Geistlicher Tiefblick – Teil 48

Quelle
Randy Alcorn – 22. Juli 2016

Sollten Christen so spirituell sein, dass sie Gottes geschaffene Welt nicht lieben?

Im Jahr 2013 sprach ich auf einer „Desiring God National Conference“ (Nationale Konferenz der Organisation „Desiring God“) auf einer Sitzung, die unter dem Motto „C.S. Lewis über den Himmel und die Neue Erde: Gottes ewiges Heilmittel für die Probleme im Hinblick auf das Böse und das Leid“. Unter Anderem kam ich dabei auf die Ironie zu sprechen, dass heutzutage viele Menschen die Theologie so aufarbeiten, dass sie zu ihren Wünschen passt, wobei sie die biblischen Prophezeiungen über die Ewigkeit völlig ignorieren, die jedoch wünschenswerter sind als das, was sie fälschlicherweise glauben.

Sollten wir und unsere Kinder die biblische Lehre über die Auferstehung und über die Neue Erde nicht begeistert annehmen? Erstens, weil sie wahr ist und zweitens, weil sie einfach nur wundervoll ist und in der Tat noch viel besser als wir es uns überhaupt vorstellen können.

Zu diesem darüber veröffentlichten Video bekam ich folgenden Kommentar:

„Lasst uns durch dieses Leben gehen und den Rest Gott überlassen. Das was hier gebracht wird, klingt wie eine große Leidenschaft für die unwichtigste Sache, die man überhaupt in der Bibel finden kann. Damit verwirren wir nur unsere Kinder. Das Predigen über eine Neue Erde und über einen neuen Leib wird kaum attraktiv für Nicht-Christen sein, welche diese Welt lieben.“

Dieser Kommentar spiegelt die irrige Vorstellung wider, dass wir, als Christen, „spirituell“ genug sein sollten, Gottes geschaffene Welt nicht zu lieben. Gläubige, welche diese Philosophie übernehmen, verwechseln diese sündige Welt, die vom Fluch und dem Teufel beeinträchtigt wird, mit der Welt, die Gott ursprünglich in Schönheit und Pracht zu Seiner Verherrlichung erschaffen hat. Die Neue Erde, die mit der Lehre über die Auferstehung untrennbar verbunden ist, als „die unwichtigste Sache, die man überhaupt in der Bibel finden kann“ zu bezeichnen, ist absolut niederschmetternd.

Eine meiner Sorgen bei solch einer Einstellung ist die, dass, wenn man dabei versagt, die Kinder, die in einem christlichen Elternhaus aufwachsen, über die Auferstehung und die Neue Erde zu unterrichten, man sie dadurch vom Evangelium und von der Gemeinde von Jesus Christus wegbringt. Und weshalb? Weil man ihnen dadurch im Grunde sagt, dass sie ihr Glück in dieser gegenwärtigen Welt finden würden, weil diese ihre einzige Möglichkeit wäre, um Schönheit, Vergnügen, Kunst und Kultur zu genießen.

Diese säkulare Welt ist allerdings ein endloses Sammelsurium von versprochenen Glückseligkeiten. Und die Sucher danach wandern von einem falschen Versprechen zum anderen und landen im Ruin, bevor sie das feststellen, was Salomo einst gelernt hatte, nämlich, dass all diese Versprechungen vom Glück leer sind.

Prediger Kapitel 1, Vers 14

Ich habe alles Arbeiten beobachtet, das unter der Sonne betrieben wird, und siehe da: Alles war (ist) nichtig und ein Haschen nach Wind.

Das bedeutet, dass alle menschlichen Anstrengungen auf dieser säkularen Welt in Wahrheit ohne Substanz sind.

Angenommen, die Kirchen und Gemeinden würden stattdessen lehren und die Christen würden glauben, dass Gott ihnen geboten hat, Arbeit, Spiel, Musik und Nahrungsmittel als großzügige Gaben aus der Hand Gottes zu betrachten und mit all diesen Dinge im Rahmen der göttlichen Ordnung verantwortungsbewusst umzugehen. Wenn das der Fall wäre, dann würden vielleicht weniger junge Menschen, die in gläubigen Elternhäusern aufwachsen, das christliche Leben getrennt von den Freuden dieser Welt sehen und sie würden erkennen, dass eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus der einzig wahre und beste Weg ist, um in diesem Leben nachhaltiges und im zukünftigen Leben ewiges Glück zu erfahren.

Leider ließen sich einige Kirchenväter von den griechischen Philosophen stark beeinflussen, und sie gingen auf eine hyper-spirituelle Art und Weise an die Bibel und das christliche Leben heran, womit die Kirche im Westen teilweise infiziert wurde. Das hat die Fähigkeit des Menschen verkrüppelt zu verstehen, was die Bibel über die Gutherzigkeit, die Gott in Seine Schöpfung hineingelegt hat, sagt, sowie über die Freude und über das Glück für uns, welches Er für uns in der physischen Dimension im Sinn hat. Nachdem ich einmal über die Auferstehung und die Neue Erde gepredigt hatte, kam ein Christ zu mir und sagte: „Ihre Vorstellung, dass wir in neuen Körpern und auf der Neuen Erde essen werden, klingt für mich völlig unspirituell.“

Obwohl der Christo-Platonismus nicht zu den Vergnügungen der physischen Welt zählt und von ihr fälschlicherweise als Entsagung von der Spiritualität betrachtet wird, sagt uns die Bibel, dass wir unsere ganze Hoffnung nicht auf materielle Dinge legen sollen in:

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