Stolpersteine auf dem schmalen Glaubensweg – Teil 3

I. Das Ego – Teil 3

3. Wie der Mensch sich selbst zum Gott macht

Wir haben gesehen, dass ein Symptom der „Ich-Krankheit“ der Hochmut ist. Ein weiteres ist der Eigenwille.

Max Monsky, ein Freidenker, schrieb in der Denkschrift der Evangelischen Gesellschaft in Österreich im Jahr 1923 mit dem Titel „Im Dienst am eigenen Volk“: „Nicht Gott hat den Menschen, sondern die Menschen haben Gott gemacht.“ Und ein anderer schrieb darin: „Die verschiedenen Völker haben sich verschiedenen Götter gemacht; ich habe mir auch meinen Gott gemacht, und der bin ich. Ich bin der Herr, mein Gott!“

Du sagst jetzt sicher: „Das ist Gotteslästerung!“ Und Du hast Recht; das ist schauerliche Gotteslästerung!

Gehört es nicht zu der „Ich-Krankheit“, dass der Mensch in erster Linie:

  • Danach trachtet, dass es ihm persönlich gut geht?
  • Aufpasst, dass ihm kein Anderer zu nahe tritt?
  • Will, dass er nicht übersehen wird?
  • Nicht duldet, dass ein Anderer ihn ärgert?
  • Darauf aus ist, dass ihm in seinem persönlichen Umfeld und an seinem Arbeitsplatz keiner an den Karren fährt?
  • Sich wünscht, dass alles im Leben nach seinen Wünschen abläuft?

Das ist nichts Anderes als die praktische Umsetzung von „Ich bin der Herr, mein Gott“.

Der, dem Du dienst, das ist Dein Gott.

Für viele Menschen hat Gott im Grunde nur noch die Bedeutung, dass Er helfen soll, damit

  • Ihr Wille geschehe
  • Ihre persönlichen Wünsche erfüllt werden
  • Ihre „frommen“ Pläne sich verwirklichen

Und wenn Er nicht entsprechend handelt, kehrt man Ihm eventuell den Rücken oder ist einfach nur wütend auf Ihn, so wie das bei Jona der Fall war:

Jona Kapitel 4, Vers 9

Da sagte Gott zu Jona: »Ist es wohl recht von dir, wegen der Rizinusstaude so zornig zu sein?« Er antwortete: »Ja, mit Recht bin ich erzürnt bis zum Sterben!«

Wenn Gott bei Menschen, deren „Ich-Krankheit“ noch nicht geheilt ist, nicht deren Wünsche erfüllt, dann wird Er von ihnen abgesetzt, und sie sagen:

  • „Wie kann Gott das zulassen?“
  • „Wie kann Er so ungerecht sein?“

Und diesen Zorn trägt der Enttäuschte nach außen, und alle, die mit ihnen zu tun haben, bekommen sein verletztes Ego zu spüren.

Auf diese Weise kann selbst eine gläubige Familie mit der „Ich-Krankheit“ angesteckt werden. Wenn solch ein „Gott“ im Haus ist oder gar mehrere Götter, dann macht dies das Leben der anderen Familienangehörigen zur Hölle.

Denken wir an Lamech, der sagte:

1.Mose Kapitel 4, Verse 23-24

23 Lamech aber sagte (einst) zu seinen Frauen: »Ada und Zilla, höret meine Rede! Ihr Weiber Lamechs, vernehmet meinen Spruch! Einen Mann erschlage ich, wenn er mich verwundet, und einen Jüngling, wenn er mir eine Strieme beibringt! 24 Denn wenn Kain siebenfältig gerächt werden soll, so Lamech siebenundsiebzigfach!«

Mit anderen Worten sagt Lamech hier: „Ich bin der beste Mensch der Welt; aber wehe dem, der mir an meinen Karren fährt – dann kenne ich mich selbst nicht mehr!“ Wenn etwas oder jemand dem eigenen Weg in die Quere kommt, dann wird getobt und gelästert.

Hast Du auch schon geflucht, wenn etwas nicht nach Deinem Willen gehen wollte? In diesem Moment ist das Ich auf dem Thron. Überprüfe Dein Leben in der Hinsicht woher folgende Emotionen kommen:

  • Zorn
  • Neid
  • Streit
  • Murren
  • Verdrießlichkeit

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