Stolpersteine auf dem schmalen Glaubensweg – Teil 16

II. Große Stolpersteine – Teil 5

10. Zögerlichkeit

Zögerlichkeit ist wie ein kleiner Zwerg, der sich in Dein Leben dort einschleicht, wo es als Folge unverschuldeter oder selbst verschuldeter Umstände eine Schwachstelle gibt und der, wenn man ihn nicht abweist, über die Jahre immer größer wird. Er kann schnell wie ein Laser und leise wie ein Mondstrahl jedes Schloss in Deiner Wohnung oder Deines Büros öffnen. Hat er erst einmal Eingang gefunden, nimmt er Deine ganze Aufmerksamkeit in Beschlag. Und er wird dafür sorgen, dass Du ihn wie Deinen besten Freund achtest. Doch er ist in Wahrheit Dein Feind und nur darauf aus, Dich zu berauben.

Er ist ein Meister cleverer Logik und wird Dein Leben völlig neu ordnen. Wenn Andere Dich warnen wollen, dass er keine guten Absichten mit Dir hat, wirst Du ihn sogar verteidigen und seine Argumente vorbringen.

Oft zu spät durchschaust Du irgendwann seine Schliche. Und häufig ist es bei Menschen so, dass sie mit diesem Burschen Arm in Arm zum Grab schlendern, weil sie überhaupt nicht zu dieser Erkenntnis gelangen. Sie merken gar nicht, dass er ihnen einen beträchtlichen Teil ihrer Lebenszeit gestohlen hat.

Zögerlichkeit bremst die Aktivität und hindert Menschen daran, wichtige Entscheidungen – vor allem in Glaubensdingen – zu treffen. Zögerlichkeit arbeitet mit:

  • Entschuldigungen
  • Rechtfertigungen
  • Ausreden
  • Leeren Versprechungen
  • Schamgefühl
  • Schuldgefühlen

Zögerlichkeit stiehlt Dir die Motivation zur Aktion und sorgt dafür, dass Du wichtige Entscheidungen ständig vor Dir herschiebst nach dem Motto: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf morgen.“

Überall dort, wo man diesem Zeitdieb Gehör schenkt, geht er jedes Mal als Sieger hervor. Sein Ziel ist es, Dich unter allen Umständen daran zu hindern das zu tun, was getan werden muss. Er versteht es meisterhaft, seinem Opfer einzureden, dass das im Augenblick Notwendige auch später erledigt werden kann.

So überzeugt er zum Beispiel den Schüler davon, seine Hausaufgaben später und dann natürlich nicht so gewissenhaft zu erledigen, wenn sie jetzt gemacht werden müssen.

Er kann Dich daran hindern, ein Telefongespräch, was für jemanden sehr wichtig wäre zu führen oder einer Person, die dringend Trost nötig hat, einen Brief zu schreiben.

So kann er Menschen auch daran hindern, sich für Jesus Christus zu entscheiden und dafür, Ihm ihr Leben zu übergeben.

Es lebte einmal ein Politiker mit Namen Felix. Er war ein römischer Statthalter im 1. Jahrhundert und war als Richter eingesetzt. Vor ihm stand ein Gefangener namens Paulus. Bei zwei verschiedenen Gelegenheiten hörte Felix, wie Paulus aus seinem Leben erzählte und wie dieser ihm mit einfachen, klaren Formulierungen den Glauben an Jesus Christus vor Augen malte. Felix hörte dabei jedes Mal zwar aufmerksam zu; aber er reagierte darauf jeweils mit ähnlichen Bemerkungen:

Apostelgeschichte Kapitel 24, Verse 10-23

10 Durch einen Wink des Statthalters aufgefordert, begann nun Paulus seine Verteidigungsrede: »Da ich weiß, dass du schon seit vielen Jahren Richter für die hiesige Bevölkerung bist, so gehe ich getrosten Mutes an die Verteidigung meiner Sache vor dir. 11 Wie du dich vergewissern kannst, sind erst zwölf Tage vergangen, seitdem ich nach Jerusalem hinaufgezogen bin, um dort anzubeten; 12 und weder im Tempel hat man mich bei einer Verhandlung mit jemand oder bei der Anstiftung eines Volksauflaufs betroffen, auch nicht in den Synagogen oder sonst irgendwo in der Stadt; 13 sie sind überhaupt nicht imstande, dir Beweise für ihre jetzigen Anklagen gegen mich zu erbringen.

14 Das freilich bekenne ich dir offen, dass ich nach der Glaubensrichtung, die sie als Sekte bezeichnen, dem Gott unserer Väter in der Weise diene, dass ich allem, was im Gesetz und was in den Propheten geschrieben steht, Glauben schenke 15 und auf Gott dieselbe Hoffnung setze, welche auch sie selbst hegen, dass nämlich eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten stattfinden wird. 16 Darum bemühe ich mich auch, immerdar ein unverletztes Gewissen Gott und den Menschen gegenüber zu haben. 17 Nun bin ich nach einer Zwischenzeit von mehreren Jahren hergekommen, um Almosen für mein Volk zu überbringen und Opfer darzubringen.

18 Als ich mich dabei einer Weihe unterzogen hatte, haben sie mich im Tempel angetroffen, und zwar nicht in Begleitung eines Volkshaufens oder unter Erregung eines Aufruhrs; 19 nein, einige Juden aus der Provinz Asien sind es gewesen; diese hätten hier vor dir erscheinen und Anklage erheben müssen, wenn sie etwas gegen mich vorzubringen haben. 20 Oder lass diese hier selber angeben, welche Schuld sie (an mir) ermittelt haben, als ich vor dem Hohen Rate stand; 21 es müsste denn das eine Wort sein, das ich in ihrer Mitte stehend ausgerufen habe: ›Wegen der Auferstehung der Toten stehe ich heute als Angeklagter hier vor euch!‹«

22 Felix VERTAGTE DARAUFHIN DIE ENTSCHEIDUNG IHRER SACHE, weil er ganz genau wusste, was es mit der (in Frage stehenden) Glaubensrichtung (V.14) auf sich hatte, und sagte: »Wenn der Oberst Lysias herabkommt, werde ich eure Sache entscheiden.« 23 Zugleich gab er aber dem Hauptmann die Weisung, Paulus in Gewahrsam zu halten, doch in milder Haft, und keinen von seinen Freunden an der Erweisung von Liebesdiensten zu hindern.

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