Die große Täuschung – Teil 44

KAPITEL 7 – Religiöser Pluralismus, Toleranz und postmoderne Rhetorik – Teil 3

Aber lehren nicht alle Religionen die Liebe?

Das Haupt-Verteidigungsargument für die Behauptung, dass alle Wege zu Gott führen, ist, dass sämtliche Lehren auf einer ähnlichen Moral basieren würden. Es lautet: „Sie lehren alle Vergebung, Güte und Liebe, und das ist der ultimative Weg zu Gott.“

Deepak Chopra sagt:

„Die Lehren von Jesus und Buddha sind ähnlich im Hinblick auf die ‚Goldene Regel‘: Was man nicht will, das man dir tu‘, das füg‘ auch keinem Andern zu und in der totalen Verkörperung der Gewaltlosigkeit, indem man auch die andere Wange hinhält, wenn man von seinem Feind auf die eine Wange geschlagen wurde. Somit sind die Lehren ähnlich, selbst wenn sie in verschiedenen Sprachen ausgedrückt werden, welche die Kulturen widerspiegeln, von denen sie stammen.“

Abgesehen von der Tatsache, dass die gesellschaftliche Moral nur einen sehr geringen Prozentsatz der Lehren in fundamentalistischen Religionen ausmacht, ist das Haupt-Problem damit, dass die Lehren von der Liebe von Religion zu Religion ebenfalls variieren. „Liebe“ in jeder Religion wird durch einen sehr spezifischen theologischen und philosophischen Hintergrund in einen ganz bestimmten Kontext eingeordnet. Wir können nicht die Gebote von ihrem religiösen Kontext isolieren, um zu versuchen, den Universalismus zu beweisen, weil sie in ein besonderes theologisches Rahmenwerk eingewoben sind.

Zum Beispiel sagt Jesus Christus, dass wir unseren Nächsten lieben sollen:

Matthäus Kapitel 22, Verse 34-39

34 Als aber die Pharisäer vernahmen, dass Er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich (um Ihn); 35 und einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, versuchte Ihn mit der Frage: 36 »Meister, was ist ein Hauptgebot im Gesetz?« 37 ER antwortete ihm: »Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken. (5.Mose 6,5) 38 Dies ist das Hauptgebot, das obenan steht. 39 Ein zweites aber steht ihm gleich: ›Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!‹“ (3.Mose 19,18)

Dieses Gebot von Jesus Christus in diesen Versen wurde von den Juden entsprechend dem monotheistischen Judentum verstanden, weil Er hier Liebe als Bedingung zur Erfüllung des höchsten moralischen Willens von YHWH nannte und Sich dabei auf die Gebote in der Thora bezog. Sämtliche Gebote Gottes im alttestamentlichen Gesetz, dem Gott Israels, können durch Liebe erfüllt werden. Aus dem Kontext geht hervor, dass Liebe ein Mittel ist, mit dem man Gottes moralischen Willen erfüllen kann.

Darüber hinaus lehrt Jesus Christus, dass gute Werke ebenso ein Mittel sind, um dem himmlischen Vater die Ehre zu geben:

Matthäus Kapitel 5, Vers 16

„Ebenso soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, Der im Himmel ist, preisen.“

Johannes Kapitel 13, Vers 35

„Daran werden alle erkennen, dass ihr Meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“

Außerdem sagt Jesus Christus, dass wir Anderen vergeben sollen, damit der himmlische Vater uns vergibt:

Matthäus Kapitel 6, Verse 14-15

14 „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater sie auch euch vergeben; 15 wenn ihr sie aber den Menschen nicht vergebt, so wird euer Vater euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“

Des Weiteren lehrt Er, dass wenn wir Almosen geben, dies im Geheimen tun sollen, damit wir unsere Belohnung dafür vom himmlischen Vater bekommen und nicht von den Menschen:

Matthäus Kapitel 6, Verse 3-4

3 „Nein, wenn du Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, 4 damit deine Wohltätigkeit im Verborgenen geschehe (bleibe); dein Vater aber, Der auch ins Verborgene hineinsieht, wird es dir alsdann vergelten.“

Sogar die „Goldene Regel“ erwähnt Jesus Christus in einem religiösen Kontext.

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