Den dreieinigen Gott erkennen, Ihn lieben und Ihm dienen – Teil 12

Der himmlische Vater – Teil 4

Übersetzung des Buches „The Father Style – A fresh look at the nature of God the Father“ (Der Stil des himmlischen Vaters – Ein neuer Blick auf das Wesen von Gott, dem Vater) von Gaye D. Erwin

2.Mose 34, Verse 6-7

6 Da zog der HERR vor seinen Augen vorüber und rief aus: »Der HERR, der HERR ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Gnade und Treue, 7 der Gnade auf Tausende hin (oder: Tausenden; vgl. 20,6) bewahrt, der Unrecht, Übertretung und Sünde vergibt, doch auch (den Schuldigen) keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter an Kindern und Kindeskindern heimsucht, am dritten und am vierten Glied.«

Langmut

Nur der wahre, lebendige Gott ist langmütig. Falsche, von Menschen geschaffene Götter, werden für zornig gehalten, und diejenigen, die diese Götzen verehren, müssen ständig herausfinden, wie sie sie besänftigen können. Der einzig wahre Gott weiß, dass wir schuldig sind und bemüht Sich sehr darum, uns Sündenvergebung zu ermöglichen.

Hast Du Dir jemals gedacht, dass Gott gerade die Zähne zusammenbeißt, wenn Er auf Dich blickt und sagt: „Nur ein einziges Mal, mein Freund, nur noch ein einziges Mal, dann knallt es!“? Das ist aber nicht die Art und Weise, wie Er auf uns schaut. Stattdessen erneuert Er Seine Gnade jeden Morgen! Das scheint zu gut, um wahr zu sein. Gott, gegen Den wir uns unermüdlich versündigen (wobei wir völlig machtlos sind, dagegen anzukämpfen), weiß, dass Er uns aus Staub erschaffen hat, und Er achtet sorgsam darauf, dass Sein Lager an Gefälligkeiten nicht leer wird und dass Er es jeden Morgen immer wieder neu auffüllt. Wie gut ist es doch, dass der himmlische Vater niemals döst oder schläft!

Jesus Christus widerstand erfolgreich Satan, der Ihn „prüfen“ oder der Gott „versuchen“ wollte. Also ich kann den Teufel nicht so erfolgreich überwinden. Auf so vielen Wegen drücke ich an die Kanten von Gottes Gnade, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann; doch einige davon kommen mir schnell in den Sinn.

Ich prüfe Gott routinemäßig, um Seinen Willen herauszufinden. Gideon, der Richter, der sich als Feigling herausstellte, zeigte seinen Unglauben dadurch auf, dass er von Gott forderte, Seinen Willen durch ein Vlies unter Beweis zu stellen, das in aufeinander folgenden Nächten zuerst nass und dann trocken sein sollte. Wir, die wir dieses Ereignis faszinierend finden, schließen uns seinem Fehler blind an, indem wir fordern, dass Gott Sich einem „Test“ unterziehen lassen soll, den wir Ihm auferlegen und der dann gefälligst zu unserer Zufriedenheit ausfallen soll. Doch dabei kann man sehr schnell feststellen, dass es uns bei diesem „Vlies-Test“ eigentlich nur um den Trost unseres Selbst geht und nicht darum, dem HERRN zu dienen oder Seinem Ruf zu folgen.

Gott muss mich als „den großen Forderer“ kennen! Verlässlich wie ein Uhrwerk bin ich, wenn Er mich darum bittet, etwas für Ihn zu tun, schnell dabei, Ihn über meine Bereitschaft, dies zu machen, zu informieren und darüber, dass ich Ihm gehorchen werde, sobald Er mich dafür im Voraus entsprechend ausstattet. Und damit teste ich Ihn erneut.

Jeder „normale“ Mensch hätte mich da schon längst fallen gelassen oder von seiner Freundesliste gestrichen; aber der Gott der Barmherzigkeit und Gnade wartet langmütig meine zentimeterweisen Fortschritte ab. Selbst in der Gegenwart von all jenen, die es richtig zu machen scheinen, während ich versage, schimpft Er mich nicht aus. ER zeigt Sich liberal gegenüber den Unverständigen, die ständig mit ihren Forderungen zu Ihm kommen. Ah, und Gott lächelt dazu und ist nicht darüber verärgert.

Da Groll so genau unsere menschliche Situation widerspiegelt (was auch der Grund dafür ist, dass wir unsere Götter nach unserem Bild gestalten), liegt es jenseits unseres Fassungsvermögens, dass der einzig wahre Gott, Der uns nach Seinem Bild geformt hat, langmütig ist.

2.Petrusbrief Kapitel 3, Vers 9

Der HERR ist mit der (Erfüllung Seiner) Verheißung nicht säumig, wie manche Leute (in Seinem Verhalten) eine Säumigkeit sehen, sondern Er übt Langmut gegen euch, weil Er nicht will, dass einige verloren gehen, sondern dass alle zur Buße (= zum Gesinnungswechsel; vgl. Mt 3,2) gelangen.

Wir können uns jetzt in unserer Ruhe diebisch freuen und in unseren glücklichen Umständen schwelgen.

Reich an Gnade und Treue

Liebe, Gnade und Treue sind austauschbare Begriffe.

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