Geistlicher Tiefblick – Teil 55

Das wunderbare Buch von Randy Alcorn mit dem Titel „Seeing the Unseen“ (Das Unsichtbare sehen) dient mir für diese Artikelserie als Basis.

Quelle
Randy Alcorn – 15. November 2013

Die Macht der Perspektive

Mehr als unsere Lebensumstände sind unsere Erkenntnisse die Bausteine, mit denen wir unser Leben aufbauen. Nicht der Stress, sondern unsere Lebensauffassung bestimmt unser Level an Freude und Zufriedenheit. Wenn Du eine biblische Perspektive hast, dann betrachtest Du das Leben, wie Gott es sieht. Dadurch bekommst Du die Fähigkeit, die derzeit schwierigen Lebensumstände zu überwinden, weil Du Gottes ultimativen Plan direkt vor Augen hast.

Diese Erkenntnis hatten Josua und Kaleb; doch die anderen Kundschafter hatten sie nicht.

4.Mose Kapitel 13, Verse 30-31

30 Kaleb suchte nun den Unwillen des Volkes gegen Mose zu beschwichtigen, indem er ausrief: »Lasst uns nur hinaufziehen und (das Land) in Besitz nehmen! Denn wir können es sicherlich überwältigen.« 31 Jedoch die Männer, die mit ihm hinaufgezogen waren, erklärten: »Wir sind nicht imstande, gegen das Volk hinaufzuziehen; denn es ist uns zu stark.«

Josua und Kaleb betraten, wie die anderen Kundschafter, Kanaan, sahen das Land, die Früchte, das Potential zum Wohlstand und einen Platz, wo ihre Familien leben und Gott verherrlichen konnten. Die anderen 10 Kundschafter fokussierten sich nur auf die Riesen, die großartige Kriegsmänner waren und welche die Eroberung des Landes scheinbar unmöglich machten. Natürlich hatten Josua und Kaleb die Riesen auch gesehen. Doch während die 10 anderen Kundschafter diese Riesen für mächtiger als Gott hielten, war das bei Josua und Kaleb genau umgekehrt. Da Josua und Kaleb sich Gott auf Seinem Thron vergegenwärtigten, sahen sie in den gegebenen Umständen ein völlig anderes Bild als die anderen Kundschafter – ein sehr realistisches und optimistisches Bild.

Vielleicht ist Deine Perspektive nicht auf dieselbe Art und Weise getestet worden, wie es bei diesen 12 Kundschaftern der Fall war, aber Du kannst damit rechnen, dass Gott sie garantiert auf irgendeine Art und Weise prüfen wird.

Vor einigen Jahren wollten meine Frau Nanci und ich einen 2-wöchigen Urlaub in Kalifornien machen. Die Kinder hatten wir bei Freunden untergebracht, und wir brachen zu dem Urlaub auf, welcher der schönste sein sollte, den wir jemals gemacht hatten. Alles war ganz genau geplant; doch wir ahnten nicht, dass der Urlaub alles Andere als perfekt verlaufen würde.

Die ersten 65 km ging alles gut. Dann gab der Motorkühler seinen Geist auf, dessen Austausch einen halben Tag in Anspruch nahm und die Hälfte unseres Reisegeldes verschlang. 24 Stunden später wurden unser Restgeld und unsere Kreditkarten gestohlen. Das war am Freitagabend vom Volkstrauertag-Wochenende. Die Banken machten erst drei Tage später wieder auf.

Aber es kam noch schlimmer. Wir hatten nicht nur weitere Probleme mit unserem Auto, sondern bei Nanci zeigte sich auch noch eine heftige Sonnenallergie. Deshalb konnte sie ihre Haut bis zu unserer Rückkehr nach Oregon nicht mehr der direkten Sonnenbestrahlung aussetzen. Dort sind die Sonnenstrahlen nicht so stark.

Nanci konnte das Motel nur langärmlig, bis zum Hals zugeknöpft und mit einem großen Hut verlassen. Obwohl es hätte der schrecklichste Urlaub sein können, stellte er sich dennoch als einer der schönsten heraus, den wir jemals hatten. Und warum? Wegen der Perspektive.

Wir weinten, wir beteten, wir lachten und wuchsen im Glauben. Wir zählten unsere Segnungen auf und stellten dabei fest, wie viel wir hatten und wie wenig wir im Vergleich dazu verloren hatten. Nachdem wir uns erst einmal von unserem Ideal-Bild eines perfekten Urlaubs gelöst und beschlossen hatten, uns an dem zu erfreuen, was Gott für uns hatte, schenkte Er uns eine wunderbare Zeit und noch viel mehr. Die Umstände wurden nicht besser, aber unser Umgang damit verbesserte sich. Mit Herzen voller Dankbarkeit genossen wir unsere Zeit ungemein.

Sprüche Kapitel 19, Vers 21

Vielerlei Pläne sind im Herzen eines Menschen, aber der Ratschluss des HERRN, der wird zustande kommen.

Zu einem erfüllten Leben gehört größtenteils auch, dass wir unsere geballten Fäuste öffnen, unsere Pläne aufgeben und uns Gottes Plan hingeben, ob dieser nun für uns sichtbar ist oder nicht.

Sprüche Kapitel 18, Vers 14

Ein männlicher Mut erträgt sein Leiden; aber ein bedrücktes Gemüt – wer kann das ertragen?

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