Die große Täuschung – Teil 35

KAPITEL 6 – Falscher Christus, falsches Evangelium – Teil 5

Hat Jesus Christus gesagt, dass wir alle „Götter“ sind?

Der zweite „Beweis-Text“, mit dem die New Age-Bewegung ihre Irrlehre über das „Christus-Bewusstsein“ stützt, ist folgende Aussage von Jesus Christus in:

Johannes Kapitel 10, Verse 31-36

31 Da holten die Juden wieder Steine herbei, um Ihn (Jesus Christus) zu steinigen; 32 Jesus aber sagte zu ihnen: „Viele gute Werke habe ICH euch vom Vater her (aus oder in der Macht Meines Vaters) sehen lassen: Welches von diesen Werken ist es, wegen dessen ihr Mich steinigen wollt?“ 33 Die Juden antworteten ihm: „Nicht wegen eines guten Werkes wollen wir dich steinigen, sondern wegen Gotteslästerung, und zwar weil du, der du doch (nur) ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst.“ 34 Jesus antwortete ihnen: „Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: ›ICH habe gesagt: Ihr seid Götter‹? 35 Wenn die Schrift schon jene (Männer), an die das Wort Gottes erging, Götter genannt hat – und die Schrift kann doch ihre Gültigkeit nicht verlieren –: 36 wie könnt ihr da Dem, Welchem der Vater die Weihe erteilt und Den Er in die Welt gesandt hat, Gotteslästerung vorwerfen, weil ICH gesagt habe: ›ICH bin Gottes Sohn‹?“

Jesus Christus bezieht Sich hier auf folgende Stelle im Alten Testament:

Psalmen Kapitel 82, Vers 6

Wohl hab’ ICH Selber gesagt, dass ihr Götter seid und Söhne des Höchsten allesamt.

Diese Bibelpassage zitieren die New Ager oft stolz als ultimativen Sargnagel für den christlichen Fundamentalismus. Sie wird oft gnostisch ausgelegt mit der Bedeutung, dass wir Menschen alle kleine Götter wären, die eine Leiter der Vergöttlichung aufsteigen würden oder mit der mystischen Interpretation, dass Gott in allen Dingen sei und von daher auch in uns Menschen. Deepak Chopra sagt zu diesem Vers: „Ich lege ihn so aus, dass diejenigen, die Erkenntnis über Gott haben, Gott sind.“ Der indische Yogi, Philosoph und Schriftsteller Paramahansa Yogananda sagte dazu: „Wenn Jesus diese Schriftstelle ‚Ihr seid Götter‘ zitiert, bringt er damit zum Ausdruck, dass alle Seelen im reinen Bild Gottes, dem Vater, gemacht sind. Personen, die sich ihrem menschlichen Ego identifizieren, realisieren das nicht. Obwohl sie potentielle Götter sind, haben sie nicht die konkrete Wahrnehmung der Präsenz Gottes in ihrem Inneren.“

Die bekannte New Age-Webseite themindunleashed.com veröffentlichte am 6.November 2015 einen Artikel von Brandon West mit dem Titel „You Are God: The True Teachings of Jesus“ (Du bist Gott: Die wahren Lehren von Jesus). Darin hieß es dazu:

„Ich bin mir nicht sicher, wie dieser Vers in den großen Religionen, welche die Bibel verwenden, wegerklärt wird, aber Jesus sagte hier jedem Einzelnen von uns vor 2 000 Jahren, so dass es auf der ganzen Welt widerhallte, dass wir in der Tat Gott sind, dass du Gott bist. Er entdeckte und wusste in sich selbst, dass er nicht nur mit der kreativen Kraft des Universums verbunden war, dem vereinigenden Feld oder mit der Matrix aller Materie, wie der Physiker Max Planck dies nannte, sondern er realisierte, dass er diese kreative Kraft war und dass alles in der Schöpfung im buchstäblichen Sinn Gott ist.

Wenn:

  • Alles im Universum formlose Energie ist
  • Wir alle mit dieser Energie verbunden sind
  • Wir aus dieser Energie gemacht sind
  • Die Energie die Kraft ist, die wir Gott nennen

wie können wir dann etwas Anderes sein als Gott?“

Darüber hinaus gibt es mindestens vier Auslegungen von diesem Bibelvers, die in der Kirchengeschichte vorherrschte und von modernen Gelehrten als gültig anerkannt werden. Zwei davon scheinen plausibler zu sein als die anderen.

1.
Die erste bekannte Auslegung ist, dass man in Ps 82:6 einen mystisch-poetischen Bezug auf die beinahe schon göttliche Rolle sieht, welche Gott den menschlichen Richtern in der Nation Israel zugewiesen hat, die als Repräsentanten von Gott handeln sollte. Schauen wir uns dazu den gesamten Psalm an:

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