Praktische Heiligung – Teil 38

Übersetzung des Buches von C.J. Ryle „Holiness“

Der Beherrscher der Wellen – Teil 5

Markus Kapitel 4, Verse 37-40

37 Da erhob sich ein gewaltiger Sturmwind, und die Wellen schlugen in das Boot, so dass das Boot sich schon mit Wasser zu füllen begann; 38 ER Selbst aber lag am hinteren Teil des Bootes und schlief auf dem Kissen. Sie weckten Ihn nun und sagten zu Ihm: »Meister, liegt Dir nichts daran, dass wir untergehen?« 39 Da stand Er auf, bedrohte den Wind und gebot dem See: »Schweige! Werde still!« Da legte sich der Wind, und es trat völlige Windstille ein. 40 Hierauf sagte Er zu ihnen: »Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr immer noch keinen Glauben?«

5.
Als Letztes sollen wir aus dieser Bibelstelle lernen, wie liebevoll und geduldig der HERR Jesus Christus mit Schwachgläubigen umgeht. Wir sehen diese Wahrheit an Seinen Worten, die Er zu Seinen Jüngern sagte, nachdem der Wind sich gelegt hatte und Ruhe eingekehrt war. ER hätte sie gut und gern scharf zurechtweisen können. ER hätte sie an die großartigen Dinge erinnern können, die Er für sie getan hatte und sie wegen ihrer Feigheit und ihres Misstrauens tadeln können. Aber es ist nichts von Ärger in Seinen Worten zu sehen. ER stellte ihnen einfach nur zwei Fragen: „Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr immer noch keinen Glauben?“

Der gesamte Umgang unseres HERRN Jesus Christus mit Seinen Jüngern auf der Erde verdient eine nähere Betrachtung. Sie wirft ein schönes Licht auf das Mitgefühl und die Langmut, einige Seiner Wesensmerkmale. Kein Lehrer hatte jemals Schüler, die so langsam ihre Lektionen gelernt haben, wie Jesus Christus in den Aposteln. Und keine Schüler hatten mit Sicherheit einen so geduldigen Lehrer wie es die Apostel in Jesus Christus hatten. Sammle alle Beweise zu diesem Thema, die in den Evangelien verstreut sind, dann erkennst Du die Wahrheit von dem, was ich sage.

Zu keinem Zeitpunkt während der Mission von Jesus Christus schienen die Jünger den wahren Grund Seines Kommens in diese Welt zu verstehen. Seine Erniedrigung, Sein stellvertretendes Sühneopfer und Seine Kreuzigung waren ihnen noch verborgen. Die klarsten Worte und die deutlichsten Warnungen von ihrem Meister im Hinblick darauf, was mit Ihm geschehen würde, schien keine Wirkung auf ihren menschlichen Geist zu haben. Sie verstanden sie einfach nicht. Sie erfassten sie nicht mit ihren Sinnen. Sie blieben vor ihren Augen verborgen.

Einmal versuchte Petrus sogar, unserem HERRN den Leidensweg auszureden.

Matthäus Kapitel 16, Vers 22

Da nahm Petrus Ihn beiseite und begann auf Ihn einzureden mit den Worten: »HERR, das verhüte Gott! Nimmermehr darf Dir das widerfahren!«

Lukas Kapitel 18, Verse 32-34

32 „Denn Er (der Menschensohn) wird den Heiden überliefert und verspottet, misshandelt und angespien werden, 33 und sie werden Ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird Er auferstehen.“ 34 Doch sie verstanden nichts hiervon, sondern dieser Ausspruch war ihnen dunkel, und sie begriffen nicht, was Er mit diesem Wort hatte sagen wollen.

Lukas Kapitel 9, Verse 44-45

44 »Lasst ihr die Worte, die ICH euch jetzt sage, in eure Ohren dringen! Denn der Menschensohn wird in die Hände der Menschen überantwortet werden.« 45 Sie verstanden aber diesen Ausspruch nicht, sondern er blieb vor ihnen verhüllt, damit sie ihn nicht begriffen; doch scheuten sie sich, Ihn wegen dieses Ausspruchs zu befragen.

Häufig wirst Du Dinge in ihrem menschlichen Geist und Verhalten sehen, die Jesus Christus überhaupt nicht angeordnet hatte. An einem Tag wird uns gesagt, dass sie sich darüber stritten, wer der Größte sei.

Markus Kapitel 9, Verse 33-34

33 So kamen sie nach Kapernaum; und als Er zu Hause (angelangt) war, fragte Er sie: »Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?« 34 Sie aber schwiegen; denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer (von ihnen) der Größte sei.

An einem anderen Tag schenkten sie einem Seiner Wunder überhaupt keine Beachtung, und ihre Herzen waren verhärtet.

Markus Kapitel 6, Verse 51-52

51 ER stieg darauf zu ihnen ins Boot: Da legte sich der Wind. Nun gerieten sie vollends vor Erstaunen ganz außer sich; 52 denn bei der Brotspeisung war ihnen noch kein Verständnis gekommen, sondern ihr Herz war verhärtet.

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