Geistlicher Tiefblick – Teil 16

Quelle:

Dr. Bruce Ware – 27. August 2013

Die Transzendenz und Immanenz unseres Gottes – Teil 2

2. Gottes Immanenz

Die weitere Bedeutung von „heilig“ ist hier, dass Gott moralisch absolut rein ist.

Psalmen Kapitel 99, Verse 4-5

4 Und preisen die Stärke des Königs, Der da liebt das Recht. DU hast gerechte Ordnung fest gegründet, Recht und Gerechtigkeit hast Du in Jakob hergestellt. 5 Erhebet den HERRN, unseren Gott, und werft euch nieder vor dem Schemel Seiner Füße: HEILIG ist Er!

Hier haben wir nicht nur die Betonung von Gottes exzellenter Vorzüglichkeit in Form von der „Stärke des Königs“, sondern darüber hinaus wird jetzt auch noch Seine Lebensführung hervorgehoben und Sein Umgang mit „Recht und Gerechtigkeit“. Das tugendhafte Wesen Gottes hat absolut nichts mit Sünde gemein.

Somit zeigt der Ruf der Seraphim »Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen! Die ganze Erde ist Seiner Herrlichkeit voll!« in Jes 6:3 und »Heilig, heilig, heilig ist der HERR, Der allmächtige Gott, Der da war und Der da ist und Der da kommt!« in Offbg 4:8 die Tatsache auf, dass Gott völlig unabhängig ist von allem, was Er erschaffen hat und dass Er in all Seinen Wegen unendlich und vollkommen rein ist.

Der Prophet Jesaja beschreibt aber noch etwas Anderes im Thronsaal im Heiligtum Gottes, was mit dem Ruf der Seraphim einherging.

Jesaja Kapitel 6, Vers 4

Dabei erbebten die Grundlagen der Schwellen von ihrem lauten Rufen, und das Haus füllte sich mit Rauch.

Ich bin in meiner Zukunft schon zu vielen Konzerten gegangen, und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir in einem Saal standen und ich gegen eine Mauer gelehnt war, die buchstäblich wegen der Bass-Gitarren und Trommeln und all den anderen Instrumenten vibrierte. Von dieser lauten Musik klirrten auch die Fensterscheiben.

Da kann man sich gut das Klangvolumen und dessen Intensität im Heiligtum Gottes vorstellen, das durch die Rufe der Seraphim entsteht. Es ist so gewaltig, dass das Stein-Fundament dieses Tempels bebt. Unfassbar, oder? Das zeigt auf, wie intensiv die Seraphim die Größe Gottes empfinden. Sie lassen ihrem Lobpreis freien Lauf, so dass das ganze Heiligtum davon erschüttert wird. Vergleichen wir das einmal mit der Art, wie wir derzeit hier auf der Erde Gott loben und preisen!

Wenn wir eines Tages völlig befreit von unseren Sünden vor dem Thron stehen, werden wir mit viel besserer Klarheit sehen als jemals zuvor, wer Gott wirklich ist. Dann werden wir unaufhörlich und völlig zwanglos Gott preisen. Und wir werden darüber jubeln und feiern, wie großartig, herrlich, gnädig und barmherzig der dreieinigeGott ist.

Während der Ruf der Seraphim ertönt, füllt sich der Tempel Gottes mit Rauch. Wenn man die Kommentare zum Jesaja-Buch liest, so wie ich es getan habe, dann stellt man die Tatsache fest, dass oft im Zusammenhang mit der Transzendenz, dem Anderssein und der Größe Gottes und sogar mit Seiner tugendhaften Reinheit von einer Wolke oder von Rauch die Rede ist. Denk einmal daran, wie Gott dem Moses auf dem Berg Sinai die 10 Gebote gegeben hat. Dabei wurde der ganze Berg von einer Wolke bedeckt.

Ich denke, dass das von großer Bedeutung ist, dass der Tempel mit Rauch angefüllt war. In diesem Tempel befand sich nämlich auch noch ein Altar mit brennenden Kohlen. Der Rauch steht für Gottes vollkommene Reinheit. Deshalb kann Er Sünde in Seiner heiligen Gegenwart nicht dulden.

Der Prophet schreibt weiter über seine Vision:

Jesaja Kapitel 6, Vers 5

Da rief ich aus: »Wehe mir, ich bin verloren! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne inmitten eines Volkes mit unreinen Lippen; und nun habe ich den König, den HERRN der Heerscharen, mit meinen Augen gesehen!«

Ich denke, dass der letzte Teil dieses Verses der allerwichtigste ist. Das war die einzigartige Möglichkeit, wie der Prophet das schreckliche Ausmaß und die Zerstörungskraft und das ruinierende Wesen der Sünde in seinem Leben erkennen konnte, als er die Reinheit und Größe der Herrlichkeit und Majestät in der transzendenten Fülle Gottes sah. Nun verstand er, wie sehr seine Sünde ihn von Gott trennte.

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