Die große Täuschung – Teil 23

KAPITEL 4 – Eine Wissenschaft, die fälschlicherweise als solche bezeichnet wird – Teil 5

Für geistige Dinge offen sein, aber bitte mit Verstand

Sollten wir nicht offen für neue Denkweisen sein und schauen, was in der Welt so vor sich geht? Das schon, aber das heißt noch lange nicht, dass wir unseren menschlichen Geist so weit öffnen sollen, dass unser Gehirn dabei herausfällt. Das bedeutet auch nicht, dass wir für unsinnige Philosophien oder wissenschaftlich und geschichtlich nicht nachweisbare Behauptungen offen sein sollen. Geistig offen sein bedeutet, dafür bereit zu sein, den Beweisen zu folgen und zu sehen, wohin sie führen, gleichgültig wie wir uns dabei fühlen – nicht mehr und nicht weniger.

An eine wissenschaftliche Behauptung zu glauben, die sich als falsch erwiesen hat, das kann man nicht „geistig offen“ nennen, sondern unangemessen.

Es gibt eine wissenschaftliche Methode, bei der man eine Behauptung mit Instrumenten und Experimenten anschaulich testen kann. Und wenn eine Hypothese diesem Test nicht standhält, wird sie verworfen oder zumindest solange zurückgestellt, bis weitere Tests ihren Wahrheitsgehalt bestätigen können. Die Ergebnisse werden dann von den Experten begutachtet, und es wird geprüft, ob das Verfahren korrekt abgelaufen ist, um Bestätigungsfehler zu vermeiden. Wissenschaftliche Behauptungen müssen wissenschaftlich und mit angemessenen Methoden bewiesen werden.

Zu glauben, dass Jesus Christus ein buddhistischer Mönch gewesen sei, obwohl es keinen stichhaltigen geschichtlichen Beweis dafür gibt, das kann man nicht als „geistig offen“ nennen, weil diese Behauptung total von den verfügbaren historischen Dokumenten abweicht. Es gibt eine historische Methode, bei der man feststellen kann, ob historische Behauptungen authentisch sind. Wenn eine Behauptung um eine Person aus alter Vergangenheit in schriftlicher Form vorliegt, schauen die Historiker auf folgende Dinge, um die Glaubwürdigkeit zu beurteilen:

1. Frühere Bestätigungen

Ältere Quellen, die auf die in der Behauptung erwähnten Zeit des Ereignisses oder der Person Bezug nehmen.

2. Viele Bestätigungen

Viele unabhängige Quellen, in denen von diesem Ereignis oder dieser Person die Rede ist, werden hinzugezogen, wobei man besonders darauf achtet, ob eine oder mehrere dieser Quellen von einem Feind der Person oder von der anderen Seite des Lagers herrührt.

3. Peinlichkeit

Die Information ist kontraproduktiv, peinlich oder ungünstig für diejenigen, welche diese Information verbreiten.

4. Übereinstimmung

Die Information steht im Einklang mit den bekannten historischen Fakten über die Zeit und den Ort der Person oder dem Ereignis, wovon in der Behauptung die Rede ist.

Diese Methode wird „Kriterien der Authentizität“ genannt. Wenn 27 historische Dokumente (das Neue Testament) unabhängig voneinander belegen, dass Jesus Christus ein monotheistischer Jude war, der von Sich gesagt hat, dass Er der Messias ist und von den Aposteln oder deren Begleitern zu ihren Lebzeiten geschrieben wurden und wenn deren Inhalt mit dem übereinstimmen, was die Schüler der Apostel (die frühen Kirchenväter) während der Periode der frühen Gemeinde geschrieben haben, gibt es keine Berechtigung, obskure und völlig isolierte Sätze zusammenzubasteln, welche im völlig Gegensatz zu jeder verlässlichen Quelle in Form von Büchern stehen, so wie das zum Beispiel beim Judas-Evangelium der Fall ist, das etwa 200 Jahre nach dem Tod des letzten Augenzeugen verfasst wurde. Historische Behauptungen erfordern historische Beweise.

Philosophische Behauptungen, zum Beispiel über Gott, müssen durch philosophische Argumente für rechtmäßig erklärt werden. Ideal wäre es, wenn wir ein logisches, stichhaltiges Argument hätten mit plausiblen Prämissen, so dass wir zur richtigen Schlussfolgerung kommen können. Unsere Schlussfolgerung sollte in jedem Fall vernünftig sein. Dazu muss das Argument Schritt für Schritt nachvollziehbar sein, was man im Fachjargon „Vernunftschluss“ nennt, wobei man die Struktur des Arguments betrachtet und sieht, ob es logisch „klingt“. Ein logisch klingendes Argument beinhaltet wahre Prämissen, die zu einer vernünftigen Schlussfolgerung führen. Wir wollen ja sichergehen, dass unser Argument mit den Regeln der logischen Schlussfolgerung im Einklang steht.

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