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Endzeit-Müdigkeit von Pastor J. D. Farag
Heute möchte ich ein wenig anders verfahren als sonst und nicht auf die Weltereignisse der vergangenen Woche und deren Bedeutung im Hinblick auf die Bibel eingehen. Denn der Heilige Geist hat mir schon vor einiger Zeit aufs Herz gelegt, über das zu predigen, was man „Endzeit-Müdigkeit“ nennt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jede Erwähnung von der Wiederkunft des HERRN mit dieser Müdigkeit einhergeht und sogar in manchen Fällen mit Schlauheit. Mit Sicherheit trifft dies auf einen Teil der Nicht-Christen zu, aber eben auch auf einen Teil der bekennenden Christen.
Nun glaube ich, dass dies aus einer Anzahl von Gründen so ist. Und ich denke, dass der Hauptgrund dafür die vielen verkehrten Vorhersagen sind, bei denen Menschen falsche Hoffnungen gemacht werden, wann die Entrückung erfolgen könnte oder werde. Ein Sprichwort lautet: „Verzögerte Hoffnung macht ein Herz krank.“
Vor einem Monat schickte mir der Glaubensbruder Brian Schrauger, der für das „Jerusalem Journal“ schreibt und in Israel lebt, einen sehr interessanten Artikel. Doch ich muss gestehen, dass ich mich, nachdem ich ihn gelesen hatte, ein wenig darüber aufgeregt habe. Nein, um ehrlich zu sein, muss ich zugeben, dass ich mich so sehr darüber geärgert habe, dass ich ihn erst einmal beiseite legte, um darüber zu beten. Als ich dann letzte Woche zum HERRN wegen der heutigen Aktualisierung betete, was ich bei jeder immer tue, nahm ich diesen Artikel noch einmal zur Hand und las ihn erneut. Aber diesmal betrachtete ich ihn unter einer anderen Linse, wobei der HERR, Der so treu ist, mein Herz dabei wirklich gesegnet, ermutigt und beruhigt hat. Von daher hoffe und bete ich, dass Er das heute auch bei Euch tun möge und ganz besonders, wenn Ihr müde und entmutigt seid, Euch wünscht, dass der HERR zur Entrückung kommt und das Gefühl habt, dass sich Seine Wiederkunft zu verzögern scheint.
Ich möchte damit beginnen, ein paar Auszüge aus diesem Artikel vorzulesen, der am 19. Mai 2018 in der Zeitung „The Guardian“ veröffentlicht wurde.
Da behauptet der Schreiber Josiah Hesse:
„Für viele von der christlichen rechten Partei wird der Staat Israel als Schlüssel zur Prophetie-Erfüllung angesehen. Eine neue Generation hat andere Vorstellungen. In dieser Woche hat die Trump-Administration die Verlegung der amerikanischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem unter Dach und Fach gebracht. Bei der Eröffnungszeremonie waren zwei der amerikanischen Sprecher evangelikale Superstars: Pastor Robert Jeffress, der Autor einiger Weltuntergangs-Bücher über Israel und John Hagee, der die jüngsten Mondfinsternisse als Beweis dafür ausgelegte, dass die Endzeit nahe gekommen sei. Die ‚Fox News‘-Persönlichkeit Jeanin Piro erklärte zwischenzeitlich, dass Trump ‚biblische Prophetie erfüllt‘.
In den 1970er Jahren war Bobby Troups Vater einer von den Millionen, die ein Buch mit dem Titel ‚Alter Planet Erde wohin?‘ von Hal Lindsey gekauft hat, in welchem die Ereignisse in Israel als Beweis dafür ausgelegt werden, dass der große Armageddon-Krieg in den späten 1980er Jahren stattfinden würde. Diesem jahrzehntelangen Sachbuch-Bestseller folgte die wahnsinnig beliebte Endzeit-Verschwörungs-Schwarte ‚The New World Order‘ (Die Neue Weltordnung) des Fernseh-Evangelisten Pat Robertson und darauf die ‚Left Behind‘-Romane und -Filme, die von Gewaltkonflikten in Israel handeln, die zur Erfüllung von biblischer Prophetie führen sollen.
Für Nichteingeweihte erscheinen diese Veröffentlichungen der Weltuntergangs-Popkultur wie weit hergeholter Aberwitz. Aber für Millionen von Christen stellen sie einen Leitfaden für das Ende der Welt dar. ‚Wir haben das alles schon durch‘, sagte Bruce McCluggage, ein ehemaliger Evangelikaler, der sich jetzt als ‚Jünger Christi‘ bezeichnet. Während seiner Jugend in den 1970er und 1980er Jahren war er Teil der christlichen Bewegung, welche die Zeichen Israels als Beweis für die letzten Tage interpretierte. Aber für McCluggage schwand diese Überzeugung allmählich, nachdem schwelende Dinge sich nicht als die Erfüllung von biblischer Prophetie herausstellten.
‚Es war das klassische Werkzeug, um den Menschen Zeugnis zu geben‘, rief er sich in Erinnerung. ‚Man wurde gefragt: ‚Wenn Jesus Christus heute wiederkäme, würdest du dann in den Himmel kommen?‘ Es war eine Art von Drohung. Und wir dachten, dass wir, wenn wir mit Israel zusammenkämen, dadurch die Wiederkunft von Jesus Christus beschleunigen könnten.‘
Mit seinen langen, blonden Haaren und seinem kleinen Kinnbart sieht McCluggage immer noch wie ein Mitglied von ‚California Jesus People‘ aus, einer Bewegung von Christen nach der Hippie-Zeit, die von der Endzeitprophetie nahezu besessen war. Er besucht immer noch eine Kirche, betet und liest in seiner Bibel, aber allmählich distanziert er sich von der christlichen rechten Szene.
Heute sitzt er im ‚Wild Goose Meeting House‘ im Stadtzentrum von Colorado Springs, einer Versammlungsstätte für seine ‚Post-Evangelikalen‘ oder ‚Progressiven Evangelikalen‘. Sie sieht wie jedes andere hypermoderne Café aus, in dem teurer Filterkaffee und von Hobbybrauern hergestelltes Bier serviert wird, während Indie-Rock-Soundtracks abgespielt werden. Bücher wie ‚Christianity After Religion‘ (Christentum nach Religion) von Diana Butler Bass und ‚The Rebirthing of God‘ (Die Wiedergeburt Gottes) von John Philip Newell füllen die Bücherregale, und es werden regelmäßig ‚Bier zentrierte Bibelstudien‘ angeboten unter dem Titel ‚Welches Bier würde Jesus brauen?’“
Das Nachfolgende hat mich noch mehr verärgert, wobei mir schier das Herz brach, als ich das las. Ich hoffe, dass Ihr das verstehen werdet:
„Aber dieses Café ist repräsentativ für eine Verhaltensveränderung im Christentum im Stadtzentrum von Colorado Springs – wobei kein großes Interesse mehr an apokalyptischer Rhetorik über Israel mehr besteht.“
Ich möchte dazu ein paar Kommentare machen, um eventuelle Wissenslücken zu füllen. Das Wort „Apokalypse“ bedeutet in Wahrheit „Entschleierung“ und „Offenbarung“. Das wird hier aber völlig anders dargelegt und negativ betont. Und das Folgende ist wirklich herzzerbrechend:
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