Geistlicher Tiefblick – Teil 10

Was für ein Trost zu wissen, wie Gott ist!

Randy Alcorn – 1. Juli 2018

2.Mose Kapitel 34, Verse 6-7

Da zog der HERR vor seinen (Mose) Augen vorüber und rief aus: »Der HERR, der HERR ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Gnade und Treue, 7 Der Gnade auf Tausende hin (Tausenden) bewahrt, der Unrecht, Übertretung und Sünde vergibt, doch auch (den Schuldigen) keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter an Kindern und Kindeskindern heimsucht, am dritten und am vierten Glied.«

Es wäre ein schwacher Trost, wenn Du zwar Gott als Deinen Schöpfer anerkennen würdest, aber nicht wüsstest, wie Er tatsächlich ist. Ein Schöpfer könnte ja auch miserabel, unvernünftig, lieblos und ausgesprochen hasserfüllt sein. In gleicher Weise wäre es wenig tröstlich, solch einen Gott als Herrscher über sich zu haben. Aber es ist ein immenser Trost zu wissen, dass Gott unser Erretter und Erlöser unter anderem folgende Wesensmerkmale aufweist:

  • Heilig
  • Glückselig
  • Liebevoll
  • Voller Gnade

Der einflussreichste Evangelist des 20. Jahrhunderts, James_Innell_Packer, schreibt:

„Nichts kann das Wesen Gottes verändern. Im Verlauf eines Lebens kann sich der Geschmack, die Perspektive, das Gemüt eines Menschen radikal wandeln:

  • Ein freundlicher, ausgeglichener Mensch kann verbittert und verschroben werden
  • Ein gutmütiger Mensch kann zynisch und kaltschnäuzig werden

Aber so etwas wird unserem Schöpfer niemals der Fall sein. ER wird nie und nimmer weniger treu, gnädig, gerecht und gütig sein als Er schon immer war.“

Denke Dir dazu: Wenn Dein unleidlicher Nachbar Dich fragt: „Was hast Du als Nächstes vor?“, dann hältst Du das für eine verdächtige, misstrauische Frage. Aber wenn ein fröhlicher Nachbar Dich dasselbe fragt, wirst du ihn anlächeln und ihm von Deinen Plänen erzählen. Wir interpretieren die Worte von Menschen je nachdem, wie wir ihren Charakter und ihre Ansichten wahrnehmen. Und so ist das auch mit unserer Sichtweise von Gott.

Menschen, die Gott ablehnen, fokussieren sich in der Bibel auf Seinen Zorn und Sein Gericht, während sie keinen Blick für Seine Barmherzigkeit, Gnade und Herrlichkeit haben. Gott erscheint ihnen als einengend und verdammend, weil sie glauben, Er sei gegen uns und würde uns kein irdisches Glück gönnen.

Andere, die Gott als liebevoll, glückselig und emphatisch ansehen, lesen dieselbe Bibel und verstehen, dass Er nur das Beste für uns im Sinn hat. Für sie ist die Heilige Schrift ein warmherziges, lebendiges Dokument, anstatt eine Ansammlung von harten, willkürlichen Regeln.

Wir, die Jüngerinnen und Jünger von Jesus Christus, glauben, dass „Gott für uns ist“.

Römerbrief Kapitel 8, Vers 31

Was folgt nun hieraus? Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?

Denn selbst wenn Gott uns in Seinem Wort unsere Sünden vor Augen hält, vertrauen wir auf Ihn, weil wir wissen, dass Er dazu bereit ist, sie uns zu vergeben, sofern wir sie aufrichtig und bußfertig bereuen, denn Er ist gnädig.

Wenn es darum geht, Gott zu erkennen, bist Du dann ein Reisender oder ein Beobachter?

Randy Alcorn – 4. Juli 2018

Auf meinen Radtouren höre ich mir immer gern die wunderbare Audio-Version von einem Buch an, das mich als junger Teenager-Christ tief beeindruckt hat. Dabei handelt es sich um den Klassiker von J. I. Packer „Gott erkennen“. Dieses Buch ist goldwert! Darin schreibt er in einem seiner ersten Kapitel:

„In einem ‚Vorwort für christliche Theologie‘ stellt John Mackay zwei Arten von Interessen an christlichen Dingen vor. Er beschreibt sie anhand von Personen, die auf einem hohen Balkon auf der Vorderseite eines Hauses in Spanien sitzen und die Reisenden beobachten, die unten auf der Straße vorbeigehen. Die ‚Balkonier‘ können mithören, was die Reisenden sagen und selbst mit ihnen sprechen. Sie geben kritische Kommentare über die Richtung ab, welche die Reisenden eingeschlagen haben und diskutieren Fragen über die Straße selbst, wie sie überhaupt existieren kann, wohin sie führt und was man sieht, wenn man sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet usw. Aber sie sind lediglich Zaungäste, und die Probleme, über die sie sprechen, sind rein theoretischer Art.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.