Stolpersteine auf dem schmalen Glaubensweg – Teil 14

II. Große Stolpersteine – Teil 3

5. Depression

Wie oft gleichen wir den Gezeiten! Wenn wir in Hochstimmung sind, sind wir erfüllt von:

  • Optimismus
  • Hoffnung
  • Angenehmer Erwartungen

Doch wenn wir niedergeschlagen sind, wird der Meeresboden mit all seinen Unebenheiten der Enttäuschung und Mutlosigkeit freigelegt. Dann lassen wir uns auf Gefühle ein, die mit großer Ernüchterung verbunden sind.

Für gewöhnlich verbergen wir unser Innenleben vor anderen Menschen. Dazu ziehen wir eine Hochglanz-Maske über, die unser öffentliches Image darstellen soll, und man verziert sie mit ein oder zwei religiösen Klischees.

Aber wenn in unserem Innenleben Ebbe herrscht, wehen kalte Winde über den Strand, und aus der Tiefe steigt die Niedergeschlagenheit auf.

Wenn Du allerdings zu den Wenigen gehörst, die eigentlich nie wirklich niedergeschlagen sind – die niemals die drückende Qual immer wiederkehrender depressiver Zustände spüren, dann kannst Du mit diesen Vergleichen nichts anfangen oder Dir nicht die dazu gehörigen Umstände vorstellen.

Bei depressiven Menschen folgen oft nach einem großen Sieg bodenlose Tiefs.

„Ist das alles, was zum Sieg eines Propheten gehört?“, fragte Elia.

1.Könige Kapitel 19, Verse 1-4

1 Als nun Ahab der Isebel alles mitteilte, was Elia getan, und vor allem, wie er alle Propheten mit dem Schwert umgebracht hatte, 2 da schickte Isebel einen Boten an Elia und ließ ihm sagen: »Die Götter sollen mich jetzt und künftig strafen, wenn ich nicht morgen um diese Zeit mit deinem Leben ebenso verfahre, wie du mit dem Leben eines jeden von ihnen verfahren bist!«

3 Da geriet er in Furcht und machte sich schnell auf den Weg, um sein Leben zu retten. Als er dann nach Beerseba, das schon zu Juda gehört, gekommen war, ließ er seinen Diener dort zurück; 4 er selbst aber ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein; dort angekommen, setzte er sich unter einem Ginsterstrauch nieder. Da wünschte er sich den Tod und betete: »Es ist genug! Nimm nunmehr, HERR, mein Leben hin, denn ich bin nicht besser als meine Väter.«

An diesem Punkt wurden die Schwachstellen und die Angst des Propheten sichtbar. Nun saß er allein unter den Zweigen eines Ginsterstrauchs und rief zu Gott – nicht in spontanem Lobpreis, sondern überwältigt von Selbstmitleid. Elia geriet in ein Tief, welches oft auf einen Sieg folgt.

Und dann gibt es besondere Tiefs, die während des Dienstes für den HERRN gerade dann auftreten, wenn man glaubt, „das Ganze“ im Blick zu haben. Da fragen sich viele: „Ist das alles, was zum Weitblick eines Missionars gehört?“

Das fragte sich auch der Apostel Paulus bei seinem Tief, nachdem er beachtliche Vorstöße in mehrere Gebiete von Kleinasien unternommen und eine geistliche Grundlage erarbeitet hatte, die der Gemeinde Jahrhunderte lang dienen sollte.

2.Korintherbrief Kapitel 1, Vers 8

Wir möchten euch nämlich, liebe Brüder, über die TRÜBSAL, die uns in der Provinz Asien betroffen hat, nicht in Unkenntnis lassen, dass nämlich das Leid so übergewaltig, so unerträglich schwer auf uns gelastet hat, dass wir sogar unser Leben verloren gaben.

Während Paulus seine vielfältigen Aufgaben als der große Heidenmissionar erfüllte, geriet er immer wieder in schwere Anfechtungen und fiel hin und wieder in einen Brunnen tiefer Verzweiflung, wobei der geistlich gereifte Apostel den Boden unter den Füßen verlor.

Immer dann, wenn wir beim Dienst für den HERRN meinen, den großen Weitblick zu haben, geraten wir in ein Tief. Dies ist eine Trübsal, die nicht nur auf die Heiligen des ersten Jahrhunderts begrenzt war.

So musste zum Beispiel der ungestüme und findige David, der einen Riesen getötet und eine Prinzessin geheiratet hatte, erleben, wie sein eigener König Saul den Speer nach ihm warf. Obgleich er sich als tapferer, erprobter und ergebener Krieger erwiesen hatte, sah er sich gezwungen zu fliehen.

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