3 gegen Röteln Verwendung. WI steht für Wistar Institute.

b)
Die MRC5-Zell-Linie wurde von Zellen abgeleitet, die 1966 aus der 14 Wochen alten fetalen Lunge eines männlichen Fetus in England entnommen wurden. Eine 27-jährige an sich gesunde Frau hatte das Kind damals wegen psychischer Probleme abgetrieben. MRC steht für Medical Research Council.

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