Die große Täuschung – Teil 42

KAPITEL 7 – Religiöser Pluralismus, Toleranz und postmoderne Rhetorik – Teil 1

Das Folgende ist ein bekanntes Hindernis, das in Erscheinung trat, als ich (Steven Bancarz) versuchte, meinen frisch gewonnenen Glauben mit anderen Menschen zu teilen: „Alle Religionen deuten irgendwie auf dieselben universalen Grundsätze hin. Eine angebliche ‚höhere Wahrheit‘ unterstützt und vereint sie in solch einer Weise, dass nicht mehr geduldet wird, dass jemand auf Jesus Christus als den einzigen Weg, die Wahrheit und das Leben hinweist.“ Für die New Age-Bewegung zeigen alle Religionen den Weg auf. Die New Ager behaupten, dass jede Religion lediglich ein anderer Weg zur Gott-Erkenntnis wäre. Diese Einstellung wird Omnismus, All-Theismus oder Religionstheologischer_Pluralismus genannt, wobei behauptet wird, dass alle spirituellen Wege denselben Wahrheitsgehalt hätten.

Das Hindernis besteht nicht in den scheinbaren Ähnlichkeiten zwischen den jeweiligen Glaubensüberzeugungen, sondern in dem Wunsch, jeden Glaubensweg, den eine Person in ihrem Leben eingeschlagen hat, zu bestätigen. Manchmal sagte mir jemand:

„Ich kann nicht verstehen, wie es richtig sein kann, jeden Morgen aus meiner Tür hinauszugehen und in meiner Seele zu fühlen, dass jeder in meinem Umfeld falsch liegt. Wie kann es auf der Welt Tausende von Religionen geben und doch nur eine einzige wahr sein? Ist es nicht sehr anmaßend zu unterstellen, dass jeder, der nicht dieselbe Ansicht hat wie du, objektiv falsch liegt? Ist das nicht einfach absurd, fanatisch, abwertend und sogar arrogant zu behaupten, dass du den einzig wahren Weg zu Gott gefunden hast und die Mehrheit der Weltbevölkerung verloren ist? Glaubst du wirklich, dass jeder, der das Christentum ablehnt, nicht nur falsch liegt, sondern auch in der Gefahr schwebt, im Höllenfeuer zu landen?“

Erstens ist es wichtig zu wissen, dass wenn wir aufzeigen, dass eine Glaubensüberzeugung falsch ist, wir dies nicht tun können, indem wir auf die Qualitäten hinweisen, welche die Person hat, die an dieser Ansicht festhält. Aus der Sicht von manchen Menschen mag es arrogant klingen, wenn wir behaupten, dass der Weg zu Gott, den jemand gewählt hat, eine Täuschung ist. Doch das bedeutet nicht zwangsläufig, dass unsere Behauptung verkehrt ist. Religiöse Fundamentalisten mögen fanatisch erscheinen; doch das heißt nicht, dass ihre Weltanschauung verkehrt ist. Sie mögen gesetzlich erscheinen; aber ihr Verhalten ist kein Beweis dafür, dass ihre Glaubensüberzeugungen nicht akkurat sind.

Um eine Behauptung als falsch zu entlarven, müssen wir Argumente gegen die verkehrte Aussage vorbringen, anstatt die Person anzugreifen, die sie aufgestellt hat und sie deswegen als „arrogant“ oder „intolerant“ zu bezeichnen. Damit würde man den Sprecher angreifen, aber nicht die Echtheit seiner Glaubensüberzeugung und sich einer gesetzlich geschützten Argumentum_ad_hominem (Beweisrede zum Menschen), einem trügerischen Schein-Argument, schuldig machen. Dabei wird gegen die argumentierende Person gekämpft, aber nicht gegen ihre Überzeugung. Ein logischer Trugschluss ist eine falsche Schlussfolgerung.

Man kann eine Glaubensüberzeugung auch nicht dadurch entkräften, dass man die sozialen Konsequenzen, wie zum Beispiel Spaltung, Angriff, Ausschluss usw., aufzeigt, weil man damit dem logischen Trugschluss ad consequentiam erliegt. Die Tatsache, dass eine These, wenn sie sich als wahr herausstellt, unerwünschte Konsequenzen zur Folge hat, bedeutet nicht, dass die Glaubensüberzeugung nicht korrekt ist. Es mag sicher schmerzlich oder umstritten sein zu glauben, dass jeder, der mit Dir nicht übereinstimmt, falsch liegt. Aber das ist völlig irrelevant. Wir müssen Anschauungen vernünftig nach ihren eigenen Begründetheit beurteilen und im Licht der Beweise betrachten, ungeachtet ihrer möglichen Konsequenzen.

Der Pluralismus ist extremer als das Christentum

Die New Age-Theologie lehrt, dass sämtliche Religionen im Kern dieselben wahren Lehrsätze hätten. Deshalb würde es letztendlich keine Rolle spielen, welchen Glaubensweg eine Person für sich erwählt. Somit wäre man als Buddhist, Katholik oder Hindu schon auf dem richtigen Weg, und man hätte da gar keine falsche Richtung eingeschlagen. Alle Religionen wären unterschiedliche Pfade, auf denen die Menschen versuchen, das Göttliche zu erklären, und das Göttliche könnte in einer Vielfalt von Methoden erfahren werden, was ganz allein vom Wesen und der Bildung und Erziehung der Person abhinge.

Ironischerweise nimmt die New Age-Bewegung die Stellung einer Religion ein, die als Bahaitum bekannt ist. Dabei wird Folgendes gelehrt:

„Die ganze Menschheitsgeschichte hindurch hat Gott eine Reihe von göttlichen Erziehern gesandt – die als Manifestationen Gottes bekannt sind -, deren Lehren die Basis für die Weiterentwicklung der Zivilisation geschaffen haben. Zu diesen Manifestationen gehörten:

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